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Frauen in Führungspositionen - das ist so eine Sache. Einerseits
durchaus toleriert und sogar gefördert, andererseits trotz alledem
ein eher schleppender Prozess. Wie die aktuellen Zahlen aussehen,
warum Frauen in Führungspositionen tatsächlich mehr als eine gute
Idee sind und wie die künftige Entwicklung aussehen könnte, ist
aktuell Thema im karriere tutor® Blog.
Quo vadis Frauenquote?
Die Frauenquote ist seit mehr als einem Jahr beschlossen und seit
01. Januar 2016 in Kraft. Ziel dieses bundesweiten Gesetzes ist es,
30 Prozent der Positionen in Aufsichtsräten und oberem Management der
börsennotierten und voll mitbestimmten Unternehmen mit weiblichen
Mitarbeiterinnen zu besetzen. Und das zunächst freiwillig. Sagen wir
es einmal so: Es läuft schleppend voran. Immer wieder haken
Pressevertreter in den großen Unternehmen nach, wie es denn nun
aussieht mit der Frauenquote. Hin und wieder ist sie bereits erfüllt,
meist jedoch noch nicht. So ganz rund läuft die gesetzliche Vorgabe
also nicht, wenn auch alle redlich bemüht erscheinen. Nach wie vor
werden die oberen Positionen in Unternehmen wesentlich öfter von
Männern besetzt als von Frauen. So zeigt es der
Frauen.Management.Report 2016 für Österreich an, wo lediglich 16,7 %
der Stühle in Aufsichtsräten von Frauen besetzt sind. In Deutschland
sind es aufgrund der Quote zwar einige mehr, die anvisierten 30 %
liegen dennoch meist in weiter Ferne. Womöglich fehlt der letzte
Druck, denn bei Nichterfüllung der zunächst selbst gewählten Quote
bis zum Stichtag am 30. Juni 2017 drohen keinerlei Sanktionen. Gut
gemeint, aber nicht gut gemacht also? In der Praxis gestaltet sich
die Umverteilung von Führungspositionen von einer rein
männerdominierten Domäne hin zu einem geschlechterausgeglichenen
Terrain weiterhin als schwierig. Der Wille sei da, aber an der
Umsetzung hapert es. Warum ist dem eigentlich so? Fehlt es
schlichtweg an gut ausgebildeten Frauen?
Gebildete Frauen in Hülle und Fülle
Um gleich konkret zu werden: An einer mangelnden Auswahl
qualifizierter Frauen kann es nicht liegen, denn in den letzten
Jahren waren rund 50 % der Hochschulabsolventen weiblich. Je nach
Studiengang geht der Anteil an Frauen sogar hoch bis zu 80 oder gar
90 %. Also doch der Karriereknick aufgrund der Familiengründung? Oder
wollen Frauen gar nicht in Führungspositionen vordringen? Die genauen
Gründe können nur vermutet werden, Fakt ist aber, dass weibliche
Führungskräfte ein echter Gewinn für jedes Unternehmen sind. Frauen
führen anders und oftmals sogar besser als die männliche Konkurrenz.
Sie bilden sich ebenso oft weiter, wie das Bundesministerium für
Bildung und Forschung in seiner letzten Untersuchung feststellte. Und
Sie haben Skills, die Führungskräfte dringend brauchen.
Warum Frauen die besseren Chefs sind
Als Leser des karriere Tutor® Blogs wissen Sie bereits, was gute
Führungskräfte auszeichnet: ihre Persönlichkeit! Und derer haben
Frauen nicht weniger als Männer. Sie führen aber anders, eben
weiblich. Der weibliche Führungsstil zeichnet sich durch zahlreiche
Vorteile aus:
Sozialkompetenz: Der weibliche Blickwinkel ist meist ein
wesentlich sozialerer. Das bedeutet nicht, dass Frauen in
Führungspositionen die Zahlen außer Acht lassen, aber schon, dass sie
auch soziale Komponenten hoch gewichten. Fairness, das Achten auf ein
gutes Miteinander im Team zum Beispiel, liegt Frauen meist wesentlich
mehr als Männern. Und dass eine gute Führungspersönlichkeit sich vor
allem dadurch auszeichnet, das Team zusammenzuhalten, ist heute kein
Geheimnis mehr.
Kooperationsbereitschaft: Verstehen Sie uns bitte nicht falsch,
aber der weibliche Führungsstil setzt tatsächlich vermehrt auf flache
Hierarchien. Während männliche Vorgesetzte sich überwiegend an einer
pyramidal strukturierten Organisationsform ausrichten, sehen Frauen
in Führungspositionen sich eher als Moderatorin einer konzentrischen
Organisation. Sie delegieren weniger und kooperieren mehr, was
letztlich dem ganzen Team und dem Erfolg des Unternehmens
zugutekommt.
Flexibilität: Allein die Tatsache, dass eine Frau in
Führungsposition oftmals nur wenige direkte Vorbilder hat, zeigt ihre
zwangsläufige Flexibilität. Weibliche Mitarbeiterinnen an der Spitze
eines Unternehmens müssen eigene Wege finden und sich neuen
Situationen unter anderen Voraussetzungen stellen. Eine hervorragende
Eigenschaft, wenn auch der Arbeitsalltag kein eingefahrener Trott,
sondern ein dynamischer Prozess mit dem Anspruch an individuelle
Lösungen ist.
Kommunikation: Manche legen es den Frauen negativ aus, im
geschäftlichen Umfeld ist eine ausgeprägte Kommunikationsfähigkeit
aber durchaus von Vorteil. Kommuniziert wird schließlich immer und
überall: im Meeting, am Telefon, im direkten Kundenkontakt, im
Mitarbeiterjahresgespräch. Wer hier das Steuer fest in der Hand hat
und angemessen kommuniziert, zeigt echte Führungsqualitäten.
Nach oben dank Weiterbildung
Sie haben es wahrscheinlich bereits zu Beginn des Artikels
vermutet, sehen es aber nun schwarz auf weiß: Frauen in
Führungspositionen sind kein notwendiges Übel, um gesetzlichen
Vorgaben gerecht zu werden, sondern eine echt glänzende Idee. Und
wenn die Dame an der Spitze neben ihren Soft Skills dann noch eine
solide Weiterbildung zur Spezialistin ihrer Branche vorzuweisen hat,
führt im Grunde kein Weg an ihr vorbei.
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