PresseKat - Innere Kündigung: iga.Studie zeigt Ursachen und Gegenmaßnahmen auf

Innere Kündigung: iga.Studie zeigt Ursachen und Gegenmaßnahmen auf

ID: 1415160

(ots) - Jeder fünfte Arbeitnehmer interessiert sich nicht
mehr für seinen Job und tut nur noch das Nötigste, so eine Schätzung
von Personalverantwortlichen. Die Folgen der "inneren Kündigung" sind
für Unternehmen und Angestellte gravierend: Qualitätseinbußen,
sinkende Produktivität, steigende Fehlzeiten und Konflikte im Team
zählen dazu. Oft geht das Nachlassen des Engagements mit seelischen
und körperlichen Erkrankungen einher. Eine wissenschaftliche Studie
der Initiative Gesundheit und Arbeit (iga) zeigt auf, was die
Auslöser innerer Kündigung sind und was Unternehmen tun können, um
das Engagement ihrer Mitarbeiter zu erhalten oder zurückzugewinnen.
Für die dreiteilige Untersuchung hat die iga 381
Personalverantwortliche von großen, mittelständischen und kleinen
Unternehmen befragt. Beteiligt waren Organisationen der
Privatwirtschaft und des öffentlichen Dienstes sowie eine
Nichtregierungsorganisation.

Demnach führen unter anderem Schwächen im Führungsverhalten dazu,
dass Mitarbeiter ihr Engagement verlieren und den Arbeitseinsatz auf
ein Minimum reduzieren. Mangelnde Wertschätzung, fehlende
Mitbestimmung und ungelöste Konflikte zählen nach Einschätzung der
Befragten zu den wichtigsten Auslösern. Doch auch Veränderungen in
der Organisation können innere Kündigung auslösen, insbesondere wenn
diese Veränderungen mit Personalabbau und Arbeitsverdichtung
einhergehen und durch lange Phasen der Unsicherheit geprägt sind.
Dabei schätzen die befragten Personalverantwortlichen, dass
bundesweit rund 20 Prozent der Angestellten bereits innerlich
gekündigt haben. Interessanterweise gehen sie bei ihrem eigenen
Unternehmen jedoch nur von lediglich zehn Prozent aus.

Für die betroffenen Arbeitnehmer kann innere Kündigung erhebliche
gesundheitliche Folgen haben. Die Personalverantwortlichen bestätigen




empirische Befunde, wonach es zu Depressionen, Sucht- und
Herz-Kreislauf-Erkrankungen kommen kann. Darüber hinaus kann sich
innere Kündigung einzelner Mitarbeiter negativ auf die übrige
Belegschaft auswirken: Soziale Beziehungen verschlechtern sich, es
kommt zu Mehrarbeit für Kollegen und Unzufriedenheit bei anderen
Mitarbeitern.

Die iga.Studie zeigt aber auch Erfolg versprechende Maßnahmen zum
Erhalt des Engagements auf. Nach Einschätzung der Befragten sind vor
allem regelmäßige Mitarbeitergespräche hilfreich. Wichtig ist dabei
unter anderem ein hoher Gesprächsanteil der Arbeitnehmer (z. B. 80
Prozent). Zudem sollten Führungskräfte für die Mitarbeitergespräche
geschult werden. Auch ein betriebliches Gesundheitsmanagement kann
nach Auffassung eines Großteils der Befragten das
Mitarbeiterengagement fördern und erhöhen. Genannt wurden unter
anderem Sportangebote und Gesundheitstage. Weitere Gegenmaßnahmen
sind nach den Erfahrungen der Personalverantwortlichen: Partizipation
(z. B. durch das Einbinden in Entscheidungen) sowie ein größerer
Handlungs- und Entscheidungsspielraum.

Die Ergebnisse des dreiteiligen Studienprojekts "Engagement
erhalten - innere Kündigung vermeiden" sind im aktuellen iga.Report
33 erschienen. Der Report enthält zudem eine Liste von
Best-Practice-Strategien, wie das Engagement erhalten und gefördert
werden kann sowie eine Checkliste, um innere Kündigung von
Mitarbeitern frühzeitig zu erkennen.

Der iga.Report 33 steht im Internet kostenlos unter
www.iga-info.de/veroeffentlichungen/igareporte/igareport-33/ zum
Download bereit.

Initiative Gesundheit und Arbeit

In der Initiative Gesundheit und
Arbeit (iga) arbeiten gesetzliche Kranken- und Unfallversicherung
zusammen. Ziel der Initiative ist es, arbeitsbedingten
Gesundheitsgefahren durch Arbeitsschutz und betriebliche
Gesundheitsförderung vorzubeugen. iga ist eine Kooperation von BKK
Dachverband e. V., der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung
(DGUV), dem AOK-Bundesverband und dem Verband der Ersatzkassen e. V.
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Datum: 21.10.2016 - 09:45 Uhr
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