(ots) - Der bedeutenden Aufsatz "The use of knowledge in
society" von Friedrich August von Hayek wurde in der Septemberausgabe
der American Economic Review im Jahre 1945 erstmals veröffentlicht.
Unter dem Titel "Der Gebrauch von Wissen in der Gesellschaft" wurde
dieser Aufsatz nun für das Ludwig von Mises Institut Deutschland neu
übersetzt und unter www.misesde.org in drei Teilen online zur
Verfügung gestellt.
Ein Kernproblem der Gesellschaft ist die "Nutzbarmachung von
Wissen, das in seiner Gesamtheit keinem einzelnen gegeben ist",
stellt Hayek zu Beginn seiner Analyse fest. Wer auch immer eine
Tätigkeit plant, ist in der Regel mit dem Problem konfrontiert, dass
er zunächst nicht über das hierfür nötige Wissen verfügt. Daraus
ergeben sich zwei Fragen. Ãœber welchen Weg soll das Wissen dem
jeweiligen Planer zugänglich gemacht werden und zum anderen: wer soll
die Planungen ausführen - eine zentrale Behörde oder viele
Einzelpersonen? Die Antwort hierauf hängt davon ab, welches System
man als effizienter erachtet und dies wiederum hängt ganz wesentlich
davon ab, von welcher Art von Wissen man ausgeht.
Hayek betont dabei, dass das entscheidende Wissen hierbei gerade
kein wissenschaftliches Wissen ist (dann wäre eine zentrale, mit
Experten besetzte Behörde zweifelsohne die zu bevorzugende Wahl),
sondern ein sehr spezielles und zeitgleich flüchtiges Wissen, nämlich
"das Wissen um Zeit und Ort". Genau dieses Wissen ist
wissenschaftlich nicht erfassbar und "die Methode, mit der solches
Wissen so weit wie möglich verfügbar ist, ist genau das Problem, für
das wir eine Antwort finden müssen", so Hayeks Schlussfolgerung.
"Die von Hayek aufgeworfene Frage berührt einen zentralen Punkt
unserer Wirtschaftsordnung", merkt Prof. Thorsten Polleit, Präsident
des Ludwig von Mises Instituts Deutschland, an. "Das Problem, auf das
Hayek hinweist, zeigt sich jeden Tag - beispielsweise bei der
Zinssetzung durch die Zentralbanken, der Höhe des Mindestlohnes oder
der Ausgestaltung von Subventionszahlungen. Überall maßen sich die
Verantwortlichen ein Wissen an, über das sie naturgemäß nicht
verfügen können."
Auch im Geldsystem zeigt sich die Anmaßung von Wissen. Wie ein
Geldsystem ausgestaltet sein könnte, das dieses Problem nicht nur
benennt, sondern auch löst, damit beschäftigt sich die 4. Ludwig von
Mises Konferenz am 8. Oktober 2016 in München im Hotel "Bayerischer
Hof". Unter dem Titel "Besseres Geld für die Welt" analysieren
hochkarätige Redner das herrschende Geldsystem und stellen denk- und
vor allem umsetzbare Alternativen vor. Anmeldungen sind unter
http://www.misesde.org ab sofort möglich.
http://www.misesde.org/?p=12625
Die Anwendung von Wissen in der Gesellschaft
http://www.misesde.org/?p=13786
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