(ots) - Das Versagen der EU liegt im Verfahren wie im
Ergebnis. Das Verfahren bestand darin, erst um alles ein Geheimnis zu
machen und ein Mitspracherecht der Einzelstaaten zu verneinen, um
dann, viel zu spät, die praktisch fertigen Texte zu veröffentlichen
und die Staaten doch mitreden zu lassen (vor allem, damit Sigmar
Gabriel seine SPD beruhigen kann). Und das Ergebnis? Ist und bleibt
eine Fehlkonstruktion: Die Interessen der Unternehmen stehen auch
jetzt noch über dem Gemeinwohl, da haben die vielen Kritiker recht.
Wer Europa retten wollte, hätte den Weg zu einem transparenten,
demokratisch fundierten Freihandel neu gehen müssen, gemeinsam mit
Staaten und Regionen. Das haben alle Beteiligten verweigert, und
deshalb: Die Blamage hat die EU ganz alleine geschafft - und zwar
gerade dann, wenn Ceta doch noch in Kraft treten sollte.
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