(ots) -
- Gemäss einer repräsentativen Befragung in der Schweiz,
Deutschland und Frankreich äussern 89% der Bevölkerung den Wunsch
nach einer verstärkten Solidarität zwischen den Generationen.
- 63% vermissen die gesellschaftliche Akzeptanz gegenüber älteren
Menschen.
- Fast zwei Drittel der Befragten gehen davon aus, dass die
Umverteilung von Jung zu Alt Konflikte verursachen wird.
- 65% aller Befragten sind der Meinung, dass die Jungen zu sehr auf
sich selbst schauen. Die Millennials (18- bis 35-Jährige) und die
Generation X (36- bis 50-Jährige) stimmen dieser Aussage mit je rund
70% sogar noch stärker zu.
- 52% der Millennials finden, dass die älteren Menschen heute auf
Kosten der Jungen leben. 86% der Veteranen (66- bis 79-Jährige) sind
mit dieser Einschätzung nicht einverstanden. Ebenso wenig 77% der
Babyboomer (51- bis 65-Jährige).
- Ein Ungleichgewicht sehen jüngere Menschen auch im politischen
Alltag: 46% der Millennials und 39% der Generation X finden, die
Stimme der Älteren habe bei Wahlen zu viel Gewicht.
Laut einer repräsentativen Umfrage von Swiss Life bei über 3000
Personen in der Schweiz, Deutschland und Frankreich besteht über alle
vier Generationen hinweg ein grosses Bedürfnis nach einer stärkeren
Solidarität. Fast 90% der Befragten - unabhängig von Alter oder Land
- äussern diesen Wunsch, der in der Realität jedoch nur teilweise
erfüllt wird: Im Schnitt sind fast 40% der Ansicht, dass die
Solidarität und der Austausch zwischen den Generationen heute nicht
zufriedenstellend funktionieren. Zudem wird der Zusammenhalt in der
Gesellschaft teilweise als fehlend erlebt: So vermissen 63% die
gesellschaftliche Akzeptanz gegenüber älteren Menschen. Ähnlich zeigt
sich das umgekehrte Bild: Rund die Hälfte der Befragten vermisst den
Respekt gegenüber den Jungen.
Junge sehen deutlich mehr Konfliktpotenzial
Die Jungen sehen ihre Interessen im Zusammenspiel mit anderen
Generationen viel eher bedroht als ältere Menschen:
- Fast zwei Drittel gehen davon aus, dass die Umverteilung von
Jung zu Alt Konflikte verursachen wird. Je jünger die Befragten,
desto häufiger wird Konfliktpotenzial gesehen (Millennials: 70%,
Generation X: 68%, Babyboomer: 63%, Veteranen: 55%).
- Je rund ein Drittel der Millennials, Generation X und Babyboomer
ist nicht bereit, die ältere Generation zu finanzieren.
- 52% der Millennials und 37% der Generation X sind der Meinung,
die älteren Menschen leben heute auf Kosten der Jungen. Die älteren
Generationen stimmen dieser Aussage markant seltener zu (Babyboomer:
23%, Veteranen: 14%).
- 46% der Millennials und 39% der Generation X finden, die Stimme
der älteren Menschen habe bei Wahlen zu viel Gewicht. Nur 29% der
Babyboomer und 23% der Veteranen teilen diese Ansicht.
Ältere Generationen stören sich an der Ich-Zentriertheit der
Jungen
Einer umfassenden Solidarität zwischen den Generationen stehen vor
allem unterschiedliche Lebenshaltungen und die Ich-Zentriertheit im
Weg:
- 65% aller Befragten sind der Meinung, dass die Jungen zu sehr
auf sich selbst schauen. Die Millennials und die Generation X stimmen
dieser Aussage mit je rund 70% sogar noch stärker zu. Sie sind sich
ihrer Ich-Zentriertheit also durchaus bewusst.
- Umgekehrt finden 31% aller befragten Personen, dass ältere
Menschen zu sehr auf ihre eigenen Interessen schauen. Bei den
Millennials sind es sogar 41%, die dieser Aussage zustimmen.
- Als Hauptgründe für den ungenügenden Austausch und die fehlende
Solidarität zwischen den Generationen nennen die Befragten neben der
Ich-Zentriertheit auch die Umverteilung im Rentensystem,
generationenspezifische Lebensgewohnheiten und -einstellungen sowie
fehlenden Respekt.
In der Familie und bei der Arbeit funktioniert die Solidarität am
besten
Als sehr positiv wird der Zusammenhalt der Generationen in der
Familie und Arbeitswelt bewertet:
- Gut vier von fünf der Jüngeren (Millennials und Generation X)
möchten mehr von den älteren Menschen lernen.
- Ebenso können sich rund vier von fünf Befragten vorstellen, bei
Pflegebedürftigkeit ihre Eltern zu pflegen.
- Am Arbeitsplatz empfinden rund neun von zehn Befragten aller
Altersgruppen die Zusammenarbeit mit Kollegen aus anderen
Generationen als angenehm und lehrreich.
- 78% der Berufstätigen stellen in ihrem Unternehmen zudem keinen
Unterschied fest, welcher Generation ein Mitarbeitender angehört.
- Bisher erlebt aber nur rund jeder fünfte Befragte, dass die eigene
Firma die generationenübergreifende Zusammenarbeit gezielt fördert.
- In der Zusammenarbeit gibt es auch gewisse Vorbehalte: 54% der
Millennials sind bei der Arbeit lieber unter Gleichaltrigen und für
fast jeden dritten Millennial kann die Zusammenarbeit mit älteren
Generationen zu Konflikten führen.
Schweizer kritisch bei Umverteilung, Franzosen sehr
familienorientiert
Die Schweizer, Deutschen und Franzosen sind sich über die
Bewertung der Befragungsinhalte mehrheitlich einig. Unterschiede
zeigen sich bei der Umverteilung, der Familie und am Arbeitsplatz:
- Die Schweizer finden vermehrt, dass die älteren Menschen heute
auf Kosten der Jungen leben (CH: 40%, D: 34%, F: 31%).
- Im Vergleich zu den Franzosen sind die Deutschen und die
Schweizer deutlich häufiger der Ansicht, dass die Umverteilung im
Rentensystem noch Konflikte verursachen wird (D: 72%, CH: 69%, F:
54%).
- Am Arbeitsplatz bewerten die Schweizer das Zusammenspiel der
Generationen positiver als ihre Nachbarn. Nur 15% sehen
Konfliktpotenzial (D: 26%, F: 34%) und nur 29% geben an, lieber mit
Gleichaltrigen zu arbeiten (D: 42%, F: 45%).
- Die Bereitschaft zur Pflege der Eltern ist in Frankreich mit 89%
um einiges höher als in der Schweiz (81%) und Deutschland (77%).
«Umverteilung von Jung zu Alt wird als unfaire Bürde empfunden»
Patrick Frost, CEO der Swiss Life-Gruppe: «Angesichts der
gesellschaftlichen Herausforderungen gehört die Frage der
Generationensolidarität ins Zentrum der öffentlichen Debatten. Die
Umfrageergebnisse zeigen, dass sich die Menschen eine starke
Solidarität zwischen den Generationen wünschen und willens sind,
etwas dafür zu tun. Aber auch das Konfliktpotenzial wird deutlich:
Insbesondere die finanzielle Umverteilung von Jung zu Alt stört die
jungen Generationen und wird als unfaire Bürde empfunden. Aus
Fairness gegenüber künftigen Generationen muss die Reform der
Altersvorsorge in unserem Land deshalb schnell und nachhaltig
erfolgen. Nur so stellen wir sicher, dass wir künftigen Generationen
ein gut ausfinanziertes, modernes Vorsorgesystem hinterlassen
können.»
Ãœber die Umfrage
Im Auftrag von Swiss Life hat das LINK Institut im Zeitraum vom
30. August bis 7. September 2016 eine Studie zum Thema
«Generationensolidarität» durchgeführt. Insgesamt wurden 3078
Personen aus der Schweiz (1011), Deutschland (1033) und Frankreich
(1034) im Alter von 18 bis 79 Jahren online zum Thema befragt. Die
Gruppe der Befragten setzte sich pro Land aus je einem Viertel der
folgenden Generationen zusammen: Millennials (18- bis 35-Jährige),
Generation X (36- bis 50-Jährige), Babyboomer (51- bis 65-Jährige)
und Veteranen (66- bis 79-Jährige). Die Studie ist repräsentativ.
Weitere Informationen zu den Umfrageergebnissen sind hier zu
finden: www.swisslife.com/hub/generations
Über das «längere, selbstbestimmte Leben»
In den kommenden Jahren will sich die Swiss Life-Gruppe zum Thema
des «längeren, selbstbestimmten Lebens» in der öffentlichen
Diskussion engagieren. Dieses langfristige Unternehmensziel ist Teil
der Strategie «Swiss Life 2018». Auf dem Swiss Life Content Hub sind
Artikel, Interviews, Blogbeiträge und mehr rund um die Thematik des
längeren, selbstbestimmten Lebens zu finden. Der Content Hub wird
regelmässig mit neuen Beiträgen bespielt.
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