(ots) - Die Deutschen haben die Geschwindigkeiten der
Geschichte erlebt: jene 28 Jahre nach dem Mauerbau, in denen die
deutsch-deutsche Annäherung nicht einmal diese Bezeichnung verdiente,
weil unendlich kleine Fortschritte unendlich langsam liefen. Und dann
die atemberaubend schnelle Pulverisierung des Eisernen Vorhangs. Ein
solches Tempo möchte man den Ukrainern wünschen, die sich zwischen
Ost und West auch neu aufstellen wollen. Doch die neue Verständigung
im Kanzleramt verdient weder den Begriff Durchbruch noch die
Bewertung als Fortschritt. Es ist der pure Versuch, durch
Miniaturisierung der Teilschritte die Beteiligten auf Kurs zu halten.
Weder die Ukraine noch die Separatisten und schon gar nicht Russland
sind über Zweifel erhaben und geben stets Anlass zu Misstrauen. Zumal
Moskau an einer Destabilisierung und Kiew an einer Rückeroberung
interessiert bleibt. Nachdem die groben Skizzen ohne Erfolg blieben,
holt Merkel nun das Millimeterpapier heraus - in der Hoffnung, dass
sich alle trotz mangelnden Willens darauf einlassen. Fortsetzung
folgt.
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