(ots) - Experten haben auf der IKT-Sicherheitskonferenz
2016 davor gewarnt, dass die Einbeziehung der globalen DoD Gateways
in Cyberaktivitäten zu einer signifikanten Störung der Verfügbarkeit
des Internets in Europa führen kann.
Backbone Gateways sind die Hauptschlagadern des Internets. Wenn
durch Störungen oder Angriffe einige Gateways beschädigt werden bzw.
ausfallen, wird der Datenstrom über die verbliebenden Backbone
Gateways geleitet, um so die Verfügbarkeit des Internets weiterhin zu
gewährleisten.
Aber welche Konsequenzen resultieren aus der Tatsache, dass die
vorhandenen Backbone Gateways in Europa - die eine primäre Rolle für
die Sicherstellung der Konnektivität des gesamten Internets in Europa
einnehmen - als Bestandteil einer Cyberdoktrin anderer Staaten
'missbraucht' werden können?
Dieser Fragestellung gingen die Sicherheitsexperten der PAN AMP AG
aus Hamburg nach, die anhand von Vermessungen der globalen Internet
Gateways erstmals Cyberkonflikte zwischen den USA und Russland sowie
den USA und China simulierten. Unter der Prämisse, dass in den
Cyberkonflikten Waffen zur IP- und Datenpaket-Transformation zur
Anwendung kommen, und die sich außerhalb des US-Territoriums
befindlichen DoD Gateways in Deutschland und Japan zum Angriff / zur
Verteidigung eingesetzt werden, führte die Simulation zu einer
Ãœberlastung der vernetzten Backbone Gateways in Europa und Asien.
Cyberdefence Experten zeigten sich überrascht, dass durch die
Ãœberlastung einzelner Backbone Gateways und die hieraus folgenden
Umleitungen von Datenpaketen, zu Kettenreaktionen führten, die
ihrerseits weitere Backbone Gateways überlasteten. So stieg die
kriegsbedingte Netzlast in Europa auf bis zu 92,8 % bei einem
Cyberwar zwischen den USA und Russland bzw. auf bis zu 98,1 % bei
einem Cyberwar zwischen den USA und China.
"Auch wenn allgemein angenommen wird, dass Cyberkonflikte in
Netzwerken mit einem verteilten Ressourcenmanagement, wie dem
Internet, global wenig Schaden anrichten können, weisen die
Ergebnisse der Cyberwar Simulation darauf hin, dass die topologischen
Schwächen der gegenwärtigen Backbone Gateways, sich schwerwiegend bei
einem gezielten Missbrauch auswirken können. Dies könnte von jenen
Staaten ausgenutzt werden, die diese Systeme gezielt in ihre
Cyberdoktrin einbinden", so Bert Weingarten, Vorstand der PAN AMP AG.
Eine Restkapazität von lediglich 1,9 bis 7,2 % der Backbone
Gateways für nicht 'kriegsbedingten' Datenverkehr, wäre nicht mehr
ausreichend, um in Europa Datenverbindungen aus Mobilfunknetzen oder
Leit- und Steuerungssystemen für kritische Infrastrukturen aufrecht
zu erhalten. Ein möglicher Kausalschaden wäre der großflächige
Stromausfall in Deutschland, Österreich und der Schweiz.
Würden Staaten sich die Kenntnisse über die bestehenden
Sicherheitsrisiken der Backbone Gateways zu eigen machen, so die
Sicherheitsforscher, könnten sie die Backbone Gateways auch als
Schutzschild im Cyberwar missbrauchen und somit großen Schaden
anrichten. Denn Fakt ist, unsere moderne Gesellschaft ist
mittlerweile vollumfänglich von der stetigen, reibungslosen
Verfügbarkeit der Netzinfrastruktur, und somit auch der Backbone
Gateways, abhängig.
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