PresseKat - Euler Hermes Studie zum Welthandel: Die Rückkehr der europäischen Jedi-Ritter

Euler Hermes Studie zum Welthandel: Die Rückkehr der europäischen Jedi-Ritter

ID: 1416848

(ots) -

- Die Macht des Welthandels schwindet, geringeres Wachstum
verschärft Wettbewerb in "Trade Wars"
- Kampf um Export-Galaxien entbrannt: Europäische Jedi-Ritter
kehren zurück; Deutschland verzeichnet stärkstes Wachstum bei
Exporten bis 2017, China fällt zurück und verliert Marktanteile
- Auch beim Import hat Deutschland das schnellste Raumschiff und
größten Nachfragezuwachs, USA und Japan folgen
- Zusätzliche Gefahren lauern: Turbulenzen durch geopolitische
Krisenherde und Protektionismus

Möge die Macht mit dir sein, Welthandel. Die Macht schwindet
jedoch langsam und die dunkle Seite der Macht in Form des "Trade
Vader" bereitet dem Welthandel derzeit vielerorts große Probleme:
"Wachstum, ich bin nicht mehr dein Vater." In seiner aktuellen Studie
zum Welthandel mit dem Titel "Trade Wars - The force weakens"
untersucht der weltweit führende Kreditversicherer Euler Hermes die
Bedrohungen und Gefahren sowie die galaktischen Sieger und ihre
Strategien.

2016 legt der Welthandel lediglich 2,1% zu - im Wert schrumpft er
sogar erneut um 2,9%. Das verschärft den Wettbewerb und alarmiert in
"Trade Wars" die Sturmtruppen im Kampf um die Import- und
Export-Galaxien und den jeweiligen Thron.

Trade Wars: Die Macht des Welthandels schwindet - Kampf um
Export-Galaxien entbrannt

"Die Macht des Welthandels schwindet und er schrumpft", sagte
Ludovic Subran, Chefvolkswirt der Euler Hermes Gruppe. "Zwischen 2014
und 2016 hat die Welt 3.129 Milliarden Euro an gehandelten Waren und
Dienstleistungen verloren - das ist eine Summe, die dem
Bruttoinlandsprodukt (BIP) von Deutschland entspricht.
Nachfragekrisen aufgrund des schwachen globalen BIP, der Absturz der
Rohstoffpreise, Währungskriege und eine stärkere Fokussierung auf
nationale Geschäfte sind die Gründe für den Machtverlust. China wird




2016/2017 beispielsweise lediglich 41 Milliarden zusätzlich
importieren. Das bedeutet, der Verteilungskampf hat begonnen, jeder
will sein Territorium verteidigen und möglichst viele Import- und
Export-Galaxien zu erobern."

Auch mittelfristig wird sich an dem schwächelnden Welthandel
nichts ändern und das Wachstum wird jedes Jahr unterhalb der 4%-Hürde
bleiben. Für 2017 erwarten die Euler Hermes Volkswirte beim
Welt-handel ein volumenseitiges Plus von 3,1% und auch wieder eine
Wertsteigerung um 5,7%. Dennoch reicht dies nicht aus, um die
Verluste der vergangenen Jahre auszugleichen. 1.970 Milliarden Euro
würden weiterhin im Vergleich zu 2014 fehlen - das ist immerhin noch
so viel wie das italienische BIP.

Die Rückkehr der europäischen Jedi-Ritter: Deutschland mit
stärkstem Export-Wachstum

"Erfreulich ist die Rückkehr der 'europäischen Jedi-Ritter'";
sagte Ron van het Hof, CEO von Euler Hermes in Deutschland,
Österreich und der Schweiz. "Exportieren ist eine hohe Kunst bei
einer verlangsamten weltweiten Nachfrage. Die europäischen Staaten
beherrschen diese meisterhaft, insbesondere die Deutschen, die den
Kampf um den Thron der Export-Galaxie mit einem Zuwachs der Exporte
in Höhe von 75 Milliarden US-Dollar in 2016/17 für sich entscheiden,
vor Frankreich, Irland, Italien, Spanien und China erst auf Platz
sechs beim Exportwachstum."

Jedi-Meister: Westeuropa, Osteuropa, aber auch Staaten wie
Vietnam, Philippinen oder Marokko

Die hohe Export-Kunst beherrschen neben den europäischen
Kernmärkten aber auch osteuropäische Länder wie Rumänien und Polen,
die an die gleiche Wertschöpfungskette angebunden sind. Sie alle
profitieren von einer Kombination aus günstiger Währung und
Finanzierungsbedingungen und einem stärkeren Wachstum bei der
Nachfrage ihrer Haupthandelspartner in der Europäischen Union (EU).
Zu den Export-Meistern gehören aber auch Länder mit vielen
Wettbewerbsvorteilen wie Vietnam, die Philippinen, Marokko und Kenia.
Hier sind billigere Lohnkosten und eine strategische Positionierung
in den regionalen Wertschöpfungsketten als
Niedriglohn-Fertigungsländer ausschlaggebend.

Export-Padawans: Starkes Exportwachstum, durch Preisdruck aber
Verlust von Marktanteilen

Zu den Export-Padawans, die großes Potenzial haben, aber noch an
ihrer Kunst feilen gehört hingegen China. Zwar verzeichnet das Land
einen deutlichen Exportzuwachs unter anderem durch den schwachen
Renmimbi, verliert aber durch den hohen Preisdruck und steigende
Lohnkosten an Marktanteilen. Saudi-Arabien, Australien, Südafrika,
Kanada und Mexiko gehören ebenfalls zu dieser Gruppe.

Unbeholfen im Kampf mit dem Lichtschwert: Aller Anfang ist schwer

Noch in der Ausbildung befinden sich die Nationen, die beim Kampf
mit dem Lichtschwert noch recht unbeholfen wirken und kaum von der
Macht profitieren können. Dazu gehören insbesondere Länder mit einer
starken Abhängigkeit vom chinesischen Markt wie zum Beispiel viele
lateinamerikanischen Staaten, allen voran Brasilien, aber auch
asiatische Länder wie Hongkong, Singapur, Indonesien und Malaysia.
Aber auch die starke Währung kann ein Hindernis sein wie in den USA
oder politische Lähmungserscheinungen wie im Fall Russlands.

Auch in den Import-Galaxien schnellster X-Flügler: Deutschland mit
größtem Nachfragewachstum

"Deutschland führt nicht nur beim Exportwachstum das Feld an,
sondern verzeichnet auch den größten Zuwachs beim Import", sagte Van
het Hof. "77 Milliarden USD zusätzliche Importe wird Deutschland bis
2017 benötigen, damit ist ihr X-Flügler auch in dieser Galaxie das
wendigste Raumschiff. Die USA folgen mit 66 Milliarden Zuwachs vor
Japan, China, Frankreich und Spanien."

Zusätzliche Gefahren lauern: Turbulenzen durch geopolitische
Krisenherde und Protektionismus

"Viele geopolitische Krisenherde auf der ganzen Welt sorgen für
Turbulenzen", sagte Subran. "Sie bremsen das Vertrauen von Investoren
aus und machen es Ländern und internationalen Konzernen schwer. Diese
warten häufig erst einmal ab. Von Spannungen zwischen dem Westen und
Russland über den Konflikt im Nahen Osten über Unzufriedenheit in
Brasilien oder Südafrika bis hin zu zahlreichen schlechten
Nachrichten aus der Politik ist praktisch alles dabei. Eine
Milchstraße voller Unsicherheiten kommt hinzu bezüglich
bevorstehender Wahlen, Brexit oder großer Freihandelsabkommen, die in
der Luft hängen. Das hat Handelsaussichten vielerorts fast zum
Stillstand gebracht. Unternehmen können Populismus und politische
Fehlentscheidungen zum Teil aushalten - wenn ihre Vermögenswerte
allerdings konfisziert oder sie enteignet werden, ist das meist das
Todesurteil."

Protektionismus-Bingo: Wer spielt fleißig mit?

Hinzu kommen eine Vielzahl an protektionistischen Maßnahmen, die
den Welthandel ausbremsen.

"Beim Protektionismus-Bingo spielen zahlreiche Staaten fleißig
mit", sagte Van het Hof. "Ãœber 1.800 Handelsbarrieren wurden zwischen
2014 und Mitte 2016 eingeführt - das sind mehr als 700 pro Jahr oder
fast 60 pro Monat. Einsame Spitze im Spiel ist Russland mit 202
protektionistischen Maßnahmen vor Indien, den USA, Brasilien und
Indonesien. Von der Erhebung von Zöllen oder Antidumping Strafzöllen
bis zur Einführung unterschiedlicher Normen und Richtlinien für
bestimmte Waren ist alles dabei."

Zunehmend kommen auch staatliche Unterstützungen für die heimische
Wirtschaft hinzu, zum Beispiel durch Subventionen oder
Exportunterstützung.

"Großbritannien unterstützt die heimische Wirtschaft zum Beispiel
sehr stark und setzt Prioritäten bei Branchen und Standorten", sagte
Van het Hof. "China ist aber vermutlich der aggressivste Spieler mit
einer Vielzahl an staatlichen Programmen: Cash Bonus, vergünstige
Dienstleistungen, Steuerbegünstigungen. Die USA wiederum regeln dies
durch Steuersenkungen."

Erfolgreiche Internationalisierungsstrategien: Serviceorientierung
und Digitalisierung

Mit dem verlangsamten Wachstum des Welthandels müssen Unternehmen
alternative Strategien entwickeln für ihre Internationalisierung.

"Tue es oder tue es nicht. Es gibt kein Versuchen", sagte Subran
"Yodas Weisheit gilt für die Dienstleistungsorientierung und
Digitalisierung von Unternehmen. Sie müssen sich schnell anpassen -
wem dies am schnellsten gelingt, ist im globalen Wettrennen weit
vorne. Deutschland ist auch hier in einer sehr guten Ausgangsposition
ebenso wie die Niederlande, Schweden, Großbritannien, die Schweiz
oder Singapur."

Der Euler Hermes Enabling Digitalization Index (EH EDI) misst
dabei die Voraussetzungen in 135 Ländern. Darin fließt die Qualität
und der Vernetzungsgrad ein, als beispielsweise wie viele sichere
Server es in jedem Land gibt, die Internet Nutzungsquote in der
Bevölkerung sowie die Abdeckung von Telefonleitungen und -netze. Ein
weiterer Faktor ist die Infrastruktur und Logistik im jeweiligen Land
sowie das geschäftliche Umfeld und wie einfach es ist, Geschäfte zu
tätigen.

Die vollständige Euler Hermes Studie "Trade Wars - The force
weakens" (Englisch) finden Sie hier: http://ots.de/3u7rB

Video Talk "Trade Wars - The force weakens" (Englisch):
https://www.youtube.com/watch?v=LFElJTfVzd0

CEO Blog Ron van het Hof "Protektionismus-Bingo und schrumpfender
Welthandel:
http://ots.de/2GT0n
http://ots.de/YlS73
http://ots.de/EneLM

Ãœber Euler Hermes

Euler Hermes ist weltweiter Marktführer im
Kreditversicherungsgeschäft und anerkannter Spezialist in den
Bereichen Kaution, Garantien und Inkasso. Das Unternehmen verfügt
über mehr als 100 Jahre Erfahrung und bietet seinen Kunden umfassende
Finanzdienstleistungen an, um sie im Liquiditäts- und
Forderungsmanagement zu unterstützen. Über das unternehmenseigene
Monitoringsystem verfolgt und analysiert Euler Hermes täglich die
Insolvenzentwicklung kleiner, mittlerer und multinationaler
Unternehmen. Insgesamt umfassen die Expertenanalysen Märkte, auf die
92% des globalen Bruttoinlandsprodukts (BIP) entfallen. Das
Unternehmen mit Hauptsitz in Paris ist in mehr als 50 Ländern
vertreten und beschäftigt über 6.000 Mitarbeiter. Euler Hermes ist
eine Tochtergesellschaft der Allianz und ist an der Euronext Paris
notiert (ELE.PA). Das Unternehmen wird von Standard & Poor's und
Dagong Europe mit einem Rating von AA- bewertet. 2015 wies das
Unternehmen einen konsolidierten Umsatz von EUR 2,6 Milliarden aus
und versicherte weltweit Geschäftstransaktionen im Wert von EUR 890
Milliarden.

Euler Hermes beschäftigt in Deutschland rund 1.400 Mitarbeiter, am
Hauptsitz in Hamburg sowie in weiteren Niederlassungen in
Deutschland.

Weitere Informationen auf www.eulerhermes.de, LinkedIn oder
Twitter (at)eulerhermes

Die Einschätzungen stehen wie immer unter den nachfolgend
angegebenen Vorbehalten. Vorbehalt bei Zukunftsaussagen: So weit wir
hierin Prognosen oder Erwartungen äußern oder unsere Aussagen die
Zukunft betreffen, können diese Aussagen mit bekannten und
unbekannten Risiken und Ungewissheiten verbunden sein. Die
tatsächlichen Ergebnisse und Entwicklungen können daher wesentlich
von den geäußerten Erwartungen und Annahmen abweichen. Neben weiteren
hier nicht aufgeführten Gründen ergeben sich eventuell Abweichungen
aus Veränderungen der allgemeinen wirtschaftlichen Lage und der
Wettbewerbssituation, vor allem in Allianz Kerngeschäftsfeldern und
-märkten, aus Akquisitionen sowie der anschließenden Integration von
Unternehmen und aus Restrukturierungsmaßnahmen. Abweichungen
resultieren ferner aus dem Ausmaß oder der Häufigkeit von
Versicherungsfällen, Stornoraten, Sterblichkeits- und Krankheitsraten
beziehungsweise -tendenzen, und insbesondere im Bankbereich aus dem
Ausfall von Kreditnehmern. Auch die Entwicklungen der Finanzmärkte
und der Wechselkurse, sowie nationale und internationale
Gesetzesänderungen, insbesondere hinsichtlich steuerlicher
Regelungen, können einen Einfluss ausüben. Terroranschläge und deren
Folgen können die Wahrscheinlichkeit und das Ausmaß von Abweichungen
erhöhen. Die Gesellschaft übernimmt keine Verpflichtung, die hierin
enthaltenen Aussagen zu aktualisieren.



Pressekontakt:

Antje Stephan
Pressesprecherin
Euler Hermes Deutschland
Niederlassung der Euler Hermes SA
Telefon: +49 (0)40 8834-1033
Mobil: +49 (0)160 899 2772
antje.stephan(at)eulerhermes.com

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Datum: 26.10.2016 - 09:00 Uhr
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