WAZ: Der Superstar: ein Außenseiter
Kommentar von Lars von der Gönna zum Literaturnobelpreis
(ots) - Puristen werden gezuckt haben: Ein Liedermacher mit
Nobel-Ehren? In einer Welt konkurrierender Literatur, die von Nadas
bis Murakami reicht? Genau das ist die Botschaft der Akademie: Wir
ehren einen, den viele verstehen. Wir ehren einen, den jeder kennt.
Wir ehren einen, für dessen Lektüre man kein Studium braucht. Wir
sagen: Schaut her, auch das ist große Literatur!
Das ist die raffinierte, die provokante Volte dieses
Literaturnobelpreises 2016. Er trifft einen, der unangefochtener
Superstar in der einen Welt ist und in der anderen ein totaler
Außenseiter.
Man mag das als Einknicken vor Ansprüchen beklagen, ja der Jury
Populismus vorwerfen. Denn wer hätte ernsthaft Zweifel, dass die
Zeilen eines Dylan Vorgängern wie Saramago, Canetti oder Kertész das
Wasser reichen? Doch erzählt dieser Preis eine andere Geschichte: Sie
erzählt von einem, dessen Tun ungezählte andere Künstler prägte, und
der wissend an jene Zeiten anknüpfte, da Poesie das mündliche
Erzählen großer Wahrheiten in ganz einfachen Versen bedeutete.
Die Jury hat eine Grenze überschritten. Das war mutig. Wir hätten
nichts dagegen, wenn sie im nächsten Jahr wieder beachtet würde.
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Datum: 13.10.2016 - 14:59 Uhr
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