(ots) - Beim Thema Fachkräftemangel erwacht die
Wirtschaft in Deutschland aus ihrer Lethargie: Im Gegensatz zum
Vorjahr sind inzwischen fast alle Unternehmen aktiv auf
Kandidatensuche. Innerhalb von zwölf Monaten ist die Zahl der
untätigen Unternehmen von 32 Prozent auf drei Prozent gefallen. Die
beiden zentralen Gegenmaßnahmen sind zusätzliche Investitionen in
Weiterbildung und das Erweitern des Bewerberkreises auf Kandidaten,
die bislang durch das Einstellungsraster fallen würden. Das ergibt
die Studie "Fachkräftemangel 2016" des Personaldienstleisters
ManpowerGroup.
+++ Die Studienergebnisse kompakt als Infografik finden Sie über
diesen Link: http://bit.ly/2enxKo1 +++
Die Auswirkungen fehlender Facharbeiter, Vertriebsprofis,
Ingenieure und IT-Experten ist in den vergangenen Jahren immer
gravierender geworden. 49 Prozent der Unternehmen haben inzwischen
massive Probleme, offene Stellen zu besetzen. 2007 waren es nur 27
Prozent. Für jeden siebten Betrieb hat sich die Situation gegenüber
dem Vorjahr noch einmal verschärft.
Die Folge: Der Mangel an Fachkräften droht, den an sich gut
laufenden Konjunkturmotor abzuwürgen. Beispiel Baubranche:
Unternehmen, Privatpersonen und die öffentliche Hand müssen aktuell
länger auf die Ausführung ihrer Aufträge warten, weil die
Handwerksbetriebe nicht genügend Personal einstellen können.
Handwerker und Facharbeiter sind in Deutschland seit 2007 die am
schwersten zu besetzende Berufsgruppe.
Weiterbildungsoffensiven - und ein Abrücken vom perfekten Bewerber
Die Entwicklung hat die Wirtschaft nun aufhorchen lassen.
"Inzwischen haben praktisch alle Arbeitgeber begriffen, in welcher
riskanten Lage sie sich befinden", sagt Herwarth Brune, Vorsitzender
der Geschäftsführung der ManpowerGroup Deutschland. "Die Unternehmen
haben erkannt, dass sie Konzepte gegen den Fachkräftemangel in
Eigenverantwortung auf den Weg bringen müssen. Das Potenzial auf den
Gebieten interne Qualifizierung und Arbeitnehmerbindung ist längst
nicht ausgeschöpft", so Brune.
30 Prozent der Unternehmen haben aufgrund fehlender Fachkenntnisse
der Bewerber Schwierigkeiten, Stellen zu besetzen. Als Antwort
investieren 80 Prozent in zusätzliche Weiterbildungsmaßnahmen. 57
Prozent weiten die Suche nach Bewerbern aus, indem sie ihre
Stellenprofile an einen breiteren Adressatenkreis richten. "Die
Unternehmen begreifen nun, dass der perfekte Kandidat immer seltener
wird und schauen im Recruiting viel stärker über den Tellerrand
starrer Anforderungsprofile hinaus. Qualifizierungen nach der
Einstellung schließen die Fachkenntnislücke bei Kandidaten, die
Unternehmen sonst abgelehnt hätten", verdeutlicht Herwarth Brune.
Personaldienstleister übernehmen die Stellenbesetzung
Um die eigenen Chancen bei Kandidaten zu verbessern, wollen zudem
viele Unternehmen die eigene Attraktivität als Arbeitgeber steigern.
Damit sich ein Bewerber für sie entscheidet, investiert jedes zweite
Unternehmen in Zusatzleistungen für Mitarbeiter - beispielsweise ein
subventioniertes Smartphone zur privaten Nutzung oder Zuschüsse zum
Essen und zur Mitgliedschaft im Fitnessstudio. 41 Prozent wollen auch
an der Gehaltsschraube drehen und so im Wettbewerb um Talente die
Nase vorn behalten.
Darüber hinaus lagert jeder vierte Arbeitgeber die Herausforderung
Fachkräftemangel an Spezialisten aus und setzt auf neue Wege der
Mitarbeitergewinnung. Sie übertragen beispielsweise die Aufgabe der
Stellenbesetzung einem Personaldienstleister. Je nach Möglichkeit
gehen einige Unternehmen noch weiter und geben ganze Arbeitsbereiche
an Partner ab. "Wichtig ist, dass Unternehmen die komplette
Bandbreite an Instrumenten zum Besetzen offener Stellen prüfen und
sich nicht auf einzelne Maßnahmen beschränken", empfiehlt Brune.
Hintergrundinformation
Die ManpowerGroup hat im dritten Quartal 2016 mehr als 42.000
Personalverantwortliche in 43 Ländern zum Fachkräftemangel befragt.
Ziel war es zu verstehen, auf welche Hindernisse Unternehmen bei der
Stellenbesetzung stoßen und welche Berufsgruppen am schwierigsten zu
finden sind. Die Unternehmen wurden außerdem über die Gründe und die
Auswirkungen des Fachkräftemangels befragt und sollten angeben, ob
und welche Maßnahmen sie treffen, um dem Fachkräftemangel
entgegenzuwirken.
Ãœber die ManpowerGroup
Die ManpowerGroup ist weltweit führend in der Bereitstellung
innovativer Lösungen und Dienstleistungen, mit denen Unternehmen in
der sich verändernden Welt der Arbeit erfolgreich sein können. Unter
dem Dach der Unternehmensgruppe agieren an bundesweit 360 Standorten
die Gesellschaften Manpower, Stegmann, Experis, ManpowerGroup
Solutions, Proservia, Right Management sowie spezialisierte
Einzelmarken.
Mehr Informationen erhalten Sie unter
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