(ots) - Egal ob Ärzte, Kliniken, Krankenversicherungen
oder Patienten - jeder Akteur im deutschen Gesundheitswesen erhebt
separat für sich relevante Daten in elektronischer Form. Das können
Laborergebnisse, Röntgenbilder, Rezepte oder auch Diagnosen sein.
Aber wie lassen sich diese Datensätze zusammenbringen und wie können
Patienten direkt und langfristig von der Auswertung dieser großen
Datenmengen profitieren? Hier bedarf es eines verantwortungsvollen
Umgangs mit Big Data in der Medizin. Denn die Analyse medizinischer
Patientendaten mit moderner Informationstechnologie bietet viele
Vorteile. So ermöglicht sie uns beispielsweise ein besseres Wissen
über Krankheiten, Therapien, Medikation, Risikogruppen und mehr
Effizienz im Gesundheitswesen.
Das Hasso-Plattner-Institut (HPI) richtet vom 5. bis 6. Oktober
2016 zum zweiten Mal das Internationale Symposium "Big Data in der
Medizin" in Kooperation mit dem Technologieforum "In Vitro-Diagnostik
und Bioanalytik" des Clusters Gesundheitswirtschaft
Berlin-Brandenburg - HealthCapital aus. Die einzelnen Vorträge
richten sich an ein breites Publikum. So werden neben klinischen und
pharmazeutischen Forschern, Mediziner und Entscheidungsträger
verschiedener Industriepartner zu Wort kommen.
Professor Christoph Meinel, Institutsdirektor und
wissenschaftlicher Leiter des HPI, sieht erhebliche Potenziale für
Big Data in der Personalisierten Medizin, um die
Behandlungsmöglichkeiten für Patienten zu verbessern. "Wir hoffen
durch die Verknüpfung vielfältiger Datenquellen völlig neue
Zusammenhänge zu erkennen, ganz ohne vorherige Festlegung auf eine
konkrete Forschungshypothese", so Meinel. Dazu zählten auch Merkmale,
mit denen Patienten präziser klassifiziert werden könnten,
beispielsweise entsprechend ihrer Therapieverträglichkeit.
Wie Forschungsergebnisse schneller Teil der klinischen Routine
werden können, ist auch Thema der Session: "Big Data: From Omics to
Sensing to Clinical Utility". Dr. Matthieu-P. Schapranow, Programm
Manager E-Health & Life Sciences am HPI, unterstreicht dabei die
Bedeutung interdisziplinärer Kooperationen auf dem Gebiet der
Lebenswissenschaften. "Experten verschiedener Fachrichtungen, wie
Genetik, Medizin, Mathematik und der IT, werden künftig noch enger
zusammenarbeiten, um ihre Expertisen besser zu bündeln", so
Schapranow. Dies zeige auch die Ausrichtung des diesjährigen
Symposiums. Schapranow liegt dabei insbesondere der gemeinsame
Austausch mit dem Patienten auf Augenhöhe am Herzen. Beim
Programmpunkt "Precision Medicine, Big Data and Citizen Data Access"
am zweiten Veranstaltungstag wird es unter anderem darum gehen, wie
Bürger ihre persönlichen Gesundheitsdaten künftig einfacher selbst
verwalten können. Bislang liegen diese in Deutschland verteilt bei
verschiedenen Kliniken und Ärzten. In Notfällen fehlt Ärzten dadurch
der rasche Überblick über Vorerkrankungen und Medikationen.
Skandinavische Länder sind hier vergleichsweise deutlich weiter.
Das vielfältige Programm wird von verschiedenen Möglichkeiten zur
Vernetzung mit anderen Teilnehmern abgerundet. So findet
beispielsweise zeitgleich eine Partnering-Veranstaltung statt, bei
der sich Teilnehmer kennenlernen können. Darüber hinaus präsentieren
auf einer Industrieausstellung ausgewählte Unternehmen ihre aktuellen
Technologien, Produkte und Dienstleistungen.
Details zum Programm finden Sie unter: http://ots.de/oZiyn
Das Symposium ist Teil der Health Week 2016. Alle weiteren
Veranstaltungen der Gesundheitswoche Berlin-Brandenburg finden Sie
unter www.health-week.de
Hinweis für Redakteure:
Bitte melden Sie sich vorab unter: presse(at)hpi.de an, wenn Sie über
die Veranstaltung berichten möchten. Gerne stellen wir für Sie auch
den Kontakt zu einzelnen Referenten her.
Kurzprofil Hasso-Plattner-Institut
Das Hasso-Plattner-Institut für Softwaresystemtechnik GmbH an der
Universität Potsdam ist Deutschlands universitäres Exzellenz-Zentrum
für IT-Systems Engineering. Als einziges Universitäts-Institut in
Deutschland bietet es den Bachelor- und Master-Studiengang
"IT-Systems Engineering" an - ein besonders praxisnahes und
ingenieurwissenschaftliches Informatik-Studium, das von derzeit 480
Studenten genutzt wird. Die HPI School of Design Thinking, Europas
erste Innovationsschule für Studenten nach dem Vorbild der Stanforder
d.school, bietet 240 Plätze für ein Zusatzstudium an. Seit 2012
bietet das Hasso-Plattner-Institut auf der eigenen interaktiven
Bildungsplattform openHPI Massive Open Online Courses (MOOCs) zu
IT-Themen an, mit denen es bislang mehr als 125.000 Nutzer aus über
180 Ländern erreicht hat. Frei über das Internet können Lernende auf
didaktisch aufbereitete multimediale Kursmaterialien zugreifen und
mittels Social Media im engen Austausch mit den anderen
Kursteilnehmern lernen. Bildungseinrichtungen und Unternehmen können
ihrer Zielgruppe mithilfe der technologisch identischen
Schwesterplattform MOOC House (https://mooc.house) eigene Lerninhalte
auf innovative Weise näherbringen.
Kurzprofil Cluster Gesundheitswirtschaft Berlin-Brandenburg -
HealthCapital
Das Cluster Gesundheitswirtschaft Berlin-Brandenburg -
HealthCapital ist Teil der gemeinsamen Innovationsstrategie der
Länder Berlin und Brandenburg (innoBB). Das Clustermanagement liegt
bei der Berlin Partner für Wirtschaft und Technologie GmbH in
Kooperation mit der ZAB ZukunftsAgentur Brandenburg GmbH. Ziel des
länderübergreifenden Clustermanagements ist es, die regionalen
Aktivitäten zwischen der Wissenschaft, der Wirtschaft und den
klinischen Anwendern zu koordinieren und strategisch auszubauen, um
die Spitzenposition der Hauptstadtregion in der Gesundheitswirtschaft
und den Lebenswissenschaften auf internationaler Ebene weiter
voranzutreiben. Weitere Informationen zum Cluster
Gesundheitswirtschaft Berlin-Brandenburg unter www.healthcapital.de
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