(ots) - Der Automobilhersteller Borgward kehrt
nach Bremen zurück und wird eine Fertigung in dem norddeutschen
Bundesland aufbauen. "Mit unserer Rückkehr nach Bremen schlagen wir
die Brücke von der Vergangenheit in die Zukunft", so Ulrich Walker,
Vorstandsvorsitzender der Borgward Group AG, am Mittwoch in Bremen
und ergänzte: "Wir schreiben die Geschichte von Borgward weiter."
Bremen war bereits ab den 1920er Jahren die Heimat von Borgward, bis
in die Wirtschaftswunderzeit produzierte der deutsche
Automobilkonzern mit den Marken Borgward, Lloyd und Goliath hier rund
1,2 Millionen Fahrzeuge. Der Baubeginn für die neue Fertigung ist für
Anfang 2017 geplant, Produktionsstart ist im darauffolgenden Jahr
2018.
Neben rationalen Argumenten wie etwa der logistischen Anbindung
zum Überseehafen, der guten Verfügbarkeit von Fachkräften oder der
hervorragenden Zulieferindustrie hat sich das Unternehmen Borgward
auch aus emotionalen Gründen für Bremen entschieden. "Mit diesem
Schritt bekennen wir uns zu Deutschland als Industriestandort und zu
unserer eigenen Herkunft. Natürlich hat die Rückkehr auch eine
symbolische Bedeutung. Wir stehen heute am Anfang einer erfolgreichen
Kooperation zwischen Stadt, Land und Borgward", erläuterte Ulrich
Walker weiter. Ebenso begeistert zeigt sich Christian Borgward von
der Entscheidung. Der Enkel des Firmengründers Carl F.W. Borgward und
Vorsitzende des Aufsichtsrates der Borgward Group AG sieht seine vor
über zehn Jahren gegründete Initiative für die Wiederbelebung der
Marke endgültig realisiert: "Der erste Auftritt der auferstandenen
Marke Borgward im vergangenen Jahr in Genf, die Präsentation des
Premierenmodells BX7 auf der IAA 2015, die Vorstellung der beiden
Modelle BX5 und BX6 in Genf dieses Frühjahr, und jetzt die
Entscheidung für einen Produktionsstandort im Land Bremen. Es ist
unbeschreiblich, mit welcher überzeugenden Dynamik das Werk meines
Großvaters nun weitergeschrieben wird!"
Wo genau die Fertigung entsteht, entscheidet sich in den kommenden
Wochen. Derzeit werden nach Angaben Walkers intensive Gespräche über
den finalen Standort mit potenziellen Produktionspartnern,
Grundstückseignern und dem Bundesland Bremen geführt. Dazu der Bremer
Wirtschaftssenator Martin Günthner: "Herzlich willkommen in Bremen.
Wir freuen uns außerordentlich über die Entscheidung von Borgward.
Mit unserer Kompetenz in der Automobilbranche und Logistik haben wir
gute Argumente gehabt, um Borgward von Bremen und Bremerhaven zu
überzeugen. Die Tatsache, dass nun die Geschichte dieses Autos dort
fortgeschrieben werden soll, wo sie einmal begann, macht es für uns
alle zu einem besonderen Ereignis."
Am Standort Bremen werden in der Anfangsphase zwischen 50 und 100
Arbeitsplätze entstehen. Geplant ist im ersten Schritt eine
SKD-Fertigung mit einer Jahreskapazität von bis zu 10.000 Fahrzeugen.
Im ersten Schritt erfolgt der Aufbau einer Fertigungshalle mit rund
10.000 Quadratmetern Grundfläche. Daran wird sich ein ähnlich großes
Freigelände anschließen. Ulrich Walker: "Die Fertigung wird von Grund
auf flexibel gestaltet und ist so ausgelegt, dass wir sowohl die
Produktionszahlen wie die Anzahl der Modelle entsprechend dem
Markteinritt in andere europäische Länder jederzeit dem Bedarf
anpassen, also erhöhen können." Bei steigenden Produktionszahlen
werden sich dann auch die Zahl der Beschäftigten und die
Investitionen erhöhen. Die Anfangsinvestitionen belaufen sich auf
einen zweistelligen Millionenbetrag.
Gemäß der Ankündigung von Borgward, zunächst mit elektrisch
angetriebenen SUV-Modellen in Europa zu starten, wird das
Premierenmodell aus Bremer Fertigung ein Borgward BX7 mit
vollelektrischem Antrieb sein. Weiter geplant ist auch die Fertigung
der Elektro- und Plug-in-Hybrid-Modelle der Baureihe BX5 und weiterer
Modelle.
Industrie 4.0 als Wegweiser für den Fertigungsaufbau
Die Fertigung, die Prozesse und die Einrichtungen im Borgward Werk
Bremen werden sich von Beginn systemtechnisch am Industriestandard
4.0 orientieren. Im Fokus des Fertigungsaufbaus steht die
intelligente, "smarte" Fabrik - der geplante Produktionsprozess wird
die steigende Komplexität in der Automobilfertigung beherrschen und
hocheffizient sein. Die lokale Wertschöpfungstiefe lässt sich dabei
noch nicht endgültig bestimmen. Neben den bereits kommunizierten
Borgward-Zulieferern wie Continental, Kuka, Schäffler/SKF,
BorgWarner, Webasto werden bei der Fertigung vollelektrischer
Fahrzeuge Bosch und der Elektronikkonzern LG für Batterien
entscheidende Rollen spielen.
Die Bremer Borgward Fertigung wird in enger Zusammenarbeit mit dem
ebenfalls nach neuesten westlichen Standards aufgebauten Borgward
Werk im chinesischen Miyun nahe Peking agieren. Hier entstand einer
der weltweit modernsten Automobilfabriken - sowohl was die
Fertigungstechnologie wie das Qualitätsmanagement, die
Umweltverträglichkeit, die Logistik oder die sozialen Aspekte für die
dortigen Borgward Mitarbeiter betrifft. Mit diesem Standort folgt
Borgward erfolgreichen und namhaften Wettbewerbern, die zeigen, dass
in China auf dem gleichen Niveau produziert wird wie in Deutschland.
Sowohl was den schonenden Umgang mit Ressourcen, den effektiven
Umweltschutz oder das hohe Qualitätsniveau betrifft. Die Mitte des
Jahres eröffnete Produktionsstätte übernimmt zusätzlich in dem
entstehenden globalen Produktionsverbund von Borgward die Rolle des
Home Plants. Hier werden alle Rückmeldungen und Erfahrungen aus den
verschiedenen Märkten und Produktionsstandorten zusammenlaufen,
ausgewertet, Lösungen erarbeitet und an alle Beteiligten
zurückgespielt. Somit ist ein kontinuierlicher Wissenstransfer zur
kontinuierlichen Steigerung der Produktqualität gewährleistet, wovon
logischerweise auch der Standort Bremen und die Kunden in Europa
profitieren.
Borgward BX7 - bereits jetzt ein Erfolgsmodell
2Der BORGWARD BX7 ist ein Modell für den weltweit populären Markt
der Large-Mid-Size- SUVs. Im Premierenmarkt China sorgt der 4,70
Meter lange Newcomer nach seinem Marktstart im Juni diesen Jahres für
Furore: Bereits 15.000 Bestellungen liegen im Reich der Mitte vor.
Der junge Bestseller überzeugt die Kunden dort mit innovativem
Allradantrieb sowie Multiple Interaction, dem fortschrittlichen
Online-Kommunikations- und Entertainment-System. Ausgezeichnete
Sicherheit garantiert das umfassende und intelligente
Insassen-Schutzkonzept PROTECT:
Wegweisende Fahrdynamiksysteme und unterstützende
Fahrerassistenzsysteme wirken vorbeugend und können Kollisionen
verhindern. Für den Fall der Fälle schützen eine hochstabile
Fahrgastzelle mit exakt definierten Crashzonen und die passiven
Rückhaltesysteme zuverlässig und können die Folgen eines Unfalls
entscheidend mindern.
Weitere Informationen
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Kriegsbergstrasse 11
70174 Stuttgart
Marco Dalan
Head of Global Communications
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