(ots) - Bei Juan Manuel Santos liegt die Sache wieder
anders. Er hat nicht nur Absichten erklärt, sondern Abmachungen
vorgelegt. Aber er hat nicht für Mehrheiten gesorgt. Er ist
gescheitert - zumindest vorerst. Ein Friedensnobelpreis für
gescheiterte Friedensverhandlungen! Dabei hätte das Komitee einfach
warten können. Es gab kaum einen Beobachter Kolumbiens, der sicher
gewesen war, dass Präsident Santos für sein Vorhaben eine Mehrheit
bekommen würde. Nahezu jedem war klar, dass es knapp werden würde.
Hätte man in Oslo die Kolumbianer ernst genommen, hätte man das
Referendum zunächst abgewartet. Aber das Komitee braucht kein Volk
für seinen Frieden. Das ist ein schreckliches Signal an alle, die in
anderen Ländern versuchen, den Bürgerkriegen, den Aufständen und
Killerkommandos ein Ende zu machen. Die Entscheidung des
Nobelpreiskomitees hat ihnen die Arbeit erschwert.
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