(ots) - Graugänse werden in Deutschland am häufigsten beim
Vogelzug beobachtet, bei den Singvögeln sind es Schwärme von Buchfink
und Star. Der elegante Kranich, dessen auffälliger Flug in Trupps mit
V-Formation jedes Jahr Tausende Naturfans begeistert, ist der am
häufigsten beobachtete Großvogel. Mit Blick auf den EuroBirdWatch am
1.und 2. Oktober, der den Startschuss für zahlreiche Veranstaltungen
rund um die Faszination Vogelzug gibt, präsentiert der NABU erstmals
unter www.nabu.de/birdwatch die Top 12 der häufig zu beobachtenden
Zugvögel. Die Liste basiert auf den Birdwatch-Beobachtungen der
vergangenen Jahre. Außerdem informiert der NABU dort umfassend zu den
wichtigsten Merkmalen sowie Verbreitung der bekanntesten
Langstrecken- und Kurzstreckenzieher.
Jedes Jahr verlassen etwa 250 Millionen Zugvögel ihre Brutgebiete
in Deutschland, um in Südeuropa oder Afrika zu überwintern. In langen
Ketten ziehen Kranichtrupps über das Land, dichte Starenschwärme sind
zu sehen oder auch seltene Gäste, wie Steppenweihen aus Osteuropa.
Insgesamt sind schätzungsweise eine halbe Millarde Vögel in und über
Deutschland auf dem Zug. Im gesamten Zeitraum ab Ende September bis
Mitte Oktober bieten NABU-Gruppen Exkursionen und geführte
Beobachtungen an, um den Vogelzug erlebbar zu machen. Beispielsweise
gehört die NABU-Storchenschmiede Linum zu einem der spektakulärsten
Kranichrastplätze in Deutschland. Jährlich finden sich dort
Zehntausende von Tieren ein, um auf ihren Weg nach Südeuropa zu
rasten.
Das Flugverhalten ziehender Vögel ist nicht nur ein
faszinierendes Schauspiel am Herbsthimmel, sondern erfüllt einen
bestimmten Zweck. "Fast alle Kraniche sparen beim Ziehen in
V-Formation ein Drittel ihrer Energie, während der von anderen Arten
bevorzugte Flug in dichten Schwärmen kräftezehrend ist, dafür aber
guten Schutz vor Attacken von Greifvögeln bietet", erklärt
NABU-Vogelschutzexperte Eric Neuling. Für die Beobachtung gibt er
folgende Tipps: "Am besten beobachtet man von einem erhöhten oder
exponierten Standort. Da Zugvögel ihre Flughöhe nicht verändern, nur
weil ein Hügel vor ihnen liegt, ist man dort näher an den Vögeln
dran. Dadurch bekommt man sie überhaupt erst mit und erkennt sie auch
besser. Wenn man sicher bestimmen möchte, welche Art gerade über
einen fliegt, ist ein Fernglas unentbehrlich."
Während der Hauptzugzeit ist bei guter Sicht eigentlich jede
Tageszeit erfolgversprechend. "Besonders Kraniche, Finken, Schwalben,
Lerchen oder Saatkrähen fliegen tagsüber, andere Arten wie Stare,
Drosseln oder Watvögel bekommt man jedoch kaum zu sehen, da sie
überwiegend nachts ziehen. Hier hat man an den Rastplätzen der Vögel
bessere Beobachtungschancen", so Neuling.
Aber auch das Wattenmeer ist spektakulärer Rastplatz für Zugvögel
- europaweit das bedeutendste Rastgebiet für Vögel. Es ist Dreh- und
Angelpunkt der ostatlantischen Zugroute, die die arktischen
Brutgebiete mit den west- und südafrikanischen Winterquartieren
vieler Watvögel verbindet. Vögel die entlang der Ostseeküste ziehen,
rasten vielleicht im NABU-Wasservogelreservat Wallnau. Ãœber das Jahr
können Besucher eine Vielzahl von unterschiedlichen Vogelarten in
ihrem natürlichen Lebensraum erleben, insgesamt werden über 270
Vogelarten in Wallnau registriert. Aus Beobachtungsverstecken schauen
Besucher den Vögeln förmlich in ihr "Wohnzimmer".
Auch am Bodensee ballt sich der Vogelzug und generell lassen sich
ziehende Trupps bundesweit beobachten - einfach bei der nächsten
NABU-Gruppe in der Heimat nachfragen.
NABU-Hintergrundinfos
Mit einem Quiz auf www.birdwatch.de zum spektakulären Vogelzug
können Vogel-Interessierte, Laien aber auch Profis ihr Wissen testen
und dies auf Facebook teilen.
NABU-Vogelschutzexperte Eric Neuling verrät, wo die besten
Beobachtungsplätze zu finden sind und was dabei zu beachten ist.
Kurzinterview unter: www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/aktionen-und-proj
ekte/birdwatch/21249.html
Die bekanntesten Langstrecken- und Kurzstreckenzieher vor der
Haustür und die Top 12 der typischsten Zugvögel in Deutschland
(ermittelt aus den Birdwatch-Beobachtungen der letzten Jahre) unter:
www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/aktionen-und-projekte/birdwatch/21270.
html
Pressefotos der Top 12 unter folgendem Link zum Download:
http://213.191.95.2:8080/NABU/Login.jsp?colID=ZoXgLhow
Ausführliche Informationen zur Teilnahme und zur Aktion unter:
www.birdwatch.de
Veranstaltungen zum Birdwatch finden durchgängig im Oktober statt.
Alle Termine auf einen Blick gibt es unter: www.nabu.de/birdwatch
Pressefotos unter:
www.nabu.de/presse/pressebilder/index.html#birdwatch
Pressekontakt:
Eric Neuling, NABU-Vogelschutzexperte, Tel. +49 (0)30.284984-1812,
E-Mail: Eric.Neuling(at)NABU.de
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