PresseKat - Fahrdaten werden zum Milliardengeschäft

Fahrdaten werden zum Milliardengeschäft

ID: 1407669

(ots) - McKinsey-Studie: Umsatzpotential von 750
Milliarden Euro bis 2030 - Neun von zehn Kunden bereit, für
Zeitersparnis Daten weiterzugeben - 81 Prozent der Autofahrer in
Deutschland würden auf autonomes Fahrzeug umsteigen

Mit Fahrzeugdaten lassen sich bis 2030 bis zu 750 Milliarden Euro
jährlich umsetzen. Aus den Informationen, wie ein Auto bewegt wird,
wohin es fährt und wer sich darin befindet, lassen sich datenbasierte
Services entwickeln, die beispielsweise präziser als bisher vor Staus
warnen, automatisch einen Parkplatz finden oder die Wartung des
Wagens vereinfachen. Über 70 Prozent der deutschen Autofahrer wären
bereit, für solche Dienste zu bezahlen. Ebenso positiv stehen Kunden
dem autonomen Fahren gegenüber: 81 Prozent der deutschen Autokäufer
würde auf ein autonomes Auto umsteigen - vorausgesetzt, der Fahrer
kann die Steuerung auf Wunsch auch selbst übernehmen. Dies ist eine
Steigerung um vier Prozentpunkte im Vergleich zur identischen
Befragung im Vorjahr. Kunden vertrauen dabei etablierten
Autoherstellern: 77 Prozent trauen ihnen eher zu, die Technologie
serienreif zu machen, als neuen Autoherstellern (16 Prozent) oder
Technologiekonzernen (7 Prozent). Dies sind die wichtigsten
Ergebnisse einer aktuellen Studie von McKinsey & Company mit dem
Titel "Monetizing Car Data". Für die Untersuchung befragte die
Unternehmensberatung mehr als 3.000 Autokäufer in Deutschland, den
USA und China sowie zahlreiche Industrieentscheider. Die Berater
identifizierten 30 Anwendungsfelder für die Nutzung von
Fahrzeugdaten.

Autohersteller genießen bei Kunden größtes Vertrauen

Andreas Tschiesner, Leiter der europäischen Automobilberatung von
McKinsey und Koautor der Studie: "Die Menge an Daten, die während der
Fahrt im Auto generiert werden, wird sich in den kommenden Jahren




vervielfachen." Für Autohersteller - aber auch für Zulieferer,
Versicherer, Infrastrukturbetreiber und Digitalunternehmen - bietet
sich damit ein erhebliches zusätzliches Umsatzpotenzial. "Es gilt
nun, den Kunden klarzumachen, dass aus den Fahrzeugdaten ein echter
Mehrwert entstehen kann. Datenschutz- und Sicherheitsbedenken müssen
dabei ernst genommen werden", so Tschiesner.

Die drei Anwendungsfelder mit der höchsten Zahlungsbereitschaft
sind die Unterstützung bei der Suche nach freien Parkplätzen, auf
Verschleiß beruhende intelligente Wartungsintervalle sowie
Informationen zur Fahrzeugnutzung, die bei einem Weiterverkauf einen
umfassenden Qualitätsnachweis erlauben.

Ãœber 90 Prozent der Autofahrer in Deutschland, den USA und China
sind außerdem bereit, Daten weiterzugeben, wenn dies zu einer
Zeitersparnis führt - beispielsweise bei der Parkplatzsuche. Ähnlich
hohe Zustimmungswerte gibt es auch bei anderen Anwendungsfeldern wie
der Sicherheit (z.B. Diebstahlschutz), möglichen Kosteneinsparungen
(z.B. auf Fahrverhalten basierende Versicherungen) oder Komfortgewinn
(z.B. Entertainmentangebote im Auto). Dominik Wee, McKinsey-Partner
und Ko-Autor der Studie: "Jüngere Fahrer zwischen 18 und 49 sowie
Vielfahrer sind gegenüber neuen Angeboten am aufgeschlossensten."
Großes Vertrauen genießen auch hier die Autohersteller: Mehr als drei
Viertel der Kunden wären bereit, Positionsdaten anonym an den
Hersteller zu übermitteln - beispielsweise damit dieser das Fahrzeug
verbessern kann.

Ãœber die Anwendungsfelder hinweg bieten sich laut der Studie
unterschiedliche Vermarktungsmöglichkeiten. "Hersteller können die
Kosten für ein solches Angebot in den Kaufpreis des Fahrzeugs
einkalkulieren; alternativ sind auch Modelle wie ein monatliches
Abonnement denkbar - oder neue Optionen wie eine werbefinanzierte
kostenlose Bereitstellung", sagt Wee. Dabei gelte es jedoch, den
Markt genau zu beobachten: Für Navigationslösungen seien auf Grund
kostenloser Alternativangebote beispielsweise nur noch ein Drittel
aller Kunden überhaupt bereit zu bezahlen. Außerdem sollten
Hersteller verstärkt auf die Datensicherheit achten: 83 Prozent der
befragten Industrieentscheider schätzen ihr Risiko, Opfer von
Hackerangriffen zu werden, als mittel bis hoch ein. Doch nur 41
Prozent geben an, eine eigene Cybersecurity-Einheit zu haben, die
solche Angriffe verhindert.

Ãœber McKinsey

McKinsey & Company ist die in Deutschland und weltweit führende
Unternehmensberatung für das Topmanagement. 27 der 30 DAX-Konzerne
zählen aktuell zu den Klienten. In Deutschland und Österreich ist
McKinsey mit Büros an den Standorten Berlin, Düsseldorf, Frankfurt am
Main, Hamburg, Köln, München, Stuttgart und Wien aktiv, weltweit mit
über 100 Büros in mehr als 60 Ländern.



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Datum: 04.10.2016 - 10:00 Uhr
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