(ots) -
- Jedes zweite Unternehmen hat Probleme, offene Stellen zu
besetzen
- Handwerker, Vertriebsprofis und Ingenieure sind am schwierigsten
zu finden
Der Fachkräftemangel setzt die Wirtschaft in Deutschland weiter
unter Druck. 49 Prozent der Unternehmen haben massive Probleme,
offene Stellen zu besetzen. Das sind drei Prozentpunkte mehr als 2015
und der höchste Wert seit 2006. Für jeden siebten Betrieb hat sich
die Situation gegenüber dem Vorjahr noch einmal verschärft. Das
ergibt die Studie "Fachkräftemangel 2016" des Personaldienstleisters
ManpowerGroup.
+++ Die Studienergebnisse kompakt als Infografik finden Sie über
diesen Link:
http://bit.ly/2enxKo1
In den vergangenen zehn Jahren ist die Zahl der Unternehmen mit
akutem Fachkräftemangel kontinuierlich gestiegen. Lediglich 2010 und
2013 spürte die Wirtschaft in Deutschland eine vorübergehende
Entlastung bei der Aufgabe, offene Stellen zu besetzen. "Die Schere
zwischen Angebot und Nachfrage auf dem Arbeitsmarkt geht weiter
auseinander. Bislang entschärfen Initiativen, Flüchtlinge schneller
beruflich zu integrieren, den Fachkräftemangel kaum. Um ihnen den
Zugang zum Arbeitsmarkt zu ermöglichen, müssen sich Unternehmen vor
Ort mit Bildungsträgern und anderen Partnern zusammentun.
Personaldienstleister können dabei eine zentrale Rolle übernehmen",
sagt Herwarth Brune, Vorsitzender der Geschäftsführung der
ManpowerGroup Deutschland.
Dazu kommt: Der durchschnittliche Aufwand für die Stellenbesetzung
ist in den vergangenen Jahren signifikant gestiegen. Das Besetzen von
Positionen mit passenden Talenten wird damit immer mehr zum Kraftakt
für die Personalmanager. "Hier binden Unternehmen enorme Ressourcen,
die sie eigentlich in Innovationen und die Weiterentwicklung ihrer
Mitarbeiter investieren möchten", so Brune.
Engpass bei Handwerkern am größten
Besonders große Schwierigkeiten haben Arbeitgeber, die
Facharbeiter und Handwerker einstellen möchten. Diese Positionen sind
weltweit zum fünften Mal in Folge am schwierigsten zu besetzen. In
Deutschland rangiert diese Berufsgruppe sogar seit 2007 auf Platz 1
der Rangliste. Bei den Ingenieuren hat sich die Lage in Deutschland
im Vergleich zum Vorjahr und zu anderen Ländern weiter zugespitzt.
Leichte Entspannung spüren die Personalmanager dagegen bei
IT-Fachkräften. Am häufigsten bereitet den Unternehmen in Deutschland
die rückläufigen Bewerberzahlen Kopfzerbrechen. Jeder dritte
Arbeitgeber hat Probleme, Stellen zu besetzen, weil er nicht genügend
Bewerber gibt. Doch das ist nicht der einzige Grund: Fast genauso
häufig scheitert die Stellenbesetzung, weil Fachkenntnisse im Profil
des Bewerbers fehlen.
Diese Fachkräfte auszusortieren, werden sich allerdings immer
weniger Betriebe leisten können. "Eine erfolgreiche Stellenbesetzung
hängt weniger davon ab, was Fachkräfte derzeit an Wissen und Know-how
mitbringen, sondern von der Bereitschaft und Fähigkeit, schnell
dazuzulernen", sagt Mara Swan, ManpowerGroup Executive Vice
President, Global Strategy and Talent. "Unternehmen sollten sich
deshalb nicht eingleisig darauf verlassen, dass die Zahl passender
Kandidaten kurzfristig steigen wird. Es zahlt sich aus, in ihr
Potenzial zu investieren und Kenntnislücken durch Weiterbildung zu
schließen."
Ranking der am schwierigsten zu besetzenden Positionen 2016 in
Deutschland
1. Facharbeiter/Handwerker
2. Vertriebsmitarbeiter
3. Ingenieure
4. Management/Executives
5. Ärzte und medizinische Fachangestellte (kein Pflegepersonal)
6. IT-Fachkräfte
7. Fahrer
8. Vertriebsleiter
9. Pflegekräfte
10. Restaurant- und Hotelfachkräfte
Deutschland trifft Fachkräftemangel härter
Weltweit gaben 40 Prozent der Unternehmen an, Schwierigkeiten zu
haben, offene Positionen zu besetzen. So drastisch wie in Deutschland
ist der Fachkräftemangel in anderen Ländern Europas nicht. In
Norwegen hat sich die Lage im Vergleich zum Vorjahr deutlich
entspannt. Nur jeder sechste Arbeitgeber (16 Prozent) meldet dort
Probleme bei der Besetzung offener Stellen. 2015 waren es noch 30
Prozent. In den Niederlanden haben nur 17 Prozent der Unternehmen
Schwierigkeiten, Personallücken mit Spezialisten zu füllen. In
Großbritannien sind es, zumindest jetzt noch, 18 Prozent. Allerdings
ist auch in diesen beiden Ländern der Wettbewerb um Talente härter
als 2015. In einigen Ländern Osteuropas wie in Rumänien und Bulgarien
ist die Situation teilweise noch drastischer als in Deutschland.
Viele Fachkräfte wandern dort ab. Zugleich verschärft ein gestiegener
Bedarf durch das sogenannte "Nearshoring" den Fachkräftemangel vor
Ort. Viele Unternehmen investieren derzeit lieber in Osteuropa als in
klassischen Offshoring-Nationen wie Indien oder in Ländern mit
geopolitischen Unsicherheiten.
Hintergrundinformation
Die ManpowerGroup hat im dritten Quartal 2016 mehr als 42.000
Personalverantwortliche in 43 Ländern zum Fachkräftemangel befragt.
Ziel war es zu verstehen, auf welche Hindernisse Unternehmen bei der
Stellenbesetzung stoßen und welche Berufsgruppen am schwersten zu
finden sind. Die Unternehmen wurden außerdem über die Gründe und die
Auswirkungen des Fachkräftemangels befragt und sollten angeben, ob
und welche Maßnahmen sie treffen, um dem Fachkräftemangel
entgegenzuwirken.
Ãœber die ManpowerGroup
Die ManpowerGroup ist weltweit führend in der Bereitstellung
innovativer Lösungen und Dienstleistungen, mit denen Unternehmen in
der sich verändernden Welt der Arbeit erfolgreich sein können. Mit
mehr als 27.000 Mitarbeitern zählt die ManpowerGroup zu den drei
größten Personaldienstleistern in Deutschland. Unter dem Dach der
Unternehmensgruppe agieren an bundesweit 360 Standorten die
Gesellschaften Manpower, Stegmann, Experis, ManpowerGroup Solutions,
Proservia, Right Management sowie spezialisierte Einzelmarken. Mehr
Informationen erhalten Sie unter http://www.manpowergroup.de.
Pressekontakt:
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