(ots) - Mit Anspielung auf den Sexismus-Skandal um die
Politikerin Jenna Behrends und einen im Umfeld des CDU-Politikers
Peter Tauber aufgetauchten, sexistischen Mobbingleitfaden namens
"Pflegehinweise für das Kaninchen" verurteilt der Münchner
Bestsellerautor Christian Seidel ("Die Frau in mir") das
"übergreifend automatisierte sexistische Verhalten männlicher
Berufstätiger", und will, dass für männliche Politiker und Manager
"besondere Pflegehinweise entwickelt werden". "Solche Typen sollten
per Verordnung in Gleichstellungstherapien geschickt werden und ihr
diesbezügliches Verhalten anschließend von Frauen bewerten werden",
so der Schriftsteller gestern Abend gegenüber Radio Bremen. "Erst
dann sollte beurteilt werden, ob solche Männer für unsere heutige,
gleichgestellte Arbeitswelt tauglich sind." Anlässlich der aktuell um
die CDU-Politikerinnen Jenna Behrends und Anne Höhne-Weigl
entbrannten Sexismus-Debatte fordert Seidel, dessen soeben
erschienenes Buch "Genderkey - wie sich Frauen in der Männerwelt
durchsetzen" genau dieses Thema behandelt, einen "grundsätzlichen
Neustart im Gleichstellungsprozess". Es reiche nicht, "jetzt
plötzlich nur weil das Thema gerade heiß ist, über Sexismus zu
palavern, das Thema muss im Zentrum eines neuen, tiefgreifenden
Gleichstellungsprozesses stehen." Es wäre daher begrüßenswert, wenn
sich "noch mehr Frauen trauen würden, so wie Jenna Behrends, die
ihnen widerfahrenen Belästigungen bekannt zu machen", so der
Bestseller-Autor, der für seinen letzten Titel "Die Frau in mir" fast
drei Jahre lang selbst als Frau gelebt hat und selbst Opfer
derartiger Belästigungen wurde.
Für sein in dieser Woche erschienene Werk "Genderkey"
(Ariston/Randomhouse) hat Seidel über 700 Zuschriften berufstätiger
Frauen ausgewertet, sowie umfassende Recherchen zur Gleichstellung
von Frauen angestellt. Dafür hat er mit Gleichstellungsbeauftragten,
Personalchefs und Wissenschaftlern gesprochen, sowie über 100 von
sexistischen Szenarios betroffene Frauen interviewt. "Sexismus wie
bei Jenna Behrends ist weit verbreitet", stellt Seidel fest. Einer
der sexistischsten Missstände wäre die Behinderung von Frauen bei der
Pflege ihrer beruflichen Kontakte. Das gehe aus fast allen der über
700 Fälle berufstätiger Frauen hervor, die er untersucht hatte.
Während Männer sich ohne weiteres gegenseitig kontaktieren, um abends
bei einem Glas Wein über Geschäftliches zu reden, können dies Frauen
nicht. "Da müssen sie sehr vorsichtig vorgehen, denn was würde ein
Mann wohl denken, wenn ihn eine Frau fragt, ob er Lust auf ein Glas
mit ihr hätte? Er verstünde das als Flirtversuch, so wie das
möglicherweise auch bei Peter Tauber und Jenna Behrends war", so
Seidel.
Die Vorstellung, wir seien als Geschlechter gleichgestellt, sei
"aufgrund solcher existierender Automatismen ein 'Trugschluss'".
"Wirkliche Gleichheit und Augenhöhe muss gelernt und praktiziert
werden. Wir müssen uns ein über Jahrhunderte hinweg geprägtes
Verhaltensschema abgewöhnen, das geht nicht von heute auf morgen. Das
sexistische Verhalten vieler Männer ist derart "automatisiert und
unbewusst", so Seidel, "dass man "solche Männer per Verordnung in die
Therapie und in Gleichstellungskurse schicken sollte."
Genderkey - Wie sich Frauen in der Männerwelt durchsetzen
Ariston Verlag / Randomhouse
ISBN: 978-3-424-20152-9
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