(ots) - Wer unter Alkohol- oder Drogeneinfluss mit dem
Auto fährt, wer rast oder drängelt, muss die Konsequenzen tragen.
Wenn das Verkehrsvergehen besonders gravierend ist, kommt eine
Medizinisch-Psychologische Untersuchung (MPU) hinzu. Betroffene
wissen dann oft nicht genau, wie sie sich richtig vorbereiten und
ihre Probleme anpacken sollen. Axel Uhle, Verkehrspsychologe und
Mitglied der Geschäftsführung bei der TÜV SÜD Pluspunkt GmbH, weiß,
welche Fragen im Vorfeld am häufigsten auftauchen und kennt die
Antworten dazu.
Warum ist eine Vorbereitung auf die MPU sinnvoll und wann soll ich
damit beginnen?
Betroffene sollten sich so schnell wie möglich nach dem
Führerscheinentzug an einen erfahrenen, kompetenten und seriösen
Berater wenden. Professionelle Unterstützung ist nötig, um kritische
Verhaltensweisen zu verändern. Es ist nicht das Ziel, dass sich der
Betroffene auf die MPU wortwörtlich "vorbereitet", sondern dass er an
seiner Einstellung und an sich selbst arbeitet.
Wie viel kostet eine seriöse Vorbereitung?
Individuelle Beratungsgespräche liegen bei etwa 100 Euro,
Gruppenmaßnahmen bei um die 600 bis 800 Euro und
verkehrstherapeutische Einzelgespräche bei rund 1.000 Euro. Diese
Kosten lohnen sich aber auf jeden Fall: Das Bestehen nach einer
qualifizierten Vorbereitung ist günstiger als viele Fehlversuche.
Gibt es auch kostenfreie Informationsangebote?
Sehr hilfreich ist ein kostenloser Informationsabend, bei dem sich
Betroffene über Ablauf und Inhalt der MPU und über die Möglichkeiten
einer seriösen Vorbereitung informieren können. Solche
Informationsabende werden beispielsweise von TÃœV SÃœD Pluspunkt
angeboten.
Kann man sich auch übers Internet oder mit einem Buch vorbereiten?
Im Internet ist immer Vorsicht geboten, da sich viele schwarze
Schafe auf dem Markt tummeln. Auch bei Büchern sollten Betroffene
kritisch sein. Der Testknacker von TÃœV SÃœD ist beispielsweise ein
vertrauenswürdiges Buch, das klare und richtige Informationen gibt.
Aber ein Buch alleine reicht nicht aus, es sollte immer ein seriöser
Berater hinzugezogen werden.
Wie läuft eine Vorbereitung ab?
Zusammen mit einem seriösen und kompetenten Berater erstellt der
Betroffene einen individuellen Fahrplan, wie er den Weg zurück zum
Führerschein meistern kann. Das kann in Beratungsgesprächen,
Gruppenmaßnahmen oder verkehrstherapeutischen Einzelgesprächen
geschehen.
Was ist besser, in der Gruppe oder Einzeln?
Das ist individuell unterschiedlich. Manche Menschen profitieren
davon, sich in der Gruppe mit anderen auszutauschen, andere widmen
sich ihren Problemen lieber in einem vertrauensvollen Einzelgespräch.
Woran erkenne ich einen seriösen Vorbereiter und welche
Qualifikationen muss er haben?
Er ist Diplom-Psychologe oder verfügt über einen Master in
Psychologie. Er muss eine verkehrspsychologische Ausbildung bei einer
amtlich anerkannten Begutachtungsstelle oder einem Träger von Kursen
gemäß § 70 FeV (Fahrerlaubnisverordnung) absolviert haben und bildet
sich regelmäßig fort. Er sollte sich in der Diagnostik zu Alkohol-
und Drogenkonsum sowie im Straßenverkehrsrecht auskennen,
medizinische Befunde und chemisch-toxikologische Untersuchungen lesen
können und mit den Begutachtungsleitlinien sowie
Beurteilungskriterien der MPU bestens vertraut sein. Wichtig ist
auch, dass er im Verlauf der Beratung schriftliche Aufzeichnungen
macht und zum Schluss ein schriftliches Beratungsergebnis oder eine
Teilnahmebescheinigung aushändigt.
Wann ist äußerste Vorsicht geboten?
Betroffene sollten einen großen Bogen um Anbieter machen, die
Schauspielunterricht anbieten oder mit einer "Geld-zurück-Garantie"
oder "100-Prozent-Chance" werben.
Muss jeder, der nach einer Alkoholauffälligkeit zur MPU muss,
Abstinenz einhalten? Und wie ist das nach einer Drogenauffälligkeit?
Nicht nach jeder Alkoholauffälligkeit muss Abstinenz eingehalten
werden. Oft genügt es, das eigene Trinkverhalten auf den Prüfstand zu
stellen und weniger bzw. kontrolliert zu trinken. Personen, die
alkoholabhängig sind, müssen aber eine Therapie machen und ein Jahr
lang Abstinenznachweise liefern. Bei Drogen ist in jedem Fall eine
dauerhafte Abstinenz zu empfehlen und nachzuweisen. Je nach
Einzelfall, Schweregrad und Gefährdungsgrad müssen diese Nachweise
zwischen sechs und zwölf Monaten gebracht werden.
Was will der Gutachter konkret wissen? Kann ich "ehrlich" sein und
alles angeben?
Der Gutachter will sehen, dass der Betroffene sein Fehlverhalten
einsieht, sich mit den Ursachen auseinandergesetzt und aktiv die
richtigen Konsequenzen gezogen hat. Im Gespräch sollte man immer
offen und ehrlich sein - die Gutachter sind bestens ausgebildet und
erfahren, sie merken also sofort, wenn jemand versucht, ihnen etwas
vorzuspielen.
Stimmt es, dass bei der ersten MPU die meisten durchfallen?
Nein, das stimmt nicht. Untersuchungen der Bundesanstalt für
Straßenwesen (BASt) zeigen, dass über 80 Prozent auf Anhieb die MPU
bestehen, wenn sie sich frühzeitig informieren und eine
professionelle Beratung in Anspruch nehmen.
Weitere Informationen zur MPU-Vorbereitung gibt es unter
http://www.tuev-sued.de/pluspunkt.
Pressekontakt:
Carolin Eckert
TÃœV SÃœD AG
Unternehmenskommunikation
Westendstr. 199, 80686 München
Tel.+49 (0) 89 / 57 91 - 15 92
Fax+49 (0) 89 / 57 91 - 22 69
E-Mailcarolin.eckert(at)tuev-sued.de
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