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Arzneimittel-Versorgungsstärkungsgesetz: Geplante Verlängerung des Preismoratoriums schadet Standort Deutschland

ID: 1411316

(ots) - Die Bundesregierung möchte das derzeit bis zum
31.12.2017 befristete Preismoratorium erneut verlängern. Das geht aus
dem heute bekannt gewordenen Kabinettsentwurf für ein
GKV-Arzneimittelversorgungsstärkungsgesetz (AM-VSG) hervor.

Dr. Hermann Kortland, stellvertretender Hauptgeschäftsführer des
Bundesverbandes der Arzneimittel-Hersteller e.V. (BAH) sagt dazu:
"Nun dürfte wirklich jeder im Land verstanden haben, dass der
Pharma-Dialog kein Wunschkonzert der Arzneimittel-Hersteller war. Der
resultierende Gesetzentwurf wirft auf den Pharma-Standort Deutschland
sehr viel Schatten und nur ganz wenig Licht."

Großes Unverständnis herrscht insbesondere bei den
mittelständischen Arzneimittel-Herstellern über die erneute
Fortführung des Preismoratoriums: "Wenn mittelständische, nicht
selten noch inhabergeführte Unternehmer unvermeidbare
Kostensteigerungen auf Dauer nicht amortisieren dürfen, obwohl sie
nicht im geringsten dafür verantwortlich sind, ist das grotesk." Der
Preisstopp verhindere insbesondere auch, dass die Industrie die
erheblichen Kosten der gesetzlich erforderlichen Umsetzung der
europäischen Fälschungsschutzrichtlinie refinanzieren könne. Dabei
geht es um das Aufbringen bestimmter Sicherheitsmerkmale auf den
Packungen verschreibungspflichtiger Arzneimittel ab Februar 2019.

"Schlimmer noch, in Anbetracht der Kellertreppeneffekte durch
Festbeträge und ausufernde Rabattverträge führt das Preismoratorium
zwangsweise zu Sortimentsbereinigungen und kommt einer staatlich
verordneten Marktverengung gleich", führt Kortland weiter aus.

Positiv sei lediglich, dass der Regierungsentwurf bei der
Nutzenbewertung bekannter Wirkstoffe den Unterlagenschutz als
Aufgreifkriterium anführe. Allerdings sei der unveränderte Ansatz im
Gesetz zur Vertraulichkeit von Erstattungsbeträgen nutzenbewerteter




Arzneimittel nichts Halbes und nichts Ganzes. "Bei der
Vertraulichkeit gibt es nun einmal keine Kompromisse", bekräftigt
Kortland.



Pressekontakt:
Dr. Hermann Kortland
Stellv. Hauptgeschäftsführer des BAH
Tel.: 030 / 3087596-110
kortland(at)bah-bonn.de

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Datum: 12.10.2016 - 11:29 Uhr
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