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Leid verhindern, bevor es geschieht / Meta-Analyse von "Aktion Deutschland Hilft" zeigt: Katastrophenvorsorge rechnet sich

ID: 1410219

(ots) - Naturkatastrophen nehmen nicht nur zu, auch die
Ausmaße verstärken sich. Umso wichtiger ist es, Leid zu verhindern,
bevor es geschieht. Daran erinnert der Tag der Katastrophenvorsorge
am 13. Oktober. Eine Meta-Studie von "Aktion Deutschland Hilft"
untermauert diesen Ansatz auch wissenschaftlich - und belegt, wie
effektiv vorbeugende Maßnahmen sind.

Zu sehen ist das auch jüngst am Beispiel Haiti, das der Hurrikan
Matthew mit voller Wucht traf. Hier hatten die
Mitgliedsorganisationen von "Aktion Deutschland Hilft" viele
Katastrophenvorsorgeprojekte - unter anderem auch den Bau von
erdbeben- und hurrikansicheren Häusern, Straßen oder Brücken. "Die
Straßen und Brücken, die der Arbeiter-Samariter-Bund nach dem
Erdbeben 2010 gebaut hat, sind nach dem Hurrikan alle intakt
geblieben. Von den bisher zwölf gebauten Schulen gibt es nur an zwei
Schulen kleinere Schäden, zum Beispiel wurde die Regenrinne weggeweht
oder es gab ein kleines Loch im Dach. Aufgrund der sicheren Bauweise
konnten wir drei der Schulen als Notunterkünfte nutzen", berichtet
der Nothelfer vom Arbeiter-Samariter-Bund, Alex Mauz, der seit dem
Wochenende in dem Katastrophengebiet in Haiti im Einsatz ist.

Von Bergrutschen, über Erdbeben, Fluten und Dürren bis hin zu
Stürmen: Acht verschiedene Gefahren aus 117 Fallstudien wurden in der
Meta-Analyse unter die Lupe genommen. Bei 102 der untersuchten
Fallstudien übersteigt der Nutzen die Kosten. Damit bestätigt die
Studie, dass die Investitionen der 24 Bündnisorganisationen in
Vorsorgemaßnahmen nicht nur einer humanitären Verantwortung Rechnung
tragen, sondern zudem kosteneffizient sind. "Ãœber 45 Millionen Euro
hat das Bündnis "Aktion Deutschland Hilft" in den vergangenen vier
Jahren in Katastrophenvorsorgemaßnahmen investiert. Jeder einzelne
Euro hat sich gelohnt", sagt Geschäftsführerin Manuela Roßbach.





Ein weiteres Ergebnis der Meta-Analyse: Nicht-strukturelle
Maßnahmen wie die Vermittlung von Fachwissen haben ein besseres
Kosten-Nutzen-Verhältnis als strukturelle, also baulich-technische
Maßnahmen. Schulungen zur Katastrophenvorsorge sind demnach
ökonomisch effizienter als etwa das Absichern von Hängen. "In
zahlreichen Projekten unserer Bündnisorganisationen wird diese
Erkenntnis umgesetzt", sagt Dr. Markus Moke, Abteilungsleiter für
Projekte und Qualitätssicherung bei "Aktion Deutschland Hilft". So
gebe es weltweit Schulungsprogramme für die Bevölkerung, etwa zum
Verhalten bei Erdbeben oder Tsunamis. Bei der derzeitigen Dürre in
Afrika steht ebenfalls die Vermittlung von Wissen im Fokus, um
Lebensmittelknappheit zu verhindern: Experten vermitteln Landwirten
vor Ort effektive Anbaumethoden.

Besonders effizient ist Vorsorge dort, wo die Strukturen am
schwächsten sind, in den ärmsten Ländern der Welt. "Das alles spricht
dafür, vorausschauend und vorbeugend zu handeln - besonders in
Entwicklungsländern", appelliert Roßbach mit Blick auf die Politik.
"Statt erst nach einer Katastrophe in die Vorbeugung der nächsten zu
investieren, muss Regierungen daran gelegen sein, Vorsorge statt
Nachsorge zu betreiben." Auch wenn diese oft nicht so sichtbar und
öffentlichkeitswirksam sei wie die Nothilfe nach einer Katastrophe.

Am 5. Oktober wurde die Kosten-Nutzen-Analyse offiziell in Bonn
vorgestellt.

AN DIE REDAKTION

- Die komplette Studie steht in deutscher und englischer Sprache
unter https://www.aktion-deutschland-hilft.de/publikationen zum
Download bereit.
- Weitere Texte zum Thema Katastrophenvorsorge haben wir unter
einer eigenen Rubrik für Sie auf unserer Webseite gebündelt
http://ots.de/OBAAP
- Eine Infografik zur Medienverwendung finden Sie unter
http://ots.de/4gFWD
- Fotos finden Sie unter
http://ots.de/kOxqI

Kurzprofil Aktion Deutschland Hilft e.V.

"Aktion Deutschland Hilft" ist das 2001 gegründete Bündnis von
deutschen Hilfsorganisationen, die im Falle großer Katastrophen ihre
Kräfte bündeln, um schnelle und effektive Hilfe zu leisten. Die
beteiligten Organisationen führen ihre langjährige Erfahrung in der
humanitären Hilfe zusammen, um so die bisherige erfolgreiche Arbeit
weiter zu optimieren. Unter einem gemeinsamen Spendenkonto bei der
Bank für Sozialwirtschaft Köln ruft das vom Deutschen Zentralinstitut
für soziale Fragen (DZI) geprüfte und dem Deutschen Spendenrat
angehörige Bündnis zu solidarischem Handeln und Helfen im
Katastrophenfall auf www.aktion-deutschland-hilft.de.



Pressekontakt:
Aktion Deutschland Hilft e.V.
Telefon: 0228/242 92 - 222 | Fax: 0228/242 92 - 199
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Datum: 10.10.2016 - 12:38 Uhr
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