(ots) - In welchen Städten es sich am besten leben und
arbeiten lässt und welche Regionen das größte Wachstumspotenzial
haben, untersucht das Städteranking 2016 von WirtschaftsWoche und
ImmobilienScout24. Das Ergebnis: Die Autostädte behaupten sich,
München gewinnt gleich zweimal, Darmstadt nimmt den 1. Platz als
zukunftsträchtiger Standort ein, Franken punktet mit starker
Wirtschaft und das Ruhrgebiet verliert aufgrund struktureller
Schwächen.
- München erstmals Doppelsieger im Niveau- und Dynamikranking
- Darmstadt Zukunftsstandort Nr. 1
- Franken top, Ruhrgebiet flop
Im Auftrag von WirtschaftsWoche und ImmobilienScout24 hat das
Institut der deutschen Wirtschaft Köln den umfangreichen
Leistungscheck durchgeführt. Die 69 kreisfreien Städte mit mehr als
100.000 Einwohnern wurden unter die Lupe genommen. Ãœber 100
Indikatoren aus den Bereichen Wirtschaftsstruktur, Arbeitsmarkt,
Immobilienmarkt, Lebensqualität und Zukunftsfähigkeit gingen in die
Bewertung ein. Das Ranking setzt sich aus drei Komponenten zusammen:
Das Niveauranking bildet die Wirtschaftskraft der Städte ab, das
Dynamikranking zeigt die Veränderung in einem Fünfjahreszeitraum. Das
Zukunftsranking misst die Industrie-4.0-Kompetenz und das
Zukunfts-Potenzial. Da die positive Entwicklung eines Standortes
nicht ohne Effekte auf die Immobilienpreise bleibt, ergänzt eine
umfassende Miet- und Kaufpreisanalyse von ImmobilienScout24 das
Städteranking. Hier geht es zu den ausführlichen Ergebnissen:
www.wiwo.de/staedteranking.
München ist unschlagbar
Einmal mehr ist das Ergebnis Münchens hervorragend und doch
gelingt es der bayerischen Metropole, das Vorjahresergebnis zu
toppen, denn erstmalig belegt die Stadt gleich zwei Spitzenplätze im
Städteranking. München dominiert sowohl das Niveau- als auch das
Dynamikranking. Dabei heimst die Stadt an der Isar zum 13. Mal in
Folge den 1. Platz im Niveauranking ein und macht im Dynamikranking
im Vergleich zum Vorjahr gleich sieben Plätze gut. Vor dem
Hintergrund des hohen Preis- und Wohlstandsniveaus ist diese hohe
Dynamik der Millionenstadt umso bemerkenswerter. Aber auch im
Zukunftsranking schneidet München sehr gut ab und belegt wieder den
3. Platz. "München ist in allem außergewöhnlich. Bei der
Lebensqualität, dem Arbeitsmarkt, bei Mieten und Kaufpreisen für
Wohnungen, aber vor allem eben bei den Hoch-und Höchstqualifizierten.
Deswegen ist die Isar-Metropole dieses Jahr noch einsamere Spitze",
so Gregor Peter Schmitz, Leiter Hauptstadtbüro der WirtschaftsWoche.
Berlin - entwickelt sich prächtig
Berlin knüpft an die Entwicklung der letzten Jahre an und
verbessert sich im Niveau- und im Zukunftsranking jeweils um 4 Plätze
(Niveauranking jetzt auf Platz 39, Zukunftsranking jetzt auf Platz
14). Im Dynamikranking bleibt Berlin unverändert und belegt weiterhin
den 9. Platz. Was Wissenschaft und Forschung betrifft ist die
Hauptstadt gut aufgestellt. Es sind allerdings noch Hausaufgaben zu
machen, da es an Industrieunternehmen und damit hochbezahlten Jobs in
technikaffinen Bereichen fehlt. Fachkräfte in diesen Bereichen finden
selten Jobs in Berlin und wandern an andere Standorte ab.
Niveauranking - Wissensbasierte Standortfaktoren wirken
Unter den Top10 im Niveauranking finden sich wenig überraschend
mit München, Ingolstadt, Stuttgart, Regensburg und Wolfsburg fünf
wirtschaftsstarke Autostädte. Ein Neuling hat es in die Riege der
Besten geschafft: Darmstadt macht im Vergleich zum Vorjahr vier
Plätze gut und belegt Platz 8. Aber auch Heidelberg (+4 auf Platz 13)
und Würzburg (+8 auf Platz 15) holen deutlich auf. Diese drei Städte
haben unterschiedliche Wirtschaftsstrukturen, weisen jedoch eine
Gemeinsamkeit auf. Sie haben strukturprägende Hochschulen, die mit
einer guten Fachkräfteversorgung für ansässige Unternehmen sowie
Forschungskooperationen positiv auf den gesamten Wirtschaftsstandort
ausstrahlen. Dass Standorte mit renommierten Universitäten punkten,
zeigt auch die gute Gesamtplatzierung von Erlangen (Platz 2),
Ingolstadt (Platz 3) und Regensburg (Platz 6) im Niveauranking. Die
bayerischen Städte sind auch in den Bereichen "Lebensqualität" und
"Arbeitsmarkt" mit Platzierungen unter den Top10 hervorragend
aufgestellt. "Wissen ist Macht - ob es um hochentwickelte
Ingenieurskunst geht, wie in den Autostädten von Ingolstadt bis
Wolfsburg, oder um Forschungszentren von Heidelberg bis Regensburg.
Geballtes Wissen führt zu höherer Lebensqualität und höherer
Beschäftigung", kommentiert Gregor Peter Schmitz, Leiter
Hauptstadtbüro der WirtschaftsWoche. Die letzten Plätze im
Niveauranking belegen die Ruhrgebiets-Städte Herne und Gelsenkirchen.
Was hier fehlt ist der Dreiklang aus starken Wirtschaftsunternehmen,
innovativen Forschungseinrichtungen und hochkarätigen Universitäten.
Dynamikranking - Vier fränkische Städte in den Top10, Ruhrgebiet
schwächelt
Das Dynamikranking macht deutlich, wie unterschiedlich sich
altindustrielle Standorte entwickeln, wenn sie nicht den Wandel zu
einer zukunftsorientierten Unternehmenslandschaft vollziehen. Alle
vier fränkischen Großstädte erzielen Spitzenplatzierungen. Würzburg
liegt auf Platz 3, Fürth auf Platz 4, auf Platz 8 folgt Erlangen und
auf Platz 10 Nürnberg. In Franken zeigen sich die Erfolge der
industriellen Transformation. Der Wirtschaftsraum
Nürnberg-Fürth-Erlangen zählt zu den wichtigsten Technologieregionen
Deutschlands. Hier manifestiert sich das Erfolgsrezept
zukunftsträchtiger Regionen: eine exzellente Forschungslandschaft
kombiniert mit attraktiven Unternehmen vor Ort, die High Potentials
und Hochschulabsolventen attraktive Jobs bieten und somit in der
Region halten. Im Vergleich zu dieser geballten Wirtschaftskraft
offenbaren sich die strukturellen Schwächen Nordrhein-Westfalens und
die Folgen der weitreichenden Deindustrialisierung in den letzten
Jahrzehnten. Ein Drittel der untersuchten Städte liegen in NRW. Damit
dominiert das Bundesland zahlenmäßig das Städteranking, doch Dortmund
als der beste Ruhrgebietsstandort findet sich erst auf Platz 48 im
Dynamikvergleich. "Auch die Region Franken musste - etwa nach dem
Niedergang von Quelle - einen Strukturwandel verkraften. Doch der
gelang, insbesondere durch gute Forschung und Ausbildung, während
insbesondere das Ruhrgebiet die dortige Deindustrialisierung immer
noch nicht bewältigt hat", sagt Gregor Peter Schmitz, Leiter
Hauptstadtbüro der WirtschaftsWoche.
Zukunftsranking - europäisches Silicon Valley und mobile
Zukunftsfähigkeit
Wie auch schon im vergangenen Jahr steht Darmstadt beim
Zukunftsranking auf dem Siegertreppchen. Die Stadt ist das
Wissenschafts- und High-Tech-Zentrum der Metropolregion
Rhein-Main-Neckar, die als Europas Silicon Valley der
Unternehmenssoftware gilt. Darmstadt erzielt den 1. Platz mit
innovativen und weltweit agierenden Unternehmen, unter anderem in den
Clustern Biotech, Informations- und Kommunikationstechnologie sowie
Weltraum- und Satelliten-Technologie. Im Zukunftsindex sind aber auch
die Automobilstädte - wie im Niveauranking und im Dynamikranking -
auf den vordersten Plätzen mit dabei. Sie sind entweder schon
führend, wie München auf Platz 3 oder Stuttgart auf Platz 6 - oder
sie holen mit großen Schritten auf. Ein Grund dafür ist der hohe
Innovationsdruck in der Automobilbranche, seit Digital-Riesen wie
Google als neue Wettbewerber im Bereich eMobility und autonomes
Fahren auf den Plan getreten sind. Der Innovationsdruck wird auch an
den Indikatoren "Akademikerquote", "Ingenieurquote", "Patente" und
den "FuE"-Beschäftigten der Autostädte deutlich. München hat
beispielweise eine Akademikerquote von 30 Prozent und belegt damit
Rang 3 im Städte-Vergleich. Ingolstadt ist führend bei der Anzahl der
Patente (Rang 6). Wolfsburg hat von den Autostädten die höchste
Ingenieursquote und auch die höchste Anzahl an FuE-Beschäftigten je
1.000 Erwerbstätige (mit beidem auf Rang 1).
Immobilienmärkte - Spiegelbild der Wirtschaftskraft eines
Standortes
Zwischen wirtschaftlicher Prosperität und Immobilienpreisen
besteht eine Wechselwirkung. Denn ein attraktiver Job-Markt sorgt für
steten Zuzug von Arbeitnehmern, dadurch steigt die Nachfrage auf dem
Wohnungsmarkt. Die Verknappung des Wohnraums wiederum sorgt vor allem
in begehrten innerstädtischen Lagen für steigende Mieten. "Ein
boomender Mietmarkt ist ein positiver Indikator für die
Wirtschaftskraft. Für den Mieter bedeutet dies allerdings, dass er an
einem wirtschaftsstarken, attraktiven Standort oftmals tief in die
Tasche greifen muss", so Jan Hebecker, Leiter Märkte und Daten bei
ImmobilienScout24. In allen Top-Städten des Niveaurankings sind in
den letzten fünf Jahren die Mieten um mindestens 13 Prozent (Hamburg)
und bis zu 33 Prozent (Wolfsburg) gestiegen. Mit einem
durchschnittlichen Quadratmeterpreis von 14 Euro ist München die
teuerste Stadt zum Wohnen.
Die Mieten in den meisten Top10-Zukunfts-Städten liegen im Schnitt
deutlich unter 10 Euro pro Quadratmeter. "Aus Investorensicht sind
diejenigen Städte am attraktivsten, in denen die Preise noch moderat
sind. Wer sich beispielsweise in München eine Immobilie kauft, der
kauft zwar Wertsicherheit, hat aber in einigen Lagen nur geringe
Renditeaussichten. Einige Zukunfts-Städte hingegen versprechen gute
Renditeaussichten, da dort die Miet- und Kaufpreise noch in einem
ausgewogenen Verhältnis stehen. Sie sind für Investoren interessant,
weil sie aufgrund attraktiver Arbeitgeber das größte Wachstum
hinsichtlich der Einkommen haben werden. Sie ziehen zahlungskräftige
Immobilieninteressenten an, die bereit sind, höhere Mieten und
Kaufpreise zu zahlen. Die Renditeerwartung in diesen Städten liegt
zwischen 3 und fast 5 Prozent", erklärt Jan Hebecker, Leiter Märkte
und Daten bei ImmobilienScout24.
Bei Rückfragen oder Interviewwünschen stehen wir gerne zur
Verfügung. Die komplette Auswertung des Städterankings 2016 erhalten
Sie hier: presse(at)immobilienscout24.de.
Pressekontakt:
Sonja May
Immobilien Scout GmbH
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Jens Konrad Fischer
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