(ots) - Zum Welthospiztag: Patientenschützer fordern
bessere finanzielle Unterstützung für sterbende Menschen in
Pflegeheimen
Stiftungsvorstand Brysch sieht Gesetzgeber in der Pflicht - "8000
Euro monatlich für jeden Sterbenden mit Palliativbedarf"
Osnabrück. Anlässlich des Welthospiztags an diesem Samstag (8.
Oktober) fordert die Deutsche Stiftung Patientenschutz eine bessere
finanzielle Unterstützung der in Pflegeheimen sterbenden Menschen. In
einem Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Samstag) sagte
Stiftungsvorstand Eugen Brysch: "Die Pflegeheime sind heute mehr denn
je Orte des Sterbens. Aber die gesetzlichen Hospizangebote erreichen
die Sterbenden dort nicht."
Daran habe sich auch ein Jahr nach dem großen Hospiz- und
Palliativgesetz nichts geändert, kritisierte Brysch. "In den 13.000
Pflegeheimen gibt es keinen Euro mehr, um eigene professionelle
Palliativteams vorzuhalten - und das, obwohl dort jedes Jahr mehr als
200.000 Menschen mit hospizlichem und palliativem Bedarf sterben",
sagte der Patientenschützer. Damit läge in Pflegeheimen die Zahl der
Sterbenden fast zehnmal höher als in den Hospizen, wo im Jahr rund
25.000 Menschen sterben, so Brysch. Konkret fordert der
Patientenschützer "8000 Euro monatlich für jeden Sterbenden mit
Palliativbedarf" in einem Pflegeheim. "Genau diesen Betrag erhalten
auch stationäre Hospize. Das sind rund 6.500 Euro mehr als derzeit
für diese Sterbenden in Pflegeheimen gezahlt wird", schloss Brysch.
Die Lage spitze sich zu, so Brysch: "Es sterben nicht nur Jahr für
Jahr immer mehr Menschen in Pflegeheimen, auch die Zeit, die die
Bewohner bis zu Ihrem Tod im Pflegeheim leben, wird immer kürzer."
Auf diese Herausforderung habe der Gesetzgeber bisher keine Antwort
gegeben.
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