(ots) - Der Deutsche Weiterbildungstag 2016 am 29.09.2016
steht unter dem Motto »Weiterbildung 4.0 - fit für die digitale
Welt«. Durch die Digitalisierung verändert sich die Arbeits- und
Betriebswelt erheblich. Insbesondere erhöht sich der Anteil an
IT-affinen Tätigkeiten, wodurch sich sowohl Unternehmen als auch
Beschäftigte mit neuen Anforderungen konfrontiert sehen. Vor diesem
Hintergrund ist eine stetige Weiterbildung erforderlich. Hier ist der
Industrial Engineer als Change Manager gefordert, denn dieser muss
die neuen Entwicklungen in Arbeitsorganisation und -gestaltung
frühzeitig voraussehen und Beschäftigte und Führungskräfte hierauf
vorbereiten.
Durch die Digitalisierung und Industrie 4.0 eröffnen sich für die
Unternehmen neue Flexibilisierungspotenziale bei der Gestaltung der
Arbeits- und Wertschöpfungsprozesse. Eine Untersuchung des
Bundesverbands der deutschen Industrie (BDI) identifizierte die
Individualisierung und Personalisierung von Angeboten, die
Automatisierung von Prozessstufen, die digitale Integration von
Prozessen sowie neue intelligente Logistikkonzepte als einige der
relevanten Trends in der Wertschöpfung. Die Bedeutung der
IT-Kompetenz nimmt zu und zwar nicht nur im IT-Bereich, sondern in
allen Unternehmensbereichen und Branchen.
Die benötigte IT-Kompetenz im Unternehmen ist dabei mehr als die
Kompetenz zur reinen Nutzung der neuen Informations- und
Telekommunikationstechnologien. Vielmehr müssen auch Trends in der
Digitalisierung vorausgesehen werden können, um so frühzeitig
Strategien für die betriebsspezifische Entwicklung von
Arbeitsorganisation und -gestaltung ableiten und Entscheidungen über
deren Realisierung treffen zu können.
Vor diesem Hintergrund muss der Industrial Engineer auf allen
Ebenen im Unternehmen bei der Umsetzung der Digitalisierung
unterstützen: So müssen z.B. der Geschäftsführung Nutzen und
Funktionsweise von Industrie 4.0 sowie resultierende Änderungen der
Arbeitsorganisation vermittelt werden, damit diese Entscheidungen
über neue Lösungen adäquat treffen kann. Den Planern,
Maschinenbedienern, Logistikern, Betriebsräten usw. müssen hingegen
deren Vor- und Nachteile aufgezeigt werden, um Widerstände bei der
Umsetzung zu vermeiden. Darüber hinaus muss er die Personalabteilung
über anstehende Änderungen informieren und beraten, damit diese
parallel zur Veränderung der Arbeitsprozesse und -systeme ein
passendes Qualifizierungskonzept entwickeln kann.
Entsprechend vielfältig sind Anforderungs- und Kompetenzprofil des
Industrial Engineer, der als Change Manager aktiv werden muss. Der
Industrial Engineer benötigt neben umfassender Fach- und
Methodenkompetenz auch zwingend Systemkompetenz, also die Fähigkeit,
Systeme zu verstehen, zu steuern und zu verändern sowie Chancen und
Risiken zu erkennen. Da der Industrial Engineer eine
Schlüsselposition zwischen der Geschäftsführung, Führungskräften und
den Mitarbeitern einnimmt, muss er ferner auch Sozial- und
Persönlichkeitskompetenz besitzen.
Dies macht ein innovatives Weiterbildungskonzept für den
Industrial Engineer notwendig, mit dem dieser befähigt wird, den
stetigen Wandel in seinem Unternehmen zu begleiten und zu gestalten.
Die traditionellen Strategien und Methoden von Industrial Engineering
und Personal-management werden derzeit vom REFA-Institut überprüft
und weiterentwickelt. Methoden und Werkzeuge zielen auf die Balance
von Produktivität und nachhaltiger Unternehmenskultur ab, welche die
Mitarbeiterorientierung als wichtigen Erfolgsfaktor fördert.
Quellangabe zur BDI-Studie: Bundesverband der Deutschen Industrie
e. V.; Z_punkt GmbH (Hrsg.): Deutschland 2030 - Zukunftsperspektiven
der Wertschöpfung. Berlin, November 2011. (BDI-Drucksache Nr. 458)
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