(firmenpresse) - Bonn/Pegnitz - Dabeisein ist alles. Diese alte Regel gilt nicht mehr für die Athleten, die bei sportlichen Grossveranstaltungen wie der Olympiade in den Ring steigen. Manche putschen sich gar mit verbotenen Medikamenten zu Höchstleistungen, da der Erfolgsdruck immens ist und der Medaillenspiegel gnadenlos Schwächen aufdeckt. Es geht den Sportlern nicht mehr nur um die Teilnahme, sondern vor allem um eine möglichst erfolgreiche Teilnahme an Wettkämpfen. Für die Werbewirtschaft scheint die Regel jedoch noch zu gelten. Laut der Studie "Sponsor Visions 2004" sprudeln hierzulande in diesem Jahr rund 1,9 Milliarden Euro in Sponsoring-Massnahmen. Das entspreche ungefähr dem Netto-Werbevolumen in Publikumszeitschriften im Jahr 2002. Einige Unternehmen werden zur Fussball-WM 2006 noch einmal deutlich draufsatteln. Das Thema Sport-Sponsoring ist auf jeden Fall so interessant, dass die Marketing-Zeitschrift absatzwirtschaft http://www.absatzwirtschaft.de eine Titel-Geschichte hierzu liefert.
Doch wie bei allen anderen Sponsoring-Varianten gilt: Wenn bestimmte Standards nicht eingehalten werden, kann die Förderung von sportlichen "Events" zu einem "Abenteuer" werden. Sportliche Neiderlagen, langwierige Verletzungen oder auch Skandale könnten die eigentlich intendierte Wertsteigerung einer Marke rasch in ihr Gegenteil verkehren. Ausserdem werde Sport-Sponsoring - so die Analyse in absatzwirtschaft - häufig unprofessionell betrieben und gleiche eher Mäzenatentum denn einer professionellen Kommunikationsstrategie. Unternehmen sollten es bei einer reinen Sponsoring-Aktion also nicht belassen. Unbedingt hinzu gehören eine begleitende Pressearbeit sowie Fan-Aktionen wie Preisausschreiben oder Quiz-Veranstaltungen. Die Wirtschaft dürfe sich auch nicht der Illusion hingeben, dass man mit Sponsoring erst eine Marke aufbauen könne. Wichtig ist die Konzentration auf das Kerngeschäft. Das Resümee: "Sport-Sponsoring ist ein Tool, ein Mittel zum Zweck, aber kein Selbstzweck. Und vor allem sollte dabei auch nicht der Blick aufs Ganze verloren gehen."
Ausser klassischen Sponsoring-Massnahmen gibt es noch viele andere Möglichkeiten, wie Sport und Wirtschaft sinnvolle Allianzen eingehen können, von denen beide Seiten profitieren. Als besonders werbewirksam gilt die Einführung ökologischer Technologien. Das gilt als innovativ und modern. Die Firma Belland Vision http://www.bellandvision.de übt sich mitunter im Dreischritt "Wirtschaft - Sport - Ökologie". Vor wenigen Wochen engagierte sich das Unternehmen, das einen besonders umweltfreundlich recyclebaren Kunststoff, das so genannte Belland-Material, herstellt, beim populären Ford Köln Marathon http://www.koeln-marathon.de. Die im bayerischen Pegnitz ansässige Firma lieferte die 500.000 Trinkbecher für die Streckenversorgung. Als Sponsor dieser Aktion trat die GEW Rhein Energie http://www.rheinenergie.com auf. Roland Belz, der Geschäftsführer und Gründer von Belland Vision, begründet sein Engagement folgendermassen: "Für uns ist der Einsatz von recyclebarem Geschirr oder Bechern wie jetzt beim Köln Marathon eine tolle Gelegenheit, unser Produkt zu präsentieren. Gerade bei sportlichen Grossveranstaltungen hat der Einsatz von Belland-Material für uns hohe strategische Bedeutung. Es ist ein Geschäft auf Gegenseitigkeit. Wir helfen dem Veranstalter, ein bisher ungelöstes ökologisches Problem mit den Veranstaltungsabfällen ohne Mehrkosten zu lösen. Und die grosse Öffentlichkeit gibt uns die Möglichkeit, ein innovatives Produktkonzept vielen Sportfans zu präsentieren. Denn wenn Hunderttausende von Bechern wie beim Marathon auf 42,195 Kilometern Strecke verteilt liegen, merkt jeder Zuschauer, dass dieses Problem einer sinnvollen und ökologisch verantwortlichen Lösung zugeführt werden muss." Belz macht darauf aufmerksam, dass der Vorteil des von ihm produzierten Kunststoffes in günstigeren Recyclingeigenschaften als bei anderen Kunststoffen liege. Aus Belland-Bechern könnten - anders als bei den übrigen Recyclingverfahren - wieder neue Becher mit der gleichen lebensmittelhygienischen Qualität gewonnen werden.
Es gibt also verschiedene Wege, die Sport und Wirtschaft gemeinsam gehen können. Es muss nicht immer reines Sponsoring sein. Das Beispiel Belland Vision zeigt, dass auch andere Projekte zum Erfolg führen können. Auf jeden Fall bleibt der Sport für die Wirtschaft ein interessantes Aktionsfeld. Eine umsichtige Strategie und begleitende Pressearbeit verhindern, dass man bei Gemeinschaftsprojekten Schiffbruch erleidet. Auf jeden Fall freuen sich Wirtschaft und Sport genauso wie die meisten Fernsehzuschauer auf ein erfolgreiches Abschneiden der deutschen Elf bei der Fussball-Weltmeisterschaft im Jahr 2006.