PresseKat - AÜG-Reform: Gesetz ist ideologisch geprägt und geht an der Praxis vorbei (FOTO)

AÜG-Reform: Gesetz ist ideologisch geprägt und geht an der Praxis vorbei (FOTO)

ID: 1415483

(ots) -
Der Bundestag hat heute Mittag ein neues
Arbeitnehmerüberlassungsgesetz verabschiedet, das am 1. April 2017 in
Kraft treten wird. "Das Gesetz ist ideologisch geprägt und geht
leider an der Praxis vorbei. Der vermeintlich positive Aspekt für die
in der Zeitarbeit Beschäftigten wird in der Realität so nicht
eintreten - von einer Reform im Interesse der Zeitarbeitnehmer kann
daher nicht die Rede sein", kommentiert Heide Franken,
Geschäftsführerin Corporate Affairs bei Randstad Deutschland.

Equal Pay ist in der betrieblichen Praxis nicht rechtssicher
umsetzbar

Das neue Gesetz sieht zwei Kernelemente für die Zeitarbeit in
Deutschland vor: Die Einführung einer Höchstüberlassungsdauer von 18
Monaten und Equal Pay nach neun Monaten. Der Gesetzgeber hat
tarifliche Erweiterungsspielräume für die 18 bzw. 9 Monate
vorgesehen, diese müssen jedoch erst in die Branchentarifverträge der
Kunden bzw. die Tarifverträge der Zeitarbeit integriert werden.

"Die jetzt getroffene Equal Pay Regelung ist in der betrieblichen
Praxis nicht rechtssicher umsetzbar", erklärt Heide Franken. Darüber
hinaus verfehlt es das angestrebte Ziel einer Gleichbehandlung
zugunsten der Zeitarbeitnehmer. "In unseren Kundenunternehmen gibt es
eine Vielzahl von individuellen betrieblichen Lohnbestandteilen. Hier
hat der Gesetzgeber nicht definiert, welche davon berücksichtigt
werden müssen und damit für eine erhebliche Rechtsunsicherheit
gesorgt. Obwohl es bereits einen Tarifvertrag gibt, schränkt die
Politik durch diese überflüssige Regulierung die Zeitarbeit weiter
ein", gibt Heide Franken zu bedenken. "Es ist wahrscheinlich, dass
Unternehmen daher vor der Frist die beschäftigten Zeitarbeitnehmer
abmelden. Diese müssen künftig noch flexibler sein", so Heide
Franken.

Übernahmeverhalten wird sich nicht ändern





Mit der Höchstüberlassungsdauer von 18 Monaten verspricht sich die
Politik eine steigende Ãœbernahmequote durch Kundenunternehmen. "Auch
das widerspricht unseren Erfahrungen. Gibt es im Einsatzbetrieb
personelle Vakanzen, werden unsere Zeitarbeitnehmer bereits lange
vorher übernommen. Nur wenn wirklich ein langfristiger Bedarf
besteht, entscheiden sich unsere Kunden zur Ãœbernahme. Daran wird
auch das Gesetz in der gelebten Praxis nichts ändern", erklärt Heide
Franken.

Zeitarbeit ist ein klassisches sozialversicherungspflichtiges
Beschäftigungsverhältnis und inzwischen fast flächendeckend
tarifvertraglich geregelt. Durch die seit 1. November 2012 gültigen
Branchenzuschläge wurden die Lohndifferenzen zwischen Mitarbeitern im
Kundeneinsatz und den Stammmitarbeitern der Betriebe nahezu
geschlossen - ein System, das mit den DGB-Gewerkschaften vereinbart
wurde. Darüber hinaus gibt es in einzelnen Unternehmen bereits
Equal-Pay-Betriebsvereinbarungen, die individuell auf die jeweilige
Firma zugeschnitten sind. "Die Personaldienstleistungsbranche hat in
den vergangenen Jahren ihre Hausaufgaben gemacht, die Reform ist eine
unnötige Regulierung und hat mit den Bedarfen des Arbeitsmarktes
nichts zu tun. Es liegt klar auf der Hand, dass die Zeitarbeit und
das Arbeitnehmerüberlassungsgesetz zum Spielball politischer
Interessen gemacht worden sind und das Ergebnis leider keine
positiven Auswirkungen auf den gesamten Arbeitsmarkt haben wird",
betont Heide Franken.

Ãœber Randstad Gruppe Deutschland

Mit durchschnittlich rund 57.000 Mitarbeitern und 500
Niederlassungen in rund 300 Städten sowie einem Umsatz von rund 1,97
Milliarden Euro (2015) ist die Randstad Gruppe der führende
Personaldienstleister in Deutschland.. Randstad bietet Unternehmen
unterschiedlicher Branchen umfassende Personalservice-Konzepte. Neben
der klassischen Zeitarbeit gehören zum Portfolio der Randstad Gruppe
unter anderem die Geschäftsbereiche Professional Services,
Personalvermittlung, HR Lösungen und Inhouse Services. Mit seinen
passgenauen Personallösungen ist Randstad ein wichtiger strategischer
Partner für seine Kundenunternehmen. Durch die langjährige Erfahrung
unter anderem in der Personalvermittlung und Personalüberlassung
sowie individuelle Leistungs- und Entwicklungsangebote für
Mitarbeiter und Bewerber, ist Randstad auch für Fach- und
Führungskräfte ein attraktiver Arbeitgeber und Dienstleister. Als
Impulsgeber für den Arbeitsmarkt hat Randstad bereits im Jahr 2000
einen flächendeckenden Tarifvertrag mit ver.di abgeschlossen, der als
Grundlage für die geltenden tariflichen Regelungen in der gesamten
Branche diente. Randstad ist seit rund 45 Jahren in Deutschland aktiv
und gehört zur niederländischen Randstad Holding nv: mit einem
Gesamtumsatz von rund 19,2 Milliarden Euro (Jahr 2015), über 500.000
Mitarbeitern täglich im Einsatz und ca. 4.400 Niederlassungen in rund
40 Ländern, ist Randstad einer der größten Personaldienstleister
weltweit. Zur Randstad Gruppe Deutschland gehören neben Randstad auch
die Unternehmen GULP, Randstad Managed Services und Randstad
Outsourcing. Vorsitzender und Sprecher der Geschäftsführung der
Randstad Gruppe Deutschland ist Eckard Gatzke.



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