(ots) -
Die Besatzungszeit endet 1949 - mit ihr beginnt ein neues Kapitel
in der deutsch-französischen Geschichte. Es ist die Zeit, in der aus
ehemaligen Gegnern Freunde werden - politisch und persönlich.
Christian Jakobs Dokumentation "Wie aus Besatzern Freunde wurden -
Die Entstehung der Deutsch-Französischen Freundschaft" wirft am
Sonntag, 9. Oktober 2016, um 20:15 Uhr im SWR Fernsehen einen Blick
auf diese interessante Zeit - und wie sie bis heute die Kultur des
Südwestens prägt. Im Anschluss wird der Film "Straßburg und Kehl:
Zwei Grenzstädte und eine bewegende Geschichte" von Tamara Spitzing
noch einmal gezeigt.
Von der Besatzungszone zur Partnerstadt
Mit Charles de Gaulle streckt einer der wichtigsten Repräsentanten
des ehemaligen Feindes die Hand zur Versöhnung aus. Die Treffen
zwischen ihm und Konrad Adenauer in Bad Kreuznach, Baden-Baden und
Ludwigsburg schrieben Geschichte. Gerade im Südwesten Deutschlands
sind das Streben und der Wunsch nach Freundschaft zum französischen
Nachbarn besonders groß. Die geographische Nähe ist sicher ein Grund
dafür, der andere ist der, dass große Teile von Südwestdeutschland
zur ehemaligen Besatzungszone gehören. Die französischen Soldaten und
ihre Angehörigen, die bis in die 90er Jahre im Land bleiben, bringen
französische Lebensart in den Südwesten. Und die Deutschen umgekehrt
suchen den Kontakt - nicht nur mit den Soldaten, sondern vor allem
auch mit Städten und Gemeinden in Frankreich. Weit mehr als
einhundert Städte-Partnerschaften entstehen. Vereine tauschen sich
aus, die Jugend trifft sich, in Freiburg kann man einen
deutsch-französischen Schulabschluss machen.
Zeitzeugen mit Zukunftsvision
Mit Rheinland-Pfalz und Burgund sind es sogar zwei komplette
Regionen, zwei Weinbauregionen, die aufeinander zugehen und den
"Partnerschaftsverband Rheinland-Pfalz/Burgund" gründen, der dieses
Jahr 60-jähriges Bestehen feiert. Die 45-minütige Dokumentation "Die
Entstehung der Deutsch-Französischen Freundschaft" stellt die
Entwicklung dieser Beziehungen dar, spricht mit denjenigen, die die
Anfänge erlebt oder mitgestaltet haben.
Darunter Till Meyer, der Leiter des Hauses Rheinland-Pfalz in
Burgund. Auch deutsch-französische Ehepaare kommen zu Wort, ebenso
Matthias Heister, der 1950 mit Gleichgesinnten beider Nationalitäten
die Grenzposten bei Weißenburg niedergerissen hat - geprägt von dem
Wunsch nach einem einigen Europa.
Die Grenzstädte Straßburg und Kehl
Im Anschluss wird die 45-minütige Dokumentation: "Straßburg und
Kehl: Zwei Grenzstädte und eine bewegende Geschichte" noch einmal
gezeigt. Die beiden Städte sind lediglich durch den Rhein getrennt
und stehen sinnbildlich für das, was beide Länder verbindet. Tamara
Spitzing erzählt die Geschichte der Grenzstädte und deren besondere
Beziehung. Drei Kriege mussten die Städte ertragen, trotz der
geografischen Nähe gegnerischen Nationen angehörend. Heute sind beide
Länder nun Teil des vereinten Europas. Mithilfe von
Hintergrundinformationen sowie Zeitzeugen wird die Entwicklung der
beiden Städte nachgezeichnet. Und was früher undenkbar war, ist heute
gelebte Realität: Die Städte sind zwar durch den Rhein getrennt, aber
heute nicht nur durch Brücken verbunden. Die Fußgängerbrücke
"Passerelle des Deux Rives", übersetzt "Steg der zwei Ufer", steht
als Symbol für ein friedliches Zusammenleben beider Länder.
Mit Dokumentationen die Vergangenheit des Südwestens erkunden Auf
dem Sendeplatz "Geschichte im Südwesten" ist sonntags ab 20:15 Uhr
regionale Geschichte in Form von Dokumentationen zu sehen. Wichtige
historische Ereignisse werden beleuchtet, Alltagsgeschichte erfahrbar
gemacht und durch interessante Protagonisten lebendig erzählt. Für
die Filme begeben sich die Autoren auf Spurensuche, recherchieren in
Archiven, sprechen mit Zeitzeugen und Experten.
Sendung:
"Wie aus Besatzern Freunde wurden - Die Entstehung der
Deutsch-Französischen Freundschaft", Dokumentation der Reihe
"Geschichte im Südwesten" am Sonntag, 9. Oktober 2016 um 20:15 Uhr im
SWR Fernsehen, "Straßburg und Kehl: Zwei Grenzstädte und eine
bewegende Geschichte" im Anschluss um 21 Uhr.
Fotos auf www.ARD-foto.de.
Pressekontakt: Daniela Kress, Tel. 07221 929 23800,
Daniela.Kress(at)SWR.de
Original-Content von: SWR - S?dwestrundfunk, übermittelt durch news aktuell