(ots) - Die vbw - Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft
e. V. kritisiert aus aktuellem Anlass den Verlauf der derzeitigen
Rentendebatte. "In der Diskussion um die Zukunft der Altersvorsorge
muss jetzt Schluss sein mit dem Wettlauf um Renten-Wohltaten", mahnt
vbw Präsident Alfred Gaffal. "Unserem Land fehlt ein
rentenpolitisches Gesamtkonzept, das auf der einen Seite die nächsten
Generationen im Auge behält, und auf der anderen Seite den Faktor
Arbeit nicht weiter belastet."
Gaffal betont: "Die Erhöhung der Rentenbeiträge ist nicht
akzeptabel. Schon heute liegt die Abgabenpflicht zur
Sozialversicherung bei fast 40 Prozent. Die Arbeitgeber in der
deutschen Privatwirtschaft zahlten 2015 an Arbeitskosten 32,70 Euro
für eine Stunde Arbeit - 26 Prozent mehr als im Durchschnitt der EU.
Eine weitere Erhöhung hätte zwangsläufig negative Folgen für die
Wettbewerbsfähigkeit unserer Unternehmen und würde zu mehr
Arbeitslosen führen, die dann wiederum als Beitragszahler für die
Rentenkasse fehlen." Die Rente mit 63, die Mütterrente und ihre
geplante Ausweitung sowie die in Aussicht gestellte Erhöhung der
Ostrenten sind aus Sicht der vbw rentenpolitische Fehlentscheidungen,
die nicht finanzbar sind. "Allein die geplante Ostrentenentscheidung
würde nach Schätzungen bis zum Jahr 2020 5,7 Milliarden Euro kosten.
Da die durchschnittliche Rente in Ostdeutschland mit 905 Euro ohnehin
über der in Westdeutschland mit 722 Euro liegt, besteht keine
Notwendigkeit für eine Angleichung", so Gaffal.
"Alle Leistungsausweitungen zugunsten jetziger Rentner und
rentennaher Jahrgänge müssen einseitig von heutigen und künftigen
Beitragszahlern aufgebracht werden. Das ist mit dem Gedanken der
Generationengerechtigkeit nicht vereinbar. Wir brauchen endlich ein
tragfähiges Gesamtkonzept, das den Faktor Arbeit nicht weiter
belastet", fordert Gaffal. "Eine zukunftsfeste Gestaltung der Rente
muss das oberste Gebot sein. Alle Rentenleistungen müssen im direkten
Zusammenhang zu den eingezahlten Beiträgen stehen. In der Diskussion
um das gesetzliche Rentenniveau darf nicht vergessen werden, dass die
Altersvorsorge auf den drei Säulen der gesetzlichen Rente, der
privaten Vorsorge und der betrieblichen Altersversorgung ruht, die
sich intelligent ergänzen müssen."
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