(ots) - Heute leben weltweit etwas mehr als 60 Millionen
zehnjährige Mädchen, 89 Prozent von ihnen in Entwicklungsländern.
Viele von ihnen werden noch vor ihrem 18. Geburtstag verheiratet,
bekommen im Teenageralter ein Kind und haben keine Aussicht auf eine
gute Schulbildung. Wenn in ihre Bildung und Gesundheitsversorgung
investiert wird, kann dies die Entwicklung armer Länder deutlich
voranbringen. Das geht aus dem heute veröffentlichten
UNFPA-Weltbevölkerungsbericht "10: Wie unsere Zukunft von Mädchen in
diesem Alter abhängt" hervor.
Agenda 2030: Internationale Gemeinschaft muss handeln
"Fast neun von zehn jungen Mädchen leben in Entwicklungsländern
und sind prekären Lebensbedingungen ausgesetzt", sagt Bettina Maas,
Repräsentantin des Bevölkerungsfonds der Vereinten Nationen (UNFPA)
in Mosambik. "Weltweit gehen rund 62 Millionen heranwachsende Mädchen
nicht zur Schule - unter anderem aufgrund von Kinderehen und früher
Schwangerschaft, weil sie im Haushalt arbeiten müssen oder weil sie
auf der Flucht sind. Das ist eine gravierende Verletzung ihrer
Menschenrechte. Mit der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung haben
sich 193 Länder der Vereinten Nationen dazu verpflichtet, bei den
Entwicklungsfortschritten bis zum Jahr 2030 niemanden zurückzulassen.
Das bedeutet, dass dringend mehr für die Lebensperspektiven der heute
zehnjährigen Mädchen getan werden muss."
Der Bericht empfiehlt unter anderem eine hochwertige
Sekundarschulbildung, eine maßgeschneiderte Gesundheitsversorgung,
eine umfassende Sexualaufklärung, Schutz vor geschlechtsspezifischer
Gewalt sowie striktere Gesetze zum Beispiel gegen
Genitalverstümmelung und Kinderehen - einschließlich Durchsetzung
dieser Gesetze in der Rechtspraxis.
Jeden Tag werden rund 47.700 Mädchen verheiratet
"Nach wie vor werden die Rechte von Mädchen mit Füßen getreten",
sagt Renate Bähr, Geschäftsführerin der Deutschen Stiftung
Weltbevölkerung (DSW), der Herausgeberin der deutschen Fassung.
"Weltweit werden jeden Tag rund 47.700 unter 18-jährige Mädchen
verheiratet, und alle zehn Minuten stirbt ein Mädchen durch
Gewalteinwirkung. Das ist beschämend und sollte die internationale
Gemeinschaft endlich wachrütteln. Wenn Mädchen eine bessere
Gesundheitsversorgung und eine hochwertige Bildung erhalten, können
sie nicht nur ihre eigenen Zukunftsaussichten verbessern, sondern
zugleich zum Wirtschaftswachstum ihrer Länder beitragen."
Den kompletten Weltbevölkerungsbericht, der auch die jüngsten
demografischen und Gesundheitsdaten für alle Länder und Regionen der
Erde enthält, finden Sie unter www.dsw.org/weltbevoelkerungsbericht.
Sie erhalten den Bericht in weiteren Sprachen auf www.unfpa.org.
Weitere Informationen
Zusammenfassung des Berichts
(zweiseitig): http://bit.ly/ZusammenfassungWBB2016
Daten und Fakten: http://bit.ly/Daten_FaktenWBB2016
Grafiken: http://bit.ly/GrafikenWBB2016
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Pressesprecherin
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