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Clemens Bratzler moderiert das landespolitische Magazin.
Zu den geplanten Themen gehören:
Feinstaub, Abgase, Lärm - Ist der Kampf gegen die Autoplage
aussichtslos?
"Der Bundesrat will Verbrennungsmotoren ab 2030 verbieten." Diese
Meldung versetzte Bürger, Politiker und Automobilhersteller in
Aufregung. Mittlerweile ist klar: Der Bundesrat lässt zunächst
lediglich von der EU prüfen, ob ein Abschied vom Verbrennungsmotor
bis in 14 Jahren möglich ist. Des Deutschen liebstes Spielzeug,
PS-stark und emotionsbeladen, soll in die Schrottpresse? Davon ist
die Autonation weit entfernt. Mehr als 60 Millionen Autos fahren
täglich über Deutschlands Straßen. Kilometerlange Staus, verstopfte
Städte und schlechte Luft sind die Folgen. Doch die Zahl der neu zu
gelassenen Fahrzeuge bewegt sich auf Rekordniveau. Dank SUV-Boom
werden die Karossen größer, haben mehr PS und verbrauchen mehr
Benzin. Die Klimabilanz der Autonation Deutschland ist für
Umweltschützer ein Desaster. Auch der Abgasskandal verschärft die
Brisanz des Themas. Doch die Politik wirkt machtlos gegenüber
Autoindustrie und Verbrauchern. E-Mobile sind teuer und werden trotz
der Subvention von 4.000 Euro als Kaufanreiz kaum nachgefragt. Die
blaue Plakette für saubere Diesel ist vorerst vom Tisch. Und
freiwillig will kaum einer auf sein heiliges Benzin-Blechle
verzichten. Gast im Studio ist Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer
der Deutschen Umwelthilfe (DUH), aus Radolfzell am Bodensee.
Vor Ort - Warum Autofahrer nicht auf die Politik hören
Berufsverkehr in Stuttgart. Stau, wie jeden Morgen. SWR-Reporterin
Alix Koch will von Autofahrern wissen, warum sie sich das antun. Sie
hört unzählige Gründe, warum es nötig war, in das eigene Auto zu
steigen. Ãœber Umweltschutz redet niemand. "So wird die Luft am
Neckartor nie besser" klagt ein Anwohner der Neckarstraße, eine der
am schlimmsten mit Feinstaub belasteten Straße Deutschlands. Seit
zehn Jahren kämpfen die Bürger dort für bessere Luft und weniger
Autos - mit wenig Erfolg. Erfolgreich hingegen sind derzeit
Autohändler, die große und meist nicht umweltfreundliche SUVs
anbieten. "Fast 40 Prozent des Umsatzes mache ich mit dem Verkauf von
SUVs" erzählt ein Autohändler. "Die Kunden fragen nicht nach
Schadstoffen - sie wollen einfach so ein Auto."
Geschäft mit dem Mitleid - Wie sich Konstanz und Stuttgart gegen
Bettelbanden wehren
Organisiertes und aggressives Betteln ist verboten. Trotzdem
versuchen in Konstanz immer mehr Bettler, so an Geld zu kommen.
Passanten, Gäste, sogar Kirchenbesucher fühlen sich dadurch bedrängt.
Sie ärgern sich außerdem über vorgetäuschte Behinderungen. Nun soll
es ungemütlicher werden für die organisierten Bettler am Bodensee.
Die Polizei in Konstanz will das Bürgeramt unterstützen und mit mehr
Kontrollen gegen das aggressive Betteln vorgehen. Auch in Stuttgart
hat man reagiert, die Stadt hat ein Bettelverbot verhängt. Hilft das?
Kampf gegen Wildparker - Mit 80 Euro je angefangene Stunde
teuerster Parkplatz im Land?
Parkplätze in Innenstädten sind rar. Unternehmensberater Elmar
Mahling versucht, das ständige Zuparken seiner Ausfahrt in der Ulmer
Innenstadt mit einem Schild zu verhindern: "Privatparkplätze - je
angefangene Stunde 80 Euro". Mit Erfolg. Auch andernorts macht der
Streit um Parkplätze Schlagzeilen. Im Taunus gab es eine
Messerstecherei, in Frankfurt parken Anwohner in ihren Vorgärten und
ein Firmenbesitzer hat ein Auto, das seine Ausfahrt zugeparkt hat,
mit Betonblöcken eingemauert.
Heiliger Bimbam - Streit um nächtliche Glockenschläge in Bühl
Die Glocken der St. Peter und Paul Kirche in Bühl (Rastatt)
schlagen seit einem Jahr nur noch von sieben bis 22 Uhr. Rentnerin
Heidi Knappe hat 160 Unterschriften gesammelt, damit die Glocken
wieder rund um die Uhr schlagen dürfen. "Eine solche Initiative ist
wohl einmalig in der Bundesrepublik - in der Regel wird das Gegenteil
verlangt; es gibt sogar Urteile, die die nächtliche Ruhe ohne
Glockenschlag bestimmen", sagt Bühls Oberbürgermeister Hubert
Schnurr. Auch in Ludwigsburg, Gunsbach oder Villingen-Schwenningen
wurde nach Protesten der Glockenschlag eingestellt. Wie oft dürfen
Kirchenglocken läuten?
Gewalt gegen Ältere - Müssen Rentnerinnen und Rentner sich
fürchten?
In Mannheim wird eine 94-jährige Frau überfallen und erleidet
einen Schock, ein 68-Jähriger kommt auf der Straße durch einen
heftigen Schlag ins Gesicht ums Leben. Die Stimmung unter den
Senioren habe sich verändert, sagt Claus-Peter Sauter vom Seniorenrat
Mannheim. "Viele Ältere wollen abends nicht mehr rausgehen. Sie haben
Angst, auch wenn sich das nicht mit Zahlen belegen lässt", sagt er.
Die Polizei und viele Kampfsportstudios in Baden-Württemberg bieten
mittlerweile Präventions- und sogar Selbstverteidigungskurse an. Doch
ist das genug?
"Zur Sache Baden-Württemberg"
Das SWR-Politikmagazin "Zur Sache Baden-Württemberg" mit Clemens
Bratzler berichtet über die Themen, die das Land bewegen.
Vor-Ort-Reportagen, Hintergrundfilme, Studiointerviews und
Satirebeiträge lassen politische Zusammenhänge verständlich werden.
In der "Wohnzimmer-Konferenz" diskutieren jeden Donnerstag zur besten
Sendezeit drei Baden-Württemberger/innen via Webcam von ihrem
Wohnzimmer aus live über aktuelle politische Themen. Das letzte Wort
bleibt dem Ministerpräsidenten des Landes vorbehalten -
computeranimiert und mit der Stimme des SWR3-Comedychefs Andreas
Müller.
Informationen unter www.SWR.de/zur-sache-baden-wuerttemberg.
SWR Mediathek: Nach der Ausstrahlung sind die Sendung und deren
einzelne Beiträge unter www.SWRmediathek.de und unter
www.SWR.de/zur-sache-baden-wuerttemberg zu sehen. Pressefotos bei
www.ARD-foto.de.
Pressekontakt:
Katja Matschinski, Telefon 0711 929 11063, katja.matschinski(at)SWR.de
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