(ots) - PwC-Prognose zur Frankfurter Buchmesse:
Deutscher Buchmarkt bleibt im internationalen Vergleich erstaunlich
robust / Umsätze dürften bis 2020 um durchschnittlich 1,1 Prozent pro
Jahr sinken / Digitalerlöse steigen von 957 Millionen Euro auf 1,76
Milliarden Euro
Der deutsche Buchmarkt dürfte im internationalen Vergleich auch in
den kommenden Jahren erstaunlich robust bleiben. Laut einer Studie
der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft
PricewaterhouseCoopers wird der Printumsatz zwar bis 2020 von zuletzt
8,2 Milliarden Euro auf 7,0 Milliarden Euro fallen - was einem
durchschnittlichen jährlichen Rückgang von -3,3 Prozent entspricht.
Zugleich werden die E-Book-Erlöse der Prognose zufolge allerdings von
957 Millionen Euro auf 1,76 Milliarden Euro steigen. Die
durchschnittliche Wachstumsrate pro Jahr beträgt in diesem Segment
12,9 Prozent.
Gemessen an diesen Zahlen prognostiziert PwC für den Buchmarkt ein
Volumen von 8,7 Milliarden Euro für 2020. Verglichen mit den 9,3
Milliarden Euro im vergangenen Jahr, ergibt dies einen
durchschnittlichen jährlichen Rückgang von 1,1 Prozent.
Der globale Markt schrumpft viermal schneller als der deutsche
Wie resistent sich der deutsche Buchmarkt gemessen an den meisten
anderen Ländern präsentiert, zeigen die Zahlen für das vergangene
Jahr: Während die Umsätze weltweit um -5,7 Prozent einbrachen, belief
sich der Rückgang hierzulande auf gerade mal -1,4 Prozent - was
überdies eine Verbesserung im Vergleich zum Vorjahr (- 2,3 Prozent)
bedeutete. Die größten Umsatzverluste entfielen 2015 mit 93 Millionen
Euro auf die Belletristik (- 2,1 Prozent). Bei Schul- und Lehrbüchern
sanken die Erlöse um - 1,8 Prozent, während der Markt für Sach- und
Fachbücher mit einem Minus von 0,3 Prozent quasi stabil blieb.
Auch für die kommenden Jahre erwartet PwC im Segment Belletristik
deutliche Umsatzrückgänge im Printbereich. Demnach gehen die Erlöse
mit gedruckten Titeln von zuletzt 4,1 Milliarden Euro in 2015 auf 3,4
Milliarden Euro in 2020 zurück. Dies entspricht einem
durchschnittlichen Minus von 3,4 Prozent pro Jahr entsprechend. Die
E-Book-Erlöse in der Belletristik steigen derweil überproportional
an. Lagen sie im vergangenen Jahr noch bei 380 Millionen Euro, geht
PwC bis 2020 von einem Anstieg auf 830 Millionen Euro aus - ein Plus
von durchschnittlich 16,9 Prozent pro Jahr.
Diese Zuwachszahlen sind auf den ersten Blick imposant, verweisen
aber vor allem auf einen immensen Nachholbedarf. Werner Ballhaus,
Leiter des Bereichs Technologie, Medien und Telekommunikation PwC
Europe erklärt:" Im internationalen Vergleich ist hierzulande die
Bereitschaft für digitale Nutzungsformen zu zahlen, immer noch
schwach ausgeprägt. Verglichen mit anderen Ländern besteht auf jeden
Fall Aufholbedarf. Trotz des prognostizierten Wachstums wird der
E-Book Anteil in der Belletristik daher auch 2020 erst bei rund 20
Prozent liegen."
2020 wird fast jedes dritte Sachbuch ein E-Book sein
Während sich die Lesegewohnheiten im privaten Bereich sukzessiv
ändern, erwartet Ballhaus, dass der Durchbruch des E-Books bei Schul-
und Lehrbüchern "quasi auf einen Schlag kommen wird - nämlich dann,
wenn sich die Schulpolitik endlich dazu durchringt, bundesweit die
entsprechende Hardware einzuführen." Bis 2020 rechnet der
Wirtschaftsprüfer allerdings noch nicht mit diesem Schritt. Darum
werden die Marktanteile des E-Books in den kommenden Jahren in erster
Linie aus Hybridprodukten kommen - also beispielsweise aus gedruckten
Buch mit Freischalt-Code für den Online-Zugriff.
Deutlicher stärker sind E-Books mit einem Anteil von 17,7 Prozent
schon jetzt in der Sach- und Fachliteratur verbreitet - wobei PwC bis
2020 sogar mit einem weiteren deutlichen Anstieg auf dann 28,9
Prozent rechnet. Der Prognose zufolge dürften die Printerlöse in
diesem Segment von zuletzt 2,4 Milliarden Euro bis zum Ende des
Jahrzehnts auf 2,0 Milliarden Euro sinken. Verglichen damit, ist bei
E-Books mit einem Anstieg von 511 Millionen Euro in 2015 auf 825
Millionen Euro in 2020 zu rechnen.
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