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Am 8. November wählen die USA einen neuen Präsidenten. Laut
Auswärtigem Amt ist das drittgrößte Land der Erde aktuell der
wichtigste Handelspartner Deutschlands. Die beiden westlichen
Kulturen verbindet eine lange Freundschaft - und eigentlich sind sie
nicht so unterschiedlich. Diese Aussage hört Nancy Rienow oft gefolgt
von der Frage, warum es dann mit dem Geschäft nicht klappt. Hier gibt
die interkulturelle Trainerin der Carl Duisberg Centren Tipps für
mehr Erfolg in der transatlantischen Zusammenarbeit:
Aus Alt mach Neu
Fortschritt und Veränderung sind für viele US-Amerikaner gerne
gesehen und werden positiv bewertet. Neue Ideen können viele Türen
öffnen und bessere Ergebnisse erzielen. Bewährte Lösungen haben daher
im Land der unbegrenzten Möglichkeiten nicht denselben Stellenwert
wie in Deutschland. Und warum? Die ersten US-amerikanischen Pilger
mussten innovativ sein, um überleben zu können. Und neue Ansätze und
Anregungen haben viele US-Amerikaner weit gebracht. Ãœberzeugen Sie
ihren US-amerikanischen Kontakten von bewährten Lösungen, indem sie
deren Vorteile darstellen. Zeigen Sie sich aber gleichzeitig offen
für neue Ideen.
Fehler sind der beste Lehrer
"If at first you don't succeed, try, try again!" Diesen Spruch
lernt jeder US-Amerikaner in der Kindheit. Denn eine wichtige Basis
für die Entwicklung neuer Ideen ist die richtige Einstellung: Fehler
erlaubt! Detaillierte Projektplanungen, die mögliche Problemfelder
berücksichtigen und entsprechende Lösungsansätze beinhalten,
erscheinen vielen US-Amerikanern als reine Zeitverschwendung.
Flexibilität zu haben ist wichtig und Fehler können passieren.
Schließlich lernt man daraus! Sprechen Sie nur wichtige Stolpersteine
in einem Projekt an ohne jedes Detail vorzugeben.
Selbstständig, aber bitte im Team
"Vergessen Sie nie, dass Sie nicht nur das Recht haben, einen
Individuum zu sein, sondern auch die Verpflichtung dazu!" mahnte
Eleanor Roosevelt, ehemalige First Lady der Vereinigten Statten, alle
US-Bürger. Selbständigkeit, Selbstverantwortung, Selbstbestimmung
sind Wörter, die die Wichtigkeit der individuellen, persönlichen
Identität der US-Amerikaner unterstreichen. Wenn Sie ein Team von
US-Amerikanern führen müssen, sollte jedes Mitglied seinen eigenen
Verantwortungsbereich haben. Soll ein bestimmtes Ziel erreicht
werden, wirkt ein freundschaftlicher Wettkampf oft sehr motivierend.
Individualismus und Teamgeist stehen dabei jedoch nicht im
Widerspruch. Amerikaner erleben letzteren schon in der High School:
Gemeinsam zum Ziel heißt die Devise. Die Anerkennung der Leistungen
aller Teammitglieder steht dabei im Vordergrund - Neid ist kein
Thema.
Ohne Fleiß kein Preis
Wichtig für die persönliche Identität der US-Amerikaner ist das
Erfolgserlebnis. Wer hart und gut arbeitet, hat ein positives
Ansehen. Bequemlichkeit dagegen ist gleichbedeutend mit einem Mangel
an Selbstdisziplin - dies gilt im Job ebenso wie in der Freizeit.
Zeigen Sie Ihren US-amerikanischen Partnern oder Kollegen Anerkennung
für Ihre Leistungen, indem Sie authentisches Lob geben - auch für
normale Aufgaben. Und erlauben Sie Ihnen die Freiheit, nicht nur
Erfolg zu haben, sondern auch Fehler zu machen.
Anpacken statt philosophieren
Im Geschäftsleben betrachten US-Amerikaner Projekte mit viel
Optimismus. Für deren erfolgreichen Verlauf steht nicht die Suche
nach dem Problem, sondern die Frage "Was können wir tun?" im
Vordergrund. Konkrete und praktische Lösungen sind gefragt.
Theoretische Ãœberlegungen oder abstrakte Fragestellungen nehmen viel
Zeit in Anspruch und gelten als uneffektiv. Wenn Sie ein Problem
haben, betrachten Sie zunächst den Einzelfall, statt auf Bewährtes
und Allgemeines zu pochen.
Gut verpackt ist halb gewonnen
US-Amerikaner werden von den meisten Kulturen der Welt als sehr
direkt in ihrem Kommunikationsstil betrachtet, ähnlich wie Deutsche.
Bei der Äußerung von Kritik und dem Zuweisen von Aufgaben sind sie
jedoch um ein Vielfaches zurückhaltender. Die deutsche Direktheit in
dieser Hinsicht vermittelt vielen US-Amerikanern den Eindruck,
Deutsche seien eigensinnige, schroffe und brüske Besserwisser.
Verpacken Sie daher Kritik, indem Sie sie mit positiven Themen oder
Lob einläuten und abschließen. Verwenden Sie Wörtern wie
"unfortunately" oder "it seems that" und vermeiden Sie das Wort
"you". "There seems to be a mistake" klingt daher besser als "you
made a mistake."
Harmonie ist Trumpf
Ein harmonisches Arbeitsumfeld mit angenehmem sozialem Umgang ist
für das Selbstbild und die Wertschätzung vieler US-Amerikaner
notwendig. Freundlichkeit ist Trumpf und Small Talk ein Muss für die
gute Beziehung unter Kollegen und Partnern. Heftige und laute
Diskussionen, wie sie in deutschen Büros durchaus üblich sind, können
von US-Amerikaner als zu ernst oder zu kämpferisch empfunden werden.
Nehmen Sie sich immer die Zeit für einen freundschaftlichen
Austausch, bevor Sie zum eigentlichen Thema kommen - auch wenn es
oberflächlich klingt.
Nähe lohnt sich
Offenheit, Kontaktfreudigkeit, Geselligkeit und eine gesunde
Interesse daran, neue Leute kennenzulernen - diese Eigenschaften
haben bei US-Amerikaner einen hohen Stellenwert. Die Freizeit
verbringt man durchaus mit Arbeitskollegen, die als "friends"
bezeichnet werden. Diese Beziehung könnte aus deutscher Perspektive
mit "Bekannte" aber auch "Freunde" übersetzt werden - je nach
Intensität der Beziehung. Erlauben Sie Ihren Kollegen einen Blick in
Ihr Privatleben und nehmen Sie das englische Wort "Freund" nicht zu
ernst. Genießen Sie die entspannte Geselligkeit. Es macht die Arbeit
angenehmer, wenn man sich öffnet, bedeutet aber nicht automatisch
eine freundschaftliche Verpflichtung wie in Deutschland.
Versteckte Hierarchie
US-Amerikaner tendieren dazu, im Geschäftsleben sehr locker und
freundschaftlich zu wirken. Vorgesetzte werden mit ihren Vornamen
angesprochen und Schriftverkehr ist meistens sehr offen und
entspannt. Auch zum Vorgesetzten pflegt man freundlichen Kontakt.
Wenn es notwendig und effizienter ist, wird der "Dienstweg"
übersprungen, um mit der wichtigen Person zu sprechen. Unterschätzen
Sie daher nicht den Rang des US-amerikanischen Chefs! Hierarchie
zeigt sich meistens in kritischen Situationen oder in Konflikten -
spätestens dann wird der Chef zum Chef. Das amerikanische Business
unterliegt ähnlich strengen Regeln wie es in Deutschland der Fall
ist, vielleicht sogar strengeren - sie sind nur weniger
offensichtlich.
Zusatzmaterial:
Pressefoto von Nancy Rienow, Interkulturelle Trainerin bei den
Carl Duisberg Centren: https://goo.gl/AtlCxv
Weitere Fotos im Mediaarchiv der Carl Duisberg Centren:
http://www.cdc.de/index.php?id=173&L=0
Pressekontakt:
Carl Duisberg Centren
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Anja Thiede
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Tel. 0221/1626-261, Fax: -161
E-Mail: anja.thiede(at)cdc.de
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