(ots) -
Zum Jahreswechsel steigen die Gebühren für den Stromtransport um
rund 10 Prozent. Einem Durchschnittshaushalt entstehen so Mehrkosten
von 23 Euro netto im Jahr. Zu diesem Ergebnis kommt eine vom Energie-
und IT Unternehmen LichtBlick vorgelegte Analyse der Netzentgelte 25
großer regionaler Netzbetreiber. Damit steigen die Leitungsgebühren
für die Verbraucher erneut deutlich stärker als die EEG-Umlage.
Nach der LichtBlick-Analyse erhöhen 20 der 25 untersuchten
Netzbetreiber zum 1. Januar 2017 ihre Gebühren. Ein Haushalt mit
einem Jahresverbrauch von 3500 Kilowattstunden zahlt im nächsten Jahr
273 Euro netto für Netzgebühren - hinzu kommt die Mehrwertsteuer. Die
Netzentgelte machen mehr als ein Viertel des Strompreises aus und
sind damit der größte Kostenblock auf der Rechnung der Verbraucher.
Zum Vergleich: Für die ebenfalls höhere EEG-Umlage fallen im
nächsten Jahr 241 Euro netto an. Während die EEG-Kosten seit 2015 um
25 Euro gestiegen sind, zogen die Netzgebühren um 37 Euro an.
Die hohen Entgelte sind nicht allein durch den Netzausbau und die
Energiewende zu erklären. "Die Stromleitungen sind der Goldesel für
Konzerne und Stadtwerke", sagt Gero Lücking, Geschäftsführer
Energiewirtschaft von LichtBlick. "Im Schatten der Energiewende
drehen die Netzmonopolisten seit Jahren kräftig an der Preisschraube.
Die Bundesnetzagentur und die Regulierungsbehörden der Länder üben
ihre Kontrollfunktion nicht konsequent aus und garantieren den
Betreibern überhöhte Gewinne." Die Netzentgelte werden von den
Behörden geprüft und genehmigt.
Besonders betroffen sind Haushalte in Bayern, Norddeutschland, im
Rhein-Main-Gebiet und im Osten der Republik. Die E.ON-Gesellschaften
Bayernwerk (plus 65 Euro bzw. 29 Prozent), E.DIS (plus 66 Euro bzw.
19 Prozent) und Avacon (plus 48 Euro bzw. 19 Prozent) zählen zur
Spitzengruppe der neuerlichen Preisrunde. Weiterhin greifen die
Netzdienste Rhein-Main mit plus 53 Euro (24 Prozent) die Stadtwerke
Kiel mit plus 45 Euro (21 Prozent) sowie die EWE Netzgesellschaft mit
plus 28 Euro (19 Prozent) den Stromkunden tiefer in die Tasche.
Auch in den Metropolen ziehen die Gebühren deutlich an. Stromnetz
Hamburg verlangt einen Aufschlag von 18 Euro (8 Prozent), in Berlin
sind es sogar 27 Euro (14 Prozent) mehr.
Wie wichtig die Monopolrenditen aus dem Netzbetrieb für die
Konzerne sind, zeigen der Börsengang von Innogy und ein Blick auf die
Konzernergebnisse von RWE und E.ON. Bei E.ON tragen die Netze rund
die Hälfte zum gesamten Konzernergebnis bei, bei der RWE-Tochter
Innogy sind es sogar zwei Drittel. "Hohe Netzentgelte mit staatlich
garantierten Traumrenditen finanzieren den teuren Umbau der
angeschlagenen Konzerne", sagt Gero Lücking. "Auch die von der
Bundesnetzagentur angekündigte zaghafte Kürzung der Netzrenditen ab
2019 ist nur ein Tropfen auf den heißen Stein."
Download:
Eine Übersicht über die Entwicklung der Netzentgelte und eine
Infografik zum Vergleich Netzentgelte/EEG-Umlagen finden Sie unter
www.lichtblick.de/medien
Ãœber LichtBlick:
LichtBlick ist ein Energie- und IT-Unternehmen. Ãœber eine
Millionen Menschen - die LichtBlicker - vertrauen bereits auf die
reine Energie des Pioniers und Marktführers für Ökostrom und Ökogas.
Das innovative Unternehmen entwickelt mit dem SchwarmDirigenten die
IT-Plattform der Energiewende zur intelligenten Vernetzung
dezentraler Kraftwerke, Speicher und Lasten. LichtBlick beschäftigt
500 Mitarbeiter und erzielte 2015 einen Umsatz von über 700 Millionen
Euro. Info: www.lichtblick.de
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