(ots) -
Deutschland ist sowohl für West- als auch für Osteuropa der
wichtigste Partner im Auslandsgeschäft / Unternehmen berichten von
gesetzlichen Hürden trotz EU-Erleichterungen / EOS Studie zeigt
Risiko-Landkarte für Forderungsausfälle in Europa
Deutschland ist sowohl als Kunde als auch als Verkäufer
Spitzenreiter im Auslandsgeschäft. Jede fünfte Rechnung (20%) stellen
deutsche Unternehmen im Ausland. Kein anderes europäisches Land kommt
an die 20-Prozent-Marke heran (Platz 2: Österreich (16%), Platz 3:
Ungarn und Bulgarien (14%), Platz 4: Slowakei und Kroatien (13%)). In
der Rolle als Kunde zählt Deutschland für 12 von 13 befragten Ländern
zu den Top 3 Abnehmern im grenzüberschreitenden Geschäft. In sieben
Ländern stellen deutsche Unternehmen und Konsumenten sogar die größte
ausländische Käufergruppe. Dies sind Ergebnisse der Befragung zum
Thema Auslandsforderungen im Rahmen der EOS Studie "Europäische
Zahlungsgewohnheiten" 2016, für die das Marktforschungsinstitut TNS
Infratest 3.000 Entscheider aus 14 europäischen Ländern befragt hat.
"Als EU-Gründungsmitglied ist die enge wirtschaftliche Verflechtung
Deutschlands historisch bedingt. Schon früh haben deutsche
Unternehmen den Absatz ihrer Produkte im europäischen Ausland
vorangetrieben. Importe aus Europa hatten für Deutschland dagegen
lange Zeit eine geringere Bedeutung. Wie die EOS Studie zeigt, hat
sich das nun geändert", sagt Hans-Werner Scherer, Vorsitzender der
Geschäftsführung der EOS Gruppe. "Im EU-Binnenmarkt hat Deutschland
sich zum wirtschaftlichen Drehkreuz in Europa entwickelt." (Siehe
dazu Grafik 1 und 2 /
http://www.eos-solutions.com/auslandsforderungen2016)
EU-Gesetzgebung zeigt häufig noch zu wenig Wirkung
Fast jedes vierte europäische Unternehmen ist überzeugt, dass der
Anteil des Auslandsgeschäfts zukünftig deutlich steigen wird. Die
Strukturen dafür müssen häufig erst noch geschaffen werden. So fühlt
sich durchschnittlich nicht einmal jedes zweite befragte Unternehmen
für die Abwicklung von Forderungen im Ausland gut gewappnet (43%).
Ausnahmen sind Firmen in Deutschland (65%) und Österreich (53%). In
Westeuropa ist der Anteil in Frankreich (38%) und Großbritannien
(41%) am geringsten. In Osteuropa bescheinigen sich im Durchschnitt
39 Prozent der Befragten, dass sie gut für das grenzüberschreitende
Geschäft aufgestellt sind. Deutlich unter dem Mittelwert liegen
Russland, Bulgarien (36%) und Kroatien (34%).
Den Grund für die bestehende Unsicherheit im Auslandsgeschäft
sehen die meisten Unternehmen in der länderspezifischen Gesetzgebung.
Diesen Aspekt nannten die Befragten wie schon in der EOS Studie 2015
als größte Herausforderung für ihr Forderungsmanagement. "Die
Europäische Union steuert zwar unter anderem mit der Einführung des
Europäischen Mahnverfahrens dagegen an", sagt Scherer. "Was jedoch
immer bleibt, sind sprachliche Barrieren und kulturelle Unterschiede
sowie räumliche Entfernungen, die den Forderungseinzug erschweren."
45 Prozent der befragten Unternehmen geben an, dass es ohne Hilfe
eines externen Dienstleisters schwierig für sie ist, Forderungen im
Ausland einzuziehen. "Landesspezifisches Know-how ist bei
grenzüberschreitenden Fällen der Schlüssel. Deshalb arbeiten die
lokalen Tochtergesellschaften von internationalen Inkassounternehmen
wie EOS beim Forderungseinzug im Ausland eng zusammen."
Profiteure und Außenseiter in Osteuropa
In Osteuropa steigt der Optimismus in Sachen Auslandsgeschäft.
Insbesondere polnische, bulgarische und slowakische Unternehmen sind
2016 stärker als im Vorjahr davon überzeugt, dass der Anteil an
grenzüberschreitenden Forderungen in den nächsten zwei Jahren
deutlich steigen wird (Polen + 8%, Slowakei und Bulgarien +7%). "Für
viele osteuropäische Länder ist der Zugang zum EU-Binnenmarkt die
Chance für wirtschaftlichen Aufschwung. Man muss sich nur einmal die
Erfolgsgeschichte von Polen anschauen. Viele osteuropäische Länder
hoffen auf eine ähnliche Entwicklung", kommentiert Scherer.
Ein Blick auf die Risikolandkarte der EOS Studie zeigt aber auch,
dass die Mehrheit der europäischen Unternehmen das Risiko für
Forderungsausfälle in Osteuropa deutlich höher als in Westeuropa
einschätzt. Am wenigsten Vertrauen besteht derzeit in die griechische
und russische Zahlungstreue (siehe Risiko-Landkarte).
Zusammengefasst: Europäische Handelsbeziehungen (Grafik 2 / siehe
http://www.eos-solutions.com/auslandsforderungen2016)
- Unternehmen in Europa machen am ehesten Geschäfte mit
Nachbarländern
- Deutschland und Frankreich sind die häufigsten Partner im
Auslandsgeschäft, gefolgt von Österreich und Polen
- Frankreich hat eher für westeuropäische Länder eine
wirtschaftliche Bedeutung, während Deutschland in ganz Europa
ein wichtiger Partner ist
- Lediglich Belgien zählt Großbritannien zu seinen Top 3
Geschäftspartnern im Ausland
- Die Slowakei ist für vier von sieben osteuropäischen Ländern ein
Top 3 Partner im Auslandsgeschäft
- Nur etwa jedes zehnte Unternehmen (11%) zählt griechische Firmen
oder Privatpersonen zu seinen Kunden.
Zur EOS Studie: "Europäische Zahlungsgewohnheiten"
Gemeinsam mit dem unabhängigen Marktforschungsinstitut TNS
Infratest befragte EOS im Frühjahr 2016 3.000 Unternehmen in 14
europäischen Ländern zu den dortigen Zahlungsgewohnheiten. Jeweils
200 Unternehmen in Großbritannien, Spanien, Frankreich, Griechenland,
Rumänien, Russland, der Slowakei, Bulgarien, Polen, Ungarn und
Belgien sowie 400 Unternehmen in Deutschland beantworteten Fragen
rund um die eigenen Zahlungserfahrungen, die wirtschaftliche
Entwicklung des Landes sowie zu den Themenkreisen Risiko- und
Forderungsmanagement.
Weitere Ergebnisse der Studie gibt es im Internet unter:
http://www.eos-solutions.com/auslandsforderungen2016
Die EOS Gruppe
Die EOS Gruppe ist einer der führenden internationalen Anbieter
von individuellen Finanzdienstleistungen. Den Schwerpunkt bildet das
Forderungsmanagement. Im Kern stehen dabei drei Geschäftsfelder:
Treuhandinkasso, Forderungskauf und Business Process Outsourcing. Mit
knapp 8.000 Mitarbeitern bietet EOS seinen rund 20.000 Kunden in 28
Ländern der Welt mit mehr als 60 Tochterunternehmen finanzielle
Sicherheit durch maßgeschneiderte Services im B2C- und B2B-Bereich
an. In einem internationalen Netzwerk von Partnerunternehmen verfügt
die EOS Gruppe über Ressourcen in über 180 Ländern. Hauptzielbranchen
sind Banken, Versorgungsunternehmen, der Telekommunikationsmarkt, die
Öffentliche Hand, der Immobiliensektor, Distanzhandel sowie
E-Commerce.
Weitere Informationen: www.eos-solutions.com.
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