(ots) - Die vor drei Jahren vom Bund für Umwelt und
Naturschutz Deutschland (BUND) entwickelte und inzwischen von über
einer Million Nutzern heruntergeladene App "ToxFox - Der
Kosmetikcheck" wird ab sofort mit neuen Funktionen zu "ToxFox - Der
Produktcheck" erweitert. Konnten sich die Verbraucher bislang über
hormonell wirksame Chemikalien in Körperpflegeprodukten informieren,
lassen sich jetzt auch Schadstoffe in Kinderprodukten wie
Malutensilien oder Spielzeugen aufspüren. Nachdem die Produkte mit
der Smartphone-Kamera gescannt wurden, können die Nutzer direkt bei
den Herstellern Informationen über besonders bedenkliche
Inhaltsstoffe abfragen.
Ziel der Smartphone-App ist es, die Belastungen von Kindern und
Erwachsenen mit gesundheitsschädlichen Chemikalien zu verringern.
"Die Kleinsten sind besonders gefährdet. Über die Nahrung, die
Atemluft und die Haut nehmen sie oft einen Schadstoff-Cocktail auf,
der zu Fehlbildungen von Sexualorganen, Lern- und Immunschwäche oder
verfrühter Pubertät führen kann", sagte die BUND-Chemikalienexpertin
Ulrike Kallee. In acht von neun getesteten Kinderprodukten konnte der
BUND letztes Jahr gesundheitsschädliche Chemikalien nachweisen.
Grundlage der "ToxFox-App" ist das Verbraucherauskunftsrecht gemäß
EU-Chemikalienverordnung REACH. Auf entsprechende Nachfragen müssen
die Hersteller innerhalb von 45 Tagen darüber informieren, ob ihre
Produkte besonders gefährliche Schadstoffe enthalten. Dieses
Auskunftsrecht nutzen jedoch bisher nur wenige. Die Gründe dafür sind
umständliche Anfragewege, lange Wartezeiten oder schwer verständliche
Antworten. Die "ToxFox-App" erleichtert die Wahrnehmung des
Auskunftsrechts. Zusätzlich werden alle Schadstoffinformationen der
Hersteller in einer zur App gehörenden Datenbank gespeichert und
kommen so anderen App-Nutzern zugute. Die Anfragen sollen außerdem
die Hersteller der Produkte motivieren, gefährliche Inhaltsstoffe
durch Alternativen zu ersetzen.
"Eigentlich sollte es selbstverständlich sein, dass Kinderprodukte
unbedenklich sind. Gesetzgeber und Hersteller gehen zu fahrlässig mit
gefährlichen Chemikalien um. Deshalb ist es wichtig, dass wir als
Verbraucher selbst aktiv werden. Je mehr Menschen nach den
verwendeten Chemikalien fragen, desto schneller werden die Hersteller
reagieren und schadstofffreie Produkte auf den Markt bringen", sagte
Kallee.
Mehr über die "ToxFox-App" sowie die Möglichkeit zum Download
finden Sie im Internet unter: www.bund.net/toxfox
Pressefotos und Grafiken finden Sie unter:
http://www.bund.net/presse/bild_und_ton/aktionen_und_projekte/#c97727
Pressekontakt:
Ulrike Kallee, BUND-Chemieexpertin, Tel. 030-27586-422,
E-Mail: ulrike.kallee(at)bund.net bzw. Annika Natus,
BUND-Pressesprecherin, Tel. 030-27586-464/-425,
E-Mail: presse(at)bund.net, www.bund.net
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