(ots) - Eine Verringerung der zulässigen
Höchstgeschwindigkeit in Innenstädten von 50 auf 30 km/h führt nicht
zu einer Senkung des Schadstoffausstoßes von Pkw: Weder bei den
NOx-Emissionen noch beim CO2-Ausstoß gehen die Werte aufgrund
verringerter Geschwindigkeit zurück. Zu diesem Ergebnis kommt eine
aktuelle Untersuchung des ADAC. Die Einführung eines generellen
Tempolimits von 30 km/h in Innenstädten ist aus Sicht des
Mobilitätsclubs folglich nicht geeignet, die Luftqualität der Städte
dauerhaft zu verbessern.
Im Rahmen der Studie wurde der Schadstoffausstoß verschiedener Pkw
gemessen. Die Testfahrten zeigten, dass auch Diesel-Fahrzeuge
niedrige NOx-Emissionen erreichen können, sofern moderne Technologien
verbaut sind. Detaillierte Untersuchungsergebnisse stellt der ADAC am
heutigen Montag auf einer Fachveranstaltung in Berlin vor.
Der Druck auf besonders belastete Städte, die geltenden
Schadstoffgrenzwerte einzuhalten, wird immer größer. Gegen viele
Städte laufen Klagen, zudem steht ein EU-Vertragsverletzungsverfahren
gegen Deutschland im Raum. Die Möglichkeiten zur Luftreinhaltung in
Innenstädten sind nach Ansicht des ADAC jedoch noch nicht
ausgeschöpft. Eine sinnvolle Maßnahme sieht der Club in der
Einrichtung von grünen Wellen und intelligenten Verkehrsleitsystemen.
Schon 2013 hat der ADAC in einer mit der TU München durchgeführten
Studie herausgefunden, dass sich Stickoxid-Emissionen (NOx) des
Straßenverkehrs durch Verkehrsverflüssigung um mehr als 30 Prozent
verringern lassen.
Gefragt sind dabei in erster Linie die Autohersteller. Ziel sollte
es sein, den Schadstoffausstoß bereits "an der Quelle" zu minimieren
- entsprechende Techniken sind auch für Dieselmotoren verfügbar.
Durch den Einsatz moderner Abgastechnologie und die Nutzung
alternativer Antriebstechniken wäre nach Ansicht von Fachleuten eine
Reduzierung der Stickoxide um bis zu 90 Prozent erreichbar.
Eine weitere Verschärfung der Umweltzonenregelung hält der ADAC
vor diesem Hintergrund für wenig zielführend. ADAC-Vizepräsident für
Verkehr Ulrich Klaus Becker: "Es war richtig, dass das
Bundesumweltministerium die Einführung der sogenannten blauen
Plakette erstmal auf Eis gelegt hat. Strafen und Restriktionen sind
nur selten der richtige Ansatz. Stattdessen könnte sich die Politik
stärker mit vorhandenen, intelligenten Möglichkeiten beschäftigen,
damit wir alle in Zukunft bessere Luft in unseren Städten einatmen
können."
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