(ots) - Schon seit geraumer Zeit lässt der deutsche
Verkehrsminister eine Art vorauseilender Begeisterung erkennen, wenn
er vom automatisierten Fahren spricht. In der Tat: Die Chancen, die
in dieser Technik der Zukunft liegen, sind enorm. Automatisierte
Fahrzeuge werden die Mobilität komplett verändern, und man darf davon
ausgehen: überwiegend zum Besseren. Dies gilt wahrscheinlich auch für
die Unfallbilanz. Sogenanntes menschliches Versagen steht in der
Ursachenliste ganz oben, und wenn alles mal funktioniert wie
gewünscht mit den Kollegen Computern, dann fallen die meisten
Unfallrisiken einfach weg. Aber eben nicht gar alle. Es bleiben
Risiken.
Und dann stellen sich neben den haftungsrechtlichen auch massive
ethische Probleme. Die Kommission, die jetzt ihre Arbeit aufgenommen
hat, wird Antworten auf extrem schwierige Fragen finden müssen. Dass
Sachschäden eher in Kauf zu nehmen sind als Personenschäden, ist eine
pure Selbstverständlichkeit. Aber wie sollen die Programmierer eine
Situation vorbereiten, in der zwangsläufig der Mensch A oder der
Mensch B zu Schaden kommt? Entweder das Kindergartenkind, das auf die
Straße läuft, oder sein Großvater, der hinterherrennt? Menschliches
Versagen ist leichter erklärbar als solche Fragen zu beantworten.
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