(ots) -
Der 1. Oktober ist Tag der Stiftungen. Das nimmt die Deutsche
PalliativStiftung (DPS) zum Anlass ihr Unternehmen "R.S. Schützen und
Helfen" vorzustellen. Mit dieser Unternehmensübernahme reagiert die
DPS auf die anhaltende Niedrigzinsphase, die Stiftungen dazu zwingt,
nach alternativen Finanzierungsmöglichkeiten zu suchen.
Die momentane Anlage- und Zinssituation erschwert den Stiftungen
ihre Arbeit. Die Erträge aus dem Grundstockvermögen der Stiftungen
sind durch die anhaltende Niedrigzinsphase stark zurückgegangen.
Waren vor ein paar Jahren Zinsen in Höhe von sechs Prozent üblich, so
liegen sie heute bei kaum einem Prozent. Um weiterhin alle Projekte
aufrechterhalten zu können, bedarf es neuer Finanzierungswege. Die
Deutsche PalliativStiftung (DPS) hat im September 2016 die Firma R.S.
Arbeitsschutz Bedarfshandelsgesellschaft mbH übernommen und dadurch
für sich einen unkonventionellen Weg der Stiftungsfinanzierung
gefunden. "Als Gesellschafter der Firma R.S. erhoffen wir uns,
unabhängig von Fremdmitteln zu werden. Unser Ziel ist es, nachhaltig
Projekte umzusetzen sowie den Stiftungsbetrieb allein durch die
Gewinne der Firma zu finanzieren. So können Spenden auch weiterhin zu
100 Prozent in unsere Projekte fließen", so Dr. Thomas Sitte,
Vorstandsvorsitzender der DPS.
Im Jahr 1982 gründete Roswitha Seibert die Firma R.S.
Arbeitsschutz Bedarfshandelsgesellschaft mbH in Kaltenkirchen
(Schleswig-Holstein). Sie importierte Arbeitsschutzhandschuhe aus
Südostasien und verkaufte diese vom Zentrallager am Hamburger Hafen
aus an Kunden in ganz Deutschland. Nach über 34 Jahren möchte die
heute 72-Jährige ihre Firma nun abgeben und gleichzeitig Gutes tun.
Warum sie sich entschieden hat, explizit die Hospiz- und
Palliativarbeit zu unterstützen, ist für sie ganz klar: "Ich habe mir
einige Hospize von innen angeschaut, da ist mir teilweise Angst und
Bange geworden. Da besteht noch ein wirklich großer Bedarf. Ich finde
die alten Menschen, die jahrzehntelang schwer gearbeitet haben und
unter Umständen zwei Kriege hinter sich gebracht haben, die sollen
dann auch in den Genuss eines angenehmen Lebensabend kommen."
Die Firmenübernahme einer Stiftung bringt auch Bedenken mit sich.
"Wie bei jeder Firma auch, ist trotz aller Absicherung immer ein
Grundrisiko vorhanden. Es gibt nie eine Garantie dafür wie gut die
Firma läuft", so Dr. Thomas Sitte. Die DPS gewährleistet, dass die
Ãœbernahme im Sinne des Stiftungsgedankens erfolgt. Als Mitglied von
Transparency International hat sich die DPS u.a. dazu verpflichtet
alle Geldflüsse offenzulegen. So ist für jeden einsehbar, dass alle
Erträge aus der Firma R.S. in die Arbeit der DPS fließen. Des
Weiteren erfüllt die DPS ihre sozialen Verpflichtungen als Stiftung.
"Es ist uns ein großes Anliegen, dass die Arbeitsbedingungen in den
Produktionsstätten, von denen R.S. ihre Produkte bezieht, sozial und
ökologisch korrekt sind. Das wurde schon von Frau Seibert regelmäßig
kontrolliert und soll auch so beibehalten werden", verdeutlicht
Sitte. Die DPS plant die Arbeitsschutzhandschuhe mit einem
entsprechenden Label auszeichnen zu lassen.
Nicht allein der finanzielle Aspekt steht bei dieser Ãœbernahme im
Vordergrund. Die Firma wird darüberhinaus dazu beitragen, die
Stiftungsziele weiter zu verfolgen. So ist ein elementarer
Bestandteil der Arbeit der DPS, breite Kreise der Gesellschaft für
das Thema Tod und Sterben zu sensibilisieren sowie die Bedeutung von
Hospiz- und Palliativarbeit zu verbreiten. Die DPS verkauft die
Schutzhandschuhe unter dem neuen Namen "R.S. Schützen und Helfen" an
regionale sowie überregionale Betriebe. Dadurch werden Menschen mit
einer Thematik konfrontiert, die in deren Alltag allgemein wenig
Platz einnimmt. Eine gute palliative Versorgung bedeutet, dass der
schwerkranke Patient sein Leben bis zuletzt schmerzfrei, in Würde,
nach seinen Wünschen und unter ganzheitlicher Betreuung leben kann.
Schutz und Hilfe sind demnach fundamentale Begriffe, die die Stiftung
mit der Firma auch auf inhaltlicher Ebene verbinden.
In dem Wissen darum, dass die DPS nach bestem Wissen und Gewissen
nun das weiterverfolgt, was sie begonnen hat, freut sich Frau Seibert
nun auf ihren wohlverdienten Ruhestand: "Ich bin jetzt frei für mich
und kann jetzt endlich mal alles das machen, was ich möchte. Ich war
mein Leben lang nie richtig im Urlaub und musste immer Rücksicht auf
die Firma nehmen. Die Zeit für diese Pläne ist jetzt gekommen."
Die Deutsche PalliativStiftung
Experten aus der Praxis der Sterbebegleitung (Medizin, Pflege,
Seelsorge, Physiotherapie, ...) gründeten die Deutsche
PalliativStiftung. Ein Hauptziel ist eine gute Vernetzung und
Verbesserung der ambulanten Hospizarbeit und Palliativversorgung in
Deutschland.
Die Beratung von Entscheidern und Fachleuten, Laien sowie Haupt-
und Ehrenamtlichen in Verbänden und Institutionen ist als seriöse
Lobbyarbeit eine wichtige Arbeit der PalliativStiftung. Betroffenen
und Angehörigen werden geeignete Ansprechpartner vor Ort vermittelt.
Mit Öffentlichkeitsarbeit und verschiedenen Projekten der Stiftung
wie dem Deutschen PalliativKalender sollen weite Teile der
Gesellschaft für die Thematik sensibilisiert und über
Versorgungsmöglichkeiten informiert werden.
Nach deutschem Recht darf niemand gegen seinen Wunsch am Leben
erhalten werden und kein menschliches Leben aktiv beendet werden. Um
das auch leben zu können, müssen die Menschen über die Möglichkeiten
von Hospizarbeit und Palliativversorgung als lebensbejahende
Alternativen Bescheid wissen. Deshalb bringt die PalliativStiftung im
eigenen Verlag fundierte und laienverständliche Muster zu
Patientenverfügungen, Bücher, Broschüren heraus. Sie klärt auf
ungewohnten Wegen auf.
Unsere Vision ist es, dass jeder sagen kann: "Wie gut, dass ich
mich auf Hospizarbeit und Palliativversorgung verlassen kann. Immer
und überall."
Pressekontakt:
Thomas Sitte
Deutsche PalliativStiftung
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