(ots) - China ist einer der wichtigsten
Absatzmärkte und Investitionsstandorte für die deutsche Industrie.
Allerdings stellen das niedrigere Wirtschaftswachstum sowie der
anhaltende Transformationsprozess ausländisch investierte Unternehmen
in China vor neue Herausforderungen. Firmen müssen sich vor allem
noch stärker auf den Binnenkonsum ausrichten. Diese Änderungen
beeinflussen stark die Produktion und fordern mehr denn je eine
Steigerung der Produktivität. Laut einer aktuellen Studie der
Technischen Universität München (TUM) und der Unternehmensberatung
BearingPoint ist die Steigerung der Produktivität im
Produktionsprozess für 86 Prozent der Befragten von höchster
Priorität. Basierend auf der Analyse der Umfrageergebnisse von 64
teilnehmenden Unternehmen stellt die Untersuchung einen neuen Ansatz
vor. Er unterstützt Unternehmen bei der Messung des
Produktivitätsniveaus sowie bei der Bewältigung der
Herausforderungen, denen sie ausgesetzt sind.
Mangelnde Einsatzbereitschaft und geringe Befolgung von Standards
sind größte Hürden
Die Untersuchung "China Productivity Snapshot 2016" ergab, dass
der Großteil der Unternehmen (81 Prozent) bereits
Optimierungsprojekte durchführt. Jedoch stufen nur 39 Prozent der
Befragten ihre Bemühungen als ausreichend ein. Dabei wurde die
Mitarbeiterleistung als entscheidend für die Umsetzung von
Produktivitätsverbesserungen beurteilt. Gleichzeitig nannten die
Teilnehmer mangelnde Einsatzbereitschaft, Motivation und geringe
Befolgung von Prozessstandards ihrer Belegschaft als größte Hürden
für eine erfolgreiche Transformation ihrer Organisation. Der Großteil
der Unternehmen gab an, sich bereits zu bemühen, effektive Anreize
für die Belegschaft zu bieten, um die Mitarbeiterleistung zu
steigern. Weiterhin erschweren kulturelle Unterschiede und
Sprachbarrieren die Kommunikation sowie das Durchsetzen und Erreichen
von Zielen.
Lediglich 37 Prozent der Unternehmen gaben an, mit ihrem aktuellen
Produktivitätslevel zufrieden zu sein, die restlichen 63 Prozent sind
hingegen unzufrieden oder unentschlossen. Eine Korrelations-Analyse
zwischen den beiden Gruppen ergab, dass sie jeweils verschiedenen
Herausforderungen gegenüberstehen. Während unzureichende Fähigkeiten
der Belegschaft die größte Hürde für Produktivitätssteigerungen auf
Seiten der unzufriedenen Unternehmen darstellen, kämpfen die
zufriedenen Teilnehmer eher mit einer unzuverlässigen Absatz- und
Produktionsplanung.
"Zusammenfassend lässt sich anhand der Studienergebnisse sagen:
Sobald ein Unternehmen seine Schwachstellen kennt, können die
Herausforderungen mit einem zielführenden Aktionsplan und geeigneten
Entscheidungen in Angriff genommen und die Produktivität schnell
verbessert werden", kommentiert Yvon Donval, Partner bei BearingPoint
in China.
Sechs Produktivitätswerttreiber
Die Studienergebnisse sowie vorangehende Analysen der TUM und von
BearingPoint in China ergaben, dass Produktivitätsherausforderungen
in produzierenden Unternehmen durch das Adressieren folgender sechs
Faktoren erfüllt werden können:
- Mitarbeitermotivation
- Kulturelle Anpassungen
- Interne und externe Zusammenarbeit
- Standardprozesse und -aktivitäten
- Flexibilität
- Digitalisierung
Die TUM und BearingPoint nennen diese Faktoren
Produktivitätswerttreiber. Außerdem entwickelten sie einen Ansatz, um
den Reifegrad jedes Treibers anhand eines strukturierten Konzepts zu
ermitteln. Der Ansatz ist als die "China
Produktivitätsbewertungsmethode" bekannt. In drei Schritten hilft er
Unternehmen dabei, ihre Produktivität auszuwerten und passende
Verbesserungsmaßnahmen zu formulieren. Jan Bernstorf, Director bei
BearingPoint in China, erklärt: "Im Rahmen der Interviewphase werden
15 Hauptthemen entlang der acht dem Produktionsumfeld nahestehenden
Unternehmensfunktionen abgedeckt. Die Ergebnisse werden anhand der
Kriterien der sechs Produktivitätswerttreiber ausgewertet. Basierend
auf diesem umfangreichen Ansatz können Unternehmen den aktuellen und
angestrebten Reifegrad je Produktivitätswerttreiber bestimmen und
daraufhin einen Aktionsplan entwerfen, der ihren Anforderungen am
besten entspricht."
Die Studienteilnehmer bestätigten, dass Produktivitätssteigerungen
von durchschnittlich 25 Prozent möglich sind, wenn wesentliche
Produktivitätsbarrieren erfolgreich beseitigt werden.
Mehr Informationen zum "China Productivity Snapshot 2016" finden
Sie unter dem folgenden Link: http://ots.de/liOlP
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