(ots) -
Studie untersucht Digitalisierungsstrategien von
Sportbekleidungsherstellern, Geräteanbietern und Online-Marken
"Die Zeiten, in denen ein neuer Fitness-Tracker kommerziellen
Erfolg garantierte, sind vorbei", so Dr. Mirko Warschun, Leiter des
Beratungsbereichs Konsumgüterindustrie und Handel in Europa, dem
Mittleren Osten und Afrika bei A.T. Kearney. "Trotzdem gehen wir
davon aus, dass sich der Umsatz mit Wearables bis 2020 verdoppelt.
Vom Trend profitieren werden allerdings nur Unternehmen mit einer
klaren Digitalstrategie und starken Partnern."
In einer aktuellen Studie mit dem Titel "Coach. Physician. Friend.
Three roles of modern wearables" hat A.T. Kearney die wichtigsten
Trends rund um Fitness-Armbänder, Smartwatches, Brillen, vernetzte
Sportbekleidung und Bewegungs-Apps untersucht. Auf der Basis von 2015
- dem Verkaufsstart der Apple Watch in Deutschland - werden die
Umsätze mit tragbaren Geräten und elektronisch aufgerüsteter Kleidung
in Europa demnach bis 2020 ein Volumen von 4 Mrd. US-Dollar erreicht
haben. Weltweit prognostizieren die Berater ein Volumen von 18 Mrd.
US-Dollar. Angetrieben wird der Höhenflug vom ungebrochenen Trend zur
Selbstoptimierung. So stellt die Erfassung von Trainingseinheiten
nach wie vor das wichtigste Anwendungsgebiet für Wearables dar.
Zunehmend rückt daneben die Erhebung gesundheitsbezogener Daten wie
Ernährung oder Schlaf in den Fokus.
Wie die Untersuchung zeigt, sind neben bekannten Sportmarken (z.
B. Adidas, Nike, Under Armour) und Geräteherstellern (Garmin, Fitbit,
Polar) auch Anbieter wie Apple, Google und LG im Bereich Wearables
aktiv. Mit ihren hochpreisigen "Smart Watches" erlauben sie ihren
Nutzern nicht nur die Erfassung von Trainings- und Körperwerten,
sondern über das Wearable eine umfassende Vernetzung - und damit
echten Mehrwert. So kann der Freizeit-Läufer auch unterwegs Anrufe
annehmen oder E-Mails checken, außerdem hat er Zugriff auf sog.
Location Based Services wie Landkarten oder Informationen zu
Einkaufsmöglichkeiten. Für großes Aufsehen sorgte in den vergangenen
Monaten auch die Allianz von Google und Nintendo, aus der mit Pokémon
Go ein Blockbuster im Bereich soziale Interaktion und Bewegungsspiele
entstanden ist.
Vor allem traditionelle Sportmarken wie Adidas müssen sich der
Untersuchung zufolge neu ausrichten, um vom Boom zu profitieren. Zwar
hat das Unternehmen mit der Übernahme der Lauf-App Runtastic für 220
Mio. Euro im vergangenen Jahr einen ersten Schritt gemacht, doch das
ist nach Ansicht der A.T. Kearney-Berater nicht genug: "Die große
Herausforderung besteht jetzt darin, eine schlüssige Digitalstrategie
zu entwickeln", so Warschun. Statt ständig neue Produkte in den
verschiedensten Bereichen zu entwickeln, müssten sich die Unternehmen
auf etablierte Märkte - im Fall Adidas Laufen und Fußball -
fokussieren und die erfassten Kundendaten als Wertschöpfungsquelle
kapitalisieren. Gemeinsam mit Health-Analytics-Experten können
außerdem neue Angebote entwickelt werden, die die besondere Expertise
in ausgewählten Sportarten unterstreichen und den Nutzern in Form von
maßgeschneiderten Trainings- oder Ernährungsplänen neue
Anwendungsmöglichkeiten erschließen.
Ein weiterer wichtiger Handlungsbereich liegt der Studie zufolge
im Bereich strategische Allianzen - etwa mit Anbietern aus dem
Bereich Virtual Reality. "Wie wir am Erfolg von Pokémon Go sehen,
haben immer mehr Menschen Spaß an immersiven Spielen", so
Studien-Co-Autor Imran Dassu. "Mit seiner unangefochtenen
Marktposition im Profi- Fußball könnte Adidas zusammen mit
Marken-starken Partnern wie Bayern München oder Manchester United in
neue Dimensionen vordringen."
"Im Wearables-Markt herrscht Goldgräber-Stimmung", resümiert A.T.
Kearney-Experte Warschun. "Wer sich als klassischer Sportausrüster
Marktanteile sichern will, muss jetzt drei Dinge beachten:
Fokussierung, Digitalisierung und strategische Allianzen."
Weitere Informationen finden Sie über diesen Link: http://www.atke
arney.de/documents/856314/9174219/Studie+Global+Wearables+Market/
Ãœber A.T. Kearney
A.T. Kearney zählt zu den weltweit führenden
Unternehmensberatungen für das Top-Management und berät sowohl global
tätige Konzerne als auch führende mittelständische Unternehmen und
öffentliche Institutionen. Mit strategischer Weitsicht und operativer
Umsetzungsstärke unterstützt das Beratungsunternehmen seine Klienten
bei der Transformation ihres Geschäftes und ihrer Organisation. Im
Mittelpunkt stehen dabei die Themen Wachstum und Innovation,
Technologie und Nachhaltigkeit sowie die Optimierung der
Unternehmensperformance durch das Management von Komplexität in
globalen Produktions- und Lieferketten. A.T. Kearney wurde 1926 in
Chicago gegründet. 1964 eröffnete in Düsseldorf das erste Büro
außerhalb der USA. Heute beschäftigt A.T. Kearney rund 3.500
Mitarbeiter in über 40 Ländern der Welt. Seit 2010 berät das
Unternehmen Klienten klimaneutral.
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