(ots) - Wie oft hört man von Freunden oder
Familienmitgliedern: "Jetzt hab' Dich doch nicht so, Du bist ja gar
nicht krank." Die Realität aber ist, dass rund 13 Prozent der
Deutschen an "somatoformen Störungen" leiden, davon sind wiederum 60%
Frauen und 40% Männer. Diese Menschen haben über ein halbes Jahr lang
sicht- und fühlbare chronische Beschwerden, deren Ursachen aber oft
organisch nicht auffindbar sind. Sehr wahrscheinlich liegen dann
psychische Ursachen vor, die auf das vegetative Nervensystem
einwirken. Die Patienten erleben neben ihren körperlichen Beschwerden
auch die Folgen im persönlichen, sozialen und beruflichen Umfeld.
Die somatoformen Störungen drücken sich vielfältig aus: Die meist
genannten sind Kreislaufbeschwerden, Schwindel, Schmerzen (Rücken,
Kopf, Gelenke oder Brustbereich), Enge-Gefühle, Atemknappheit und
Verdauungsprobleme.
Die Ursachen für somatoforme Störungen können in der Gegenwart
sowie in der Vergangenheit liegen. Die Leistungsgesellschaft fordert
auch hier ihren Tribut, nur dass die Reaktion in kein Burn-Out,
sondern zu somatoformen Störungen führt. Die familiären Ereignisse in
der Kindheit können ein Auslöser sein, beispielsweise
chronisch-kranke Eltern oder Geschwister sowie Missbrauchserlebnisse.
Mittels psychotherapeutischem Vorgehen können aktuelle sowie frühere
Belastungssituationen aufgearbeitet werden. Verhaltenstherapeutische
Begleitung ermöglicht einen anderen Umgang mit dem eigenen Erleben
sowie eine andere Sicht der körperlichen Symptome, die zu einem
neuem, stabilerem Selbstbild führen. Zu guter Letzt bringt die
ärztliche Aufmerksamkeit die gewünschte Fürsorge, nach der sich viele
Patienten sehnen.
Wichtig ist bei der Diagnose einer somatoformen Störung, dass die
möglichen körperlichen Ursachen geprüft wurden. Danach wird ein
Zusammenhang mit psychischer Belastung geprüft. Es wird abgefragt, ob
körperliche Probleme mit psychischen Phasen einhergehen oder
verstärkt werden. Anschließend wird eine ausführliche psychische
Diagnostik durchgeführt. Ebenfalls wird geklärt, ob Traumata,
Konflikte oder Süchte vorliegen. Manchmal liegt auch ein Zusammenhang
mit einer Persönlichkeitsstörung vor, die grundsätzlich behandelbar
sind.
Somatoforme Störungen sind am besten durch Psychotherapie -
zumeist ambulant, in manchen Fällen in einer psychosomatischen Klinik
- behandelbar. Als hilfreiche ergänzende Maßnahme haben sich
"Symptom-Tagebücher" erwiesen. Ziel ist auch, eine realistischere
Wahrnehmung von körperlicher Gesundheit sowie Grenzen herzustellen
und die allgemeine Fitness zu erhöhen. Die individuellen
Lebensbereiche werden besprochen und Änderungen im täglichen
Verhalten erprobt. Ergänzend können auch Paar- und Familientherapie
hinzu gezogen werden. Letzten Endes wird das Ziel verfolgt, das
eigene Leben und damit auch den eigenen Körper wieder positiv
wahrzunehmen.
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