PresseKat - Forstwirtschaft ist nicht immer gleich Waldwirtschaft

Forstwirtschaft ist nicht immer gleich Waldwirtschaft

ID: 1411756

(ots) - Umweltschützer, Bürgerinitiativen und
Unternehmensvertreter informierten sich am 12. Oktober 2016 beim
FSC-Waldinformationstag im Frankfurter Stadtwald über die
Besonderheiten einer Waldwirtschaft nach den Kriterien der
öko-sozialen FSC-Zertifizierung.

Ist Wald wirklich immer gleich Wald oder gibt es da einen
Unterschied? Davon, dass es zumindest in der Bewirtschaftung von Wald
nicht ganz unwesentliche Unterschiede gibt, konnten sich beim
Waldinformationstag von FSC Deutschland und dem Stadtwald Frankfurt
rund 30 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Unternehmen, Verwaltung
und Umweltgruppen überzeugen. "Wir wollen Menschen, die sonst im
Ehrenamt oder bei ihrer Arbeit viel mit FSC-Zertifizierung bei
fertigen Produkten oder bei politischen Debatten zu tun haben,
einfach mal mit in den Wald nehmen. Hier zeigen wir dann ganz
konkret, was es für Förster im Wald bedeutet ihren Wald nach den
FSC-Kriterien zu bewirtschaften. Wichtig ist dabei, den Unterschied
zu konventioneller Forstwirtschaft ohne FSC-Zertifikat aufzuzeigen",
erläutert Elmar Seizinger Leiter Waldbereich FSC Deutschland.

"In Frankfurt sind wir stolz auf unseren Wald und bewirtschaften
ihn seit langem nach hohen Maßstäben"¸ erklärt Rosemarie Heilig, die
Dezernentin für Umwelt und Frauen der Stadt Frankfurt. "Vor zwei
Jahren hat unser Forstbetrieb das FSC-Zertifikat erhalten und
überlässt nun mehr als 5 Prozent der Fläche ganz der Natur. Dadurch
erhöht sich die Artenvielfalt, der Wald wird widerstandsfähiger, und
die Försterinnen und Förster können beobachten, welche
Baumgesellschaften sich an einem bestimmten Standort langfristig am
besten entwickeln. Für die Stadtmenschen ist diese Wildnis direkt vor
der Haustür ein großes Erlebnis."

Heilig hatte vor zwei Jahren selber das Zertifikat von einem
unabhängigen Zertifizierer entgegengenommen, der im Stadtwald zuvor




die Einhaltung des FSC-Standards für die Waldbewirtschaftung
überprüft hatte. Seit dem gab es mindestens einmal im Jahr sog.
Kontrollaudits im Frankfurter Wald. Diese Kontrollaudits sind fester
Bestandteil einer jeden FSC-Zertifizierung, denn sie stellen sicher,
dass die Regeln auch wirklich eingehalten werden. Heilig erläutert
zur FSC-Zertifizierung der Stadt: "FSC ist für uns ein wichtiges
Instrument zur Bürgerkommunikation. Waldwirtschaft in Frankfurt wurde
so noch transparenter. Die Berichte zu jeder Waldüberprüfung werden
beim FSC im Internet auf Deutsch und Englisch veröffentlicht und
Bürger können direkt auf diese Berichte reagieren und ihre Anliegen
zum Gegenstand der Zertifizierung machen, das ist einmalig bei
Forstzertifikaten."

10% der Waldfläche in Deutschland ist derzeit an dem von
Umweltverbänden, Gewerkschaften und Unternehmen gleichermaßen
anerkannten Zertifikat des FSC zertifiziert. Ãœber 3.300 Unternehmen
aus ganz Deutschland verarbeiten Produkte, die das FSC-Zeichen tragen
und deren Rohstoff entweder aus Recycling oder aus zertifizierten
Wäldern stammen. Besonders von Möbeln und auf Verpackungen kennen
viele Verbraucher das FSC-Zeichen. Aus den Reihen der Teilnehmer
äußerte sich der stellvertretende Geschäftsführer des Fachverbandes
Kartonverpackungen für flüssige Nahrungsmittel e.V. (FKN), Michael
Kleene zur Notwendigkeit der FSC-Zertifizierung im Wald und bei
Produkten: "Wenn wir erreichen wollen, dass sich die Verbraucher
bewusst für nachhaltige Produkte entscheiden, brauchen wir
glaubwürdige Labels". Die anspruchsvollen Standards und die
Beteiligung aller relevanten Interessengruppen seien für die
Hersteller von Getränkekartons die entscheidenden Argumente gewesen,
sich für den FSC und gegen das konkurrierende PEFC-Zertifikat zu
entscheiden. Nach Aussage von Kleene seien weltweit rund 98% der
verwendeten Rohmaterialien nach den Regeln des FSC zertifiziert. In
Deutschland findet man auf über 7 Milliarden Packungen das Siegel
des FSC.

Die Teilnehmer des FSC-Waldinformationstages konnten im Rahmen der
Veranstaltung auch viel Allgemeines über den Wald lernen. Für ihre
Arbeit im Büro oder auch im Ehrenamt nehmen sie neben Waldboden an
den Schuhen auch eine Ahnung davon mit, wie naturnahe Waldwirtschaft
in Deutschland aussehen kann und das Wissen, dass Forstwirtschaft
nicht immer gleich Waldwirtschaft ist.

Bilder zu der Veranstaltung finden Sie am 13.10.2016 ab ca. 12 Uhr
zum Download unter: https://cloud.fsc-deutschland.de/d/724cbd371e/

Ãœber FSC:

Der Forest Stewardship Council® (FSC®) ist eine internationale,
gemeinnützige Organisation mit dem Ziel, mit Hilfe eines Siegels
ökologisch und sozial verantwortliche Waldbewirtschaftung global auf
Produkten sichtbar zu machen. Weltweit sind über 192 Millionen Hektar
Wald FSC-zertifiziert, in Deutschland sind es rund 1,2 Million Hektar
Wald (Stand: August 2016).

In deutschen Wäldern steht der FSC u.a. für eine Waldwirtschaft,
die den Wald nicht übernutzt, die ökologische Vielfalt fördert und
ohne Kahlschläge, Gentechnik und Pestizide auskommt. FSC setzt sich
hier für die Mehrung natürlicher Mischwälder, für den Schutz seltener
Arten und Ökosysteme sowie für faire Entlohnung und mehr
Bürgerbeteiligung ein. Als einziges Waldzertifizierungssystem wird
FSC von Umwelt - und Sozialverbänden wie z.B. WWF, Greenpeace, NABU,
BUND und IG BAU, IG Metall unterstützt. Die Zertifikatsvergabe
erfolgt durch unabhängige Dritte und wird jährlich überprüft.



Pressekontakt:
Lars Hoffmann, Tel.: 0761 - 3865368,
E-Mail: lars.hoffmann(at)fsc-deutschland.de

Original-Content von: Forest Stewardship Council (FSC), übermittelt durch news aktuell


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Datum: 13.10.2016 - 08:30 Uhr
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Kategorie:

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