(ots) -
Der weltberühmte Dirigent Teodor Currentzis, 44, verlangt von
seinem Orchester unbedingte Hingabe: Er lässt die Streicher, wie
früher üblich, im Stehen spielen und geprobt wird auch mal 14 Stunden
lang. Spitzenmusiker aus der ganzen Welt sind ihm dennoch in die
russische Stadt Perm gefolgt, wo Currentzis seit 2011 musikalischer
Leiter der Oper und des Balletts ist. "Musik ist kein Dienst. Ein
Poet zu sein, ist auch kein Job. Wir arbeiten eben so lange, bis sich
unser Traum erfüllt. Man liebt sich ja auch nicht nach Terminplan",
so Currentzis in der aktuellen Ausgabe der BRIGITTE, die ab heute im
Handel erhältlich ist.
Der exzentrische Grieche wird oft als "Klassikrebell" oder
"Marilyn Manson der Klassik" bezeichnet. Er ist bekannt dafür, auch
mal mit Pompons an den Schuhen zu dirigieren und immer ohne
Taktstock. Ein guter Dirigent müsse laut Currentzis "etwas Neues in
einem altbekannten Bild entdecken können. Eine Vision, die stark
genug ist, um sie mit anderen zu teilen." Seinen Beruf hat Teodor
Currentzis nicht selbst gewählt. Als Jugendlicher habe er zunächst
Klavier und Geige gelernt. Immer wieder habe man ihm gesagt, dass er
ein zukünftiger Dirigent sei. "Eigentlich habe ich nur damit
angefangen, weil mich Leute ständig darum gebeten haben, irgendetwas
zu dirigieren." Den Unterricht habe er dann genommen, um nicht
lächerlich zu wirken.
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