PresseKat - ZDF-Politbarometer Oktober I 2016 / Terrorangst: Knapp drei Viertel fürchten Anschläge in nächst

ZDF-Politbarometer Oktober I 2016 /
Terrorangst: Knapp drei Viertel fürchten Anschläge in nächster Zeit /
Deutsche wünschen und erwarten fast einhellig Sieg von Hillary Clinton (FOTO)

ID: 1412425

(ots) -
Nach den jüngsten Ereignissen in Chemnitz und dem offensichtlich
vereitelten Terroranschlag sind jetzt 73 Prozent der Befragten der
Meinung, dass es in nächster Zeit zu Terroranschlägen in Deutschland
kommen wird, 25 Prozent glauben das nicht (Rest zu 100 Prozent hier
und im Folgenden "weiß nicht" bzw. "egal"). Im Vergleich zum Juli
nach dem Anschlag in Nizza hat sich damit die Einschätzung der
deutschen Bevölkerung kaum verändert. Damals erwarteten 77 Prozent
Terroranschläge auch bei uns, und 20 Prozent sahen das nicht so.
Ebenfalls fast unverändert meint eine klare Mehrheit von 62 Prozent
(Juli: 59 Prozent), dass in Deutschland genug zum Schutz vor
Anschlägen getan werde, unverändert 31 Prozent sehen da Defizite.

Projektion

Wenn am nächsten Sonntag wirklich Bundestagswahl wäre, käme die
CDU/CSU auf 34 Prozent (plus 1) und die SPD auf 22 Prozent
(unverändert). Die Linke käme auf 10 Prozent (unverändert) und die
Grünen erreichten nur noch 12 Prozent (minus 1). Die FDP käme auf 5
Prozent, die AfD auf 13 Prozent und die anderen Parteien zusammen
erzielten 4 Prozent (alle unverändert). Damit gäbe es weiterhin eine
Mehrheit für CDU/CSU und SPD, von den politisch denkbaren
Dreierbündnissen würde es auch reichen für eine Koalition aus
CDU/CSU, Grünen und FDP - nicht aber für Rot-Rot-Grün.

TOP TEN

Außenminister Frank-Walter Steinmeier liegt weiter auf Platz eins
der Liste der zehn wichtigsten Politikerinnen und Politiker. Er
erreicht auf der Skala von +5 bis -5 einen Durchschnittswert von 2,0
(Sept.: 2,1). Auf Platz zwei kommt Winfried Kretschmann mit 1,8
(Sept.: 2,0). Es folgen Wolfgang Schäuble mit 1,6 (Sept.: 1,7) und
Angela Merkel mit 1,3 (Sept.: 1,1). Danach kommen der wieder in die
Top Ten aufgestiegene Cem Özdemir mit 1,0, Gregor Gysi mit 0,9




(Sept.: 1,0), Thomas de Maizière mit 0,8 (Sept.: 0,7), Ursula von der
Leyen mit 0,5 (Sept.: 0,3), Horst Seehofer ebenfalls mit 0,5 (Sept.:
0,3) und auch Sigmar Gabriel mit 0,5 (Sept.: 0,5).

K-Frage

Wenn Merkel und Gabriel als Kanzlerkandidaten anträten, würden 56
Prozent (unverändert) aller Befragten Angela Merkel als Kanzlerin
vorziehen, Sigmar Gabriel käme nur auf 33 Prozent (plus 3).
Mehrheitlich präferiert wird dabei Merkel von den Anhängern der
CDU/CSU (87 Prozent), der FDP (82 Prozent), der Grünen (57 Prozent)
und der Linke (51 Prozent). Gabriel liegt nur bei den Anhängern der
SPD (58 Prozent) und der AfD (42 Prozent) vor Merkel.

Mehrheit: Andere EU-Politik für Afrika könnte Flüchtlingszahlen
verringern

Eine veränderte Entwicklungs- und Wirtschaftspolitik der EU
gegenüber Afrika könnte nach Meinung von 66 Prozent aller Befragten
dazu führen, dass weniger Menschen von dort Richtung Europa fliehen,
29 Prozent meinen das nicht.

Umverteilung von Flüchtlingen in der EU

Die eigentlich beschlossene gleichmäßigere Verteilung von
Flüchtlingen auf die einzelnen EU-Mitgliedsländer kommt kaum voran.
86 Prozent der Befragten glauben, dass es dazu auch nicht mehr kommen
wird, lediglich 12 Prozent erwarten das noch.

Syrien: Russlands Rolle und der Bürgerkrieg

Seit rund einem Jahr unterstützt Russland durch Luftangriffe
seinen langjährigen Verbündeten Assad im Bürgerkrieg. 66 Prozent der
Befragten sind der Meinung, dass durch den russischen Militäreinsatz
der Konflikt noch weiter verschärft wird, 22 Prozent meinen, es
ändere sich dadurch nicht viel, und 6 Prozent glauben, das trage zu
einer Lösung des Konflikts bei. Dass überhaupt in nächster Zeit eine
Lösung gefunden wird, die zu einem Ende des Krieges führt, glauben
lediglich 11 Prozent der Deutschen, 87 Prozent erwarten das nicht.

US-Präsidentschaftswahlen: Klare Präferenzen und Erwartungen der
Deutschen

Mit 90 Prozent wünschen sich die Deutschen weiterhin sehr
einhellig Hillary Clinton als nächste US-Präsidentin, Donald Trump
wollen nur 4 Prozent. Sehr deutlich hat sich die Debatte über die
frauenfeindlichen Äußerungen Trumps auf die Einschätzung der
Erfolgsaussichten Trumps ausgewirkt. Hatten im September nur 72
Prozent an einen Sieg Clintons geglaubt (Sieg Trumps: 17 Prozent),
sind es jetzt 91 Prozent, die auf Clinton setzen, und nur noch 5
Prozent auf Trump.

Positive Bilanz für Barack Obama

Angesichts der beiden potentiellen Nachfolger wird die Arbeit von
Barack Obama als US-Präsident inzwischen wieder sehr viel positiver
bewertet: 86 Prozent der Deutschen meinen, er habe seine Arbeit eher
gut gemacht, und nur 11 Prozent urteilen eher negativ. Im Januar 2014
waren die Deutschen noch deutlich kritischer: Damals gaben 64 Prozent
eine positive und 28 Prozent eine negative Bewertung ab.

Die Umfrage zum Politbarometer wurde wie immer von der Mannheimer
Forschungsgruppe Wahlen durchgeführt. Die Interviews wurden in der
Zeit vom 11. bis 13. Oktober 2016 bei 1188 zufällig ausgewählten
Wahlberechtigten telefonisch erhoben. Die Befragung ist repräsentativ
für die wahlberechtigte Bevölkerung in Deutschland. Der Fehlerbereich
beträgt bei einem Anteilswert von 40 Prozent rund +/- drei
Prozentpunkte und bei einem Anteilswert von 10 Prozent rund +/- zwei
Prozentpunkte. Daten zur politischen Stimmung: CDU/CSU: 36 Prozent,
SPD: 23 Prozent, Linke: 9 Prozent, Grüne: 12 Prozent, FDP: 5 Prozent,
AfD: 12 Prozent. Das nächste Politbarometer sendet das ZDF am
Freitag, 28. Oktober 2016.

Weitere Informationen zur Methodik der Umfrage und zu den genauen
Frageformulierungen auf www.forschungsgruppe.de

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Ansprechpartner: Presse-Desk, Telefon: 06131 - 70-12108,
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