(ots) - Grüne: Geht nicht so weiter mit dem Ramsch-Öl
Wirtschaftspolitischer Sprecher Janecek: "Verbraucher merkt die
Veränderung sofort" - DIHK-Hauptgeschäftsführer Wansleben erwartet
Wirkung bei Unternehmen erst mit "einiger Verzögerung"
Osnabrück. In der überraschenden Einigung der Organisation
erdölexportierender Länder (Opec) auf eine Förderobergrenze sieht der
wirtschaftspolitische Sprecher der Grünen im Bundestag, Dieter
Janecek, eine Zäsur, die vor allem der Verbraucher zu spüren bekomme.
In einem Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Freitag) sagte
Janecek: "Der Verbraucher hierzulande merkt die Veränderung sofort,
und zwar an den steigenden Preisen an der Tankstelle." Gleiches gelte
für diejenigen, die jetzt die Öltanks ihrer Heizungen auffüllen
müssten. "Wir sollten uns darauf einstellen: Es geht nicht mehr so
weiter mit dem Ramsch-Öl", so der grüne Wirtschaftsexperte.
Die sinkende Ölfördermenge dämpfe jedoch in der Folge nicht nur
die Kaufkraft der Verbraucher, sondern auch die deutsche Wirtschaft.
"Insbesondere die Industrieländer mit ihrer hohen Abnahmemenge haben
ja lange vom niedrigen Ölpreis profitiert. Diese Zeiten sind vorbei",
warnte Janecek. Die Entwicklung habe jedoch auch etwas Gutes: "Je
höher der Ölpreis, desto größer die Bereitschaft, die Umstellung auf
erneuerbare Energien weiter voranzutreiben", sagte er.
Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) indes erwartet
bei den Unternehmen erst mit "einiger Verzögerung" die Wirkung
steigender Ölpreise. Die Betriebe hätten sich weitgehend abgesichert,
sagte DIHK-Hauptgeschäftsführer Martin Wansleben in einem Gespräch
mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Freitag). Klar sei aber, dass es
vorbei sei mit dem "kräftigen Konjunkturdoping" durch sinkende
Ölpreise. "Insgesamt wachsen Beschäftigung und Einkommen aber
weiterhin kräftig, so dass der private Konsum die wichtigste
Konjunkturstütze bleibt", zeigte sich Wansleben überzeugt.
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