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Nazi-Erbe in Traumkulissen: In Linz wohnt etwa jeder achte
Einwohner in einem NS-Gebäude, im ehemaligen Schlafzimmer von Hitlers
Kanzleichef Martin Bormann hat bis heute der BND-Präsident in Pullach
sein Büro, und auf dem Obersalzberg bei Berchtesgaden wachsen Bäume
über Hitlers Alpenresidenz. Im dritten Teil der
ZDF-Dokumentationsreihe "Böse Bauten" beschäftigt sich Autorin
Kathrin Beck mit dem baulichen Erbe aus der NS-Zeit: vom
Kehlsteinhaus in Gipfelhöhe bis zu Bunkern und Kriegsfabriken in
versperrten Bergschächten. "Böse Bauten III - Hitlers Architektur im
Schatten der Alpen" ist am Sonntag, 23. Oktober 2016, 0.15 Uhr, im
ZDF und am Dienstag, 25. Oktober 2016, 19.30 Uhr, in ZDFinfo zu
sehen.
Wie soll die Architektur der NS-Zeit umgangen werden? Sanieren
oder dem Zerfall preisgeben? Die ZDF-Dokumentation blickt unter
anderem ins österreichische Linz. Dort, in seiner Lieblingsstadt,
plante Hitler eine europäische Kultur- und Industriemetropole. Von
den gigantischen Entwürfen ist allerdings wenig übrig geblieben. Die
Nibelungenbrücke und die beiden Brückenkopfgebäude wurden noch in der
NS-Zeit gebaut. Nun saniert der bekannte Architekt Adolf Krischanitz
die Bauten mit dem Ziel, die schwere NS-Architektur aufzubrechen und
zugleich moderne Eingriffe vorzunehmen.
Hitlers Planungen von Linz finden ihre Schattenseite in dem nicht
weit entfernten ehemaligen KZ Mauthausen. In dem benachbarten
Steinbruch wurden die Häftlinge unter härtesten Bedingungen zu Tode
geschunden. Die dort abgebauten Granitsteine waren auch für den
Ausbau der "Führerstadt" Linz gedacht. Der Steinbruch und einige
Bauten des Konzentrationslagers bestehen nach wie vor. Wie wichtig es
ist, sie zu erhalten, darüber spricht die Leiterin der
KZ-Gedenkstätte Barbara Glück.
Die ZDF-Dokumentation führt auch nach Pullach bei München, wo der
Bundesnachrichtendienst residiert. Nur wenige Fernsehteams durften
hier jemals drehen. Dem ZDF ist es nun gelungen, einmalige Aufnahmen
aus dem Inneren zu machen. Was nur wenige wissen: Das streng
abgeriegelte Gelände des BND war eine NS-Mustersiedlung. Vieles hat
sich original erhalten. Aber was wird mit diesem sehr speziellen
Bauensemble geschehen, wenn der BND zum großen Teil nach Berlin
gezogen ist?
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