(ots) -
Wer in Deutschland einen Erste-Hilfe-Kurs absolviert hat, muss
damit rechnen, dass sein Erste-Hilfe-Nachweis in einem anderen
EU-Staat nicht anerkannt wird. Denn in der Europäischen Union fehlen
verbindliche Standards in der Erste-Hilfe-Ausbildung. "EU-Standards
sind aber die Voraussetzung für eine gegenseitige Anerkennung von
Erste-Hilfe-Zertifikaten", sagte Knut Fleckenstein MdEP, Präsident
von SAMARITAN INTERNATIONAL (SAM.I.) und ASB-Bundesvorsitzender,
gestern Abend in Brüssel.
Im Europäischen Parlament übergaben Knut Fleckenstein und Ivo
Bonamico, Generalsekretär von SAM.I. und Direktor des Weißen Kreuzes
Südtirol, das 20-seitige Empfehlungspapier "Single European First
Aid: Cross-Border First Responders" an Martin Schulz, den Präsidenten
des EU-Parlaments. Darin fordert das internationale Netzwerk von
Samariter-Verbänden, nach dem Vorbild des Europäischen
Qualifikationsrahmen (EQF) Lernergebnisse in der
Erste-Hilfe-Ausbildung gesetzlich festzulegen, um eine
grenzüberschreitende Anerkennung der Zertifikate zu ermöglichen. "In
Europa wird Erste Hilfe unterschiedlich gelehrt. Daran wollen wir
auch nicht rütteln. Wir fordern aber, dass die Erste-Hilfe-Nachweise
die Lernergebnisse dokumentieren. Nur so können die Abschlüsse in
Europa vergleichbar gemacht werden", erklärte Knut Fleckenstein. Eine
EU-weite Anerkennung der Zertifikate sei ein wichtiger Anreiz, damit
mehr Menschen Erste Hilfe lernen und anwenden können.
Die Definition der Lernergebnisse in der Erste-Hilfe-Ausbildung
soll, nach Vorschlag von SAM.I., die Europäische Agentur für
Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz (EU-OSHA) auf der Grundlage
der Leitlinien zur Wiederbelebung des Europäischen
Wiederbelebungsrates (ERC) übernehmen.
EU-Parlamentspräsident Martin Schulz begrüßte ausdrücklich die
Initiative von SAM.I. und betonte: "Der Ersten Hilfe wird nicht genug
Bedeutung in unserer Gesellschaft beigemessen. Dabei ist die Erste
Hilfe ein essenzielles Thema für uns alle. Es geht dabei auch um
gesellschaftlichen Zusammenhalt und Solidarität."
Um EU-Abgeordnete und ihre Mitarbeiter für die Bedeutung von
Erster Hilfe zu sensibilisieren, haben Erste-Hilfe-Ausbilder aus den
SAM.I.-Mitgliedsstaaten Italien (Südtirol), Österreich, Rumänien und
Deutschland gestern in Brüssel 35 EU-Abgeordnete und ihre Mitarbeiter
in Erster Hilfe geschult.
Mehr unter: http://ots.de/DCy85
SAMARITAN INTERNATIONAL ist ein internationales Netzwerk von
Samariter-Organisationen, das 1994 vom ASB mitgegründet wurde. Die
Organisation ist regierungsunabhängig und konfessionell neutral.
Zurzeit vereint das internationale Netzwerk 17
Samariterorganisationen aus 16 europäischen Ländern mit drei
Millionen Mitgliedern, 45.000 Mitarbeitern und 140.000 Freiwilligen.
Darüber hinaus gibt es weitere nationale, regionale und lokale
Samariter-Organisationen und -Initiativen in der Schweiz, Rumänien,
Gambia und Südafrika.
Wir helfen hier und jetzt.
Der ASB ist als Wohlfahrtsverband und Hilfsorganisation politisch
und konfessionell ungebunden. Wir helfen allen Menschen - unabhängig
von ihrer politischen, ethnischen, nationalen und religiösen
Zugehörigkeit. Mehr als 1,2 Million Menschen bundesweit unterstützen
den gemeinnützigen Verein durch ihre Mitgliedschaft. Parallel zu
seinen Aufgaben im Rettungsdienst - von der Notfallrettung bis zum
Katastrophenschutz - engagiert sich der ASB in der Altenhilfe, der
Kinder- und Jugendhilfe, den Hilfen für Menschen mit Behinderung, der
Auslandshilfe sowie der Aus- und Weiterbildung Erwachsener. Wir
helfen schnell und ohne Umwege allen, die unsere Unterstützung
benötigen.
Pressekontakt:
Astrid Königstein, E-Mail: a.koenigstein(at)asb.de, Telefon: 0221/4 76
05-355, Verena Bongartz, Telefon: 0221/4 76 05-476, E-Mail:
v.bongartz(at)asb.de, www.asb.de, www.facebook.com/asb.de
Original-Content von: ASB-Bundesverband, übermittelt durch news aktuell