(ots) - Die Steigerungsraten für Arzneimittelausgaben in
der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) liegen nach den jüngsten
Zahlen des Bundesministeriums für Gesundheit unter dem Durchschnitt.
"Auf höchstem Niveau befinden sich allerdings die Abschläge, die
Arzneimittel-Hersteller gesetzlich oder infolge von Rabattverträgen
zahlen müssen. Allein im ersten Halbjahr haben die Hersteller
Zahlungen in Höhe von 3,2 Milliarden Euro geleistet." Darauf verweist
Dr. Hermann Kortland, stellvertretender Hauptgeschäftsführer des
Bundesverbandes der Arzneimittel-Hersteller e.V. (BAH) und reagiert
damit auf den heute vorgestellten Arzneimittelverordnungsreport 2016.
"Andere Ausgaben - beispielsweise die Verwaltungskosten der
Krankenkassen - sind mit 4,5 Prozent deutlich stärker angestiegen als
die Arzneimittelausgaben", so Kortland weiter. In der aktuellen
Debatte mahnt er deshalb zu Sachlichkeit.
Die Vorschläge, den Entwurf des
Arzneimittelversorgungsstärkungsgesetzes weiter zu verschärfen, weist
Kortland zurück: "Wenn das Gesetz tatsächlich die Patientenversorgung
stärken soll, müssen die entwicklungshemmenden Regelungen überdacht
werden." Als Beispiel nennt er das seit August 2009 greifende
Preismoratorium, das im Jahr 2017 auslaufen sollte und nun für
weitere fünf Jahre verlängert werden soll. "Mit der Fortsetzung des
Preismoratoriums würde den Herstellern bis Ende des Jahres 2022 jede
Möglichkeit genommen, steigende Kosten, beispielsweise für Löhne,
Energie oder auch den Anforderungen bezüglich der Umsetzung der
EU-Fälschungsrichtlinie, auszugleichen." Dies provoziere
Marktrücknahmen und gefährde die nachhaltige Arzneimittelversorgung,
insbesondere von Patienten mit seltenen Krankheiten.
Ãœber den BAH:
Der Bundesverband der Arzneimittel-Hersteller e.V. (BAH) ist der
mitgliederstärkste Branchenverband der Arzneimittelindustrie in
Deutschland. Er vertritt die Interessen von mehr als 450
Mitgliedsunternehmen, die in Deutschland ca. 80.000 Mitarbeiter
beschäftigen. Das Aufgabenspektrum des BAH umfasst sowohl die
verschreibungspflichtigen als auch die nicht
verschreibungspflichtigen Arzneimittel sowie die stofflichen
Medizinprodukte. Unter www.bah-bonn.de gibt es mehr Informationen zum
BAH.
Pressekontakt:
Dr. Hermann Kortland
Stellv. Hauptgeschäftsführer
Tel.: 030 / 3087596-110
kortland(at)bah-bonn.de
Angelina Gromes
Referentin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Tel.: 030 / 3087596-123
gromes(at)bah-bonn.de
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