Das neue Messstellenbetriebsgesetz gibt der Verteilungsnetzbetreiberin eine klare Rolle vor - die 1,2 Millionen Stromzähler werden vollständig in neue, moderne Systeme überführt
(PresseBox) - Seit dem 2. September 2016 ist das ?Gesetz zur ?Digitalisierung der Energiewende? (GDEW) in Kraft. Allen Verteilungsnetzbetreibern und grundzuständigen Messstellenbetreibern obliegt damit die Pflicht, moderne Messeinrichtungen (mMe) und intelligente Messsystemen (iMsys) flächendeckend einzuführen. Auch die Stromnetz Hamburg GmbH ist als Verteilungsnetzbetreiberin damit gesetzlich verpflichtet und verantwortlich, die Modernisierung der Messstellen in der Zeit von 2017 bis 2032 in Hamburg umzusetzen. Mit der Liberalisierung des Messstellenbetriebs in Deutschland hat der Kunde aber auch die Wahl, sich für einen anderen Messstellenbetreiber zu entscheiden.
Alle Kunden erhalten die neuen Systeme. Zwei Modelle werden verbaut, die moderne Messeinrichtung und das intelligente Messsystem, die von der Verbrauchs- oder Erzeugergruppe abhängig sind. Der Gesetzgeber hat festgelegt, dass bis zu einem Jahresverbrauch von unter 6.000 kWh und Erzeugern mit weniger als 7 kW eine Basisausstattung, eine moderne Messeinrichtung, eingebaut wird. Auch hier gilt selbstverständlich, dass diese Kunden auf Wunsch auch ein intelligentes Messsystem erhalten können. In Hamburg  erhalten über 1,1 Millionen Kunden ein derartiges Modell, das nicht fernauslesbar ist.
100.000 Kunden, das entspricht etwa 8 Prozent aller Kunden, liegen über einem Jahresverbrauch von 6.000 kWh oder sind Erzeuger von Anlagen mit mehr als 7 kW. Ihnen wird ein intelligentes Messsystem mit Fernauslesung installiert. Für beide Systeme hat der Gesetzgeber Preisobergrenzen festgelegt.
Moderne Messeinrichtungen sind digitale Stromzähler mit besserer Verbrauchsvisualisierung und stellen die Grundausstattung für die zukünftige Stromverbrauchsmessung dar. Sie könnte bei Bedarf über eine Schnittstelle in ein intelligentes Messsystem integriert werden. Die Kosten für den Betrieb eines mMe   belaufen sich gem. GDEW auf ca. 20 Euro im Jahr, das bedeutet eine Preissteigerung von ca. 4 Euro im Jahr im Vergleich zum bisherigen, konventionellen Ferraris-Zähler. Den Einbau übernimmt Stromnetz Hamburg kostenfrei. Zusätzliche Einbaukosten fallen im Regelfall nicht an.
Ein iMsys hingegen besteht aus zwei Komponenten, der modernen Messeinrichtung und einer Kommunikationseinheit (Smart Meter Gateway). Diese Kommunikationseinheit erfüllt die Datenschutz- und Daten-sicherheitsvorgaben des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI). Sie bilden eine standardisierte, technische Basis für eine Vielzahl von Anwendungsfällen in den Bereichen Netzbetrieb, Strommarkt und Energieeffizienz. Das System ermöglicht die transparente Darstellung von Verbräuchen, ermöglicht variable, zeitabhängige Stromtarife, steuert dezentrale Erzeuger und macht die Spartenbündelung von Wasser, Gas und Wärme möglich. Verbraucher eines iMsys profitieren zum einen durch die   Visualisierung ihres Verbrauchsverhaltes und der daraus resultierenden Einsparpotenziale und benötigen keine Vor-Ort-Ablesetermine, da die Daten fernübertragen werden.
?Der Gesetzgeber hat uns eine anspruchsvolle Aufgabe für die kommenden Jahre übergeben, die wir  gerade auch als kommunales Unternehmen mit großer Sorgfalt ausführen werden. Als erfahrene Verteilungsnetz- und Messstellenbetreiberin können unsere Kunden sicher sein, dass alle Prozesse vorher einer reiflichen Prüfung unterzogen werden. Dazu gehört auch die frühzeitige und umfassende Kunden-information. Transparenz und Offenheit ist für die Akzeptanz dieser Maßnahme unerlässlich?, so Christian Heine, kaufmännischer Geschäftsführer der Stromnetz Hamburg GmbH.