(ots) - Religiöse Organisationen und religiöse
Würdenträger müssen in die Bemühungen zur Lösung der
Herausforderungen im Zusammenhang mit Menschenhandel und
Zwangsmigration einbezogen werden, sagten die Vertreter der
internationalen Organisationen, Regierungen und Zivilgesellschaften,
die hier am Freitag am Rande der wegweisenden UN-Gipfelkonferenz über
Flüchtlinge und Migranten und des Flüchtlingsgipfels der religiösen
Würdenträger zusammenkamen.
Zu den Rednern der Konsultation "Zeugnis ablegen: Kampf gegen
Menschenhandel und Zwangsmigration" zählten Ignacio Ibañez,
Stellvertretender Minister für auswärtige Angelegenheiten Spaniens,
Adama Dieng, Sonderbeauftragter des Generalsekretariats der Vereinten
Nationen für die Prävention von Völkermord, Rudelmar Bueno de Faria,
Repräsentant der Vereinten Nationen in New York beim Ökumenischen Rat
der Kirchen, Faisal Bin Muaammar, Generalsekretär des Internationalen
Dialogzentrums KAICIID und der Metropolit Emmanuel Adamakis, Exarch
des ökumenischen Patriarchats von Konstantinopel und
Direktoriumsmitglied des in Wien ansässigen Internationalen
Dialogzentrums (KAICIID).
Die Konsultation wurde vom UN-Büro für die Verhinderung von
Völkermord und für Schutzverantwortung im Namen der
zwischenbehördlichen UN-Sondereinheit für Religion und Entwicklung,
vom Weltkirchenrat (WCC) und dem Internationalen Dialogzentrum
(KAICIID) in Zusammenarbeit mit der italienischen und spanischen
Regierung, dem Institut für strategische Studien und Demokratie
(ISSD) in Malta und der Partnerschaft für Religion und Entwicklung
(PaRD) organisiert. Die Teilnehmer diskutierten die bestehende
Politik bezüglich Menschenhandel und Zwangsmigration und die Rolle
der religiösen Organisationen und des interreligiösen Dialogs als
Reaktion auf diese Probleme und hörten bewegende persönliche
Zeugenberichte aus den Herkunfts-, Übergangs- und Gastländern der
Flüchtlinge.
Der Metropolit Emmanuel Adamakis berichtete, wie das griechische
Volk zusammen mit Staat und Kirche die 1 Million Menschen, die den
Kriegen und Krisenherden im Nahen Osten, Afrika und Asien entflohen
sind, großzügig aufgenommen habe. Er sagte, die orthodoxe Kirche
spiele eine sehr aktive Rolle in der Krise. Er forderte zu mehr
Synergien und Kooperation zwischen den religiösen und internationalen
Organisationen auf und schlug vor, dass die Migranten empfangenden
Menschen an einer interreligiösen Schulung teilnehmen sollten.
Außerdem berichtete er darüber, wie religiöse Organisationen auf die
Flüchtlingsströme in Italien und die Arbeit mit Minderheiten im Irak
reagierten.
"Religiöse Würdenträger kennen ihre Gemeinden. Sie haben Zugang zu
den Menschen. Sie genießen das Vertrauen und den Respekt ihrer
Gemeinden und arbeiten bereits daran, Leben zu retten und zu
verbessern, wo es am dringendsten gebraucht wird. Da sie mit gutem
Beispiel vorangehen und die Menschen anleiten, kämpfen ihre Gemeinden
gegen Vorurteile, unterstützen die Integration und ergreifen
friedensbildende Maßnahmen", sagte Faisal Bin Muaammar,
Generalsekretär des Internationalen Dialogzentrums, das den
interreligiösen Dialog als Mittel zur Schaffung von Frieden und
Versöhnung befürwortet. "Millionen Menschen, die heute Leid erfahren,
können von ihrer Motivation, ihrem Engagement und ihren Erfahrungen
profitieren. Ihre eingehende Kenntnis und Weisheit sind von
unschätzbarem Wert."
KAICIID war zusätzlich durch Vizegeneralsekretär Botschafter
Alvaro Albacete vertreten, der die erste Podiumsdiskussion
moderierte, sowie durch den leitenden Berater Professor Mohammed
Abu-Nimer, der als Befragter der letzten Podiumsdiskussion die
ergänzende Rolle religiöser Würdenträger und glaubensorientierter
Organisationen mit politischen Entscheidungsträgern und
Menschenrechtsaktivisten unterstrich.
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