(ots) -
Freitag, 9. Dezember 2016, 23:45 Uhr
Nicht jedes Los gewinnt
Erzählungen vom Rummelplatz
Film des Mainzer Stadtschreibers Clemens Meyer
Bekannte Schriftsteller werden zu Filmemachern: Im ZDF produziert
Clemens Meyer, der Mainzer Stadtschreiber 2016, eine Dokumentation
über einen legendären Rummelplatz in Leipzig.
Clemens Meyer, der Schriftsteller der Underdogs, spricht auf der
Leipziger Kleinmesse mit Schaustellern, mit Helfern und Besuchern und
erfährt Kurioses, Historisches, Witziges und Trauriges über die
glitzernde Welt des Rummels.
Der Mainzer Stadtschreiber-Literaturpreis, der vom ZDF, 3sat und der
Stadt Mainz seit 1985 vergeben wird, bietet seinen Preisträgern die
einzigartige Möglichkeit, als Filmemacher eine Dokumentation nach
eigener Themenwahl zu produzieren. Dieses Abenteuer ist nun Clemens
Meyer eingegangen.
Meyer bleibt seinem Figurenkosmos treu, den Außenseitern, den
Rebellen. In seiner Heimatstadt Leipzig drehte er mit dem ZDF während
der sogenannten Leipziger Herbst-Kleinmesse, einem der großen
Rummelplatzereignisse Sachsens. Clemens Meyer interessieren einmal
mehr die selbstbewussten und doch eher am Rand der Gesellschaft
stehenden Menschen. Er erkundet die zumeist uneben verlaufenden
Biografien der Helfer hinter den blinkenden Kulissen der Karussells,
Geisterbahnen, Autoscooter, Los- und Schießbuden.
Er sieht sich um bei den Schaustellerfamilien. Manche betreiben ihr
Fahrgeschäft schon seit vielen Generationen, etablierter
Rummelplatz-Uradel sozusagen. Viel können sie erzählen über die
Vergangenheit, die bis in die DDR-Zeit reicht. Wie lebt es sich auf
dem Rummelplatz und immer unterwegs? Was ist Schein, was
Wirklichkeit? Wie sieht ein Rummel mit den Augen der Schausteller aus
und was besagt es über unsere Gesellschaft? Wie steht es mit der
Zukunft?
Eher altmodische Rummelplätze wie der in Leipzig haben es schwer. Es
ist nicht viel los auf dem Platz. Clemens Meyer meint: Der Rummel mit
seinen zum Teil historischen Fahrgeschäften ist für die Kultur und
Identität Leipzigs genauso wichtig wie die Theater und Museen in der
Innenstadt. Meyer agiert in einer neuen Rolle: kein Schriftsteller,
auch kein Reporter, sondern teilnehmender Beobachter, der
selbstverständlich die Angebote der Kirmes auch persönlich testet.
Meyer: "Wir flanieren durch die Zeiten, durch die Straßen der
Schausteller, Träume im Wohnwagen, Blumen auf der Veranda. Vorne die
Geschäfte, die rasenden Karussells, Märchenbilder auf kleinen
Luftschaukeln, die so alt sind, dass sie selbst aus dem Märchen der
Kleinmesse kommen."Clemens Meyer, 1977 in Halle an der Saale geboren,
erregte bereits mit seinem Debütroman "Als wir träumten" 2006 großes
Aufsehen. 2015 wurde der Roman von Regisseur Andreas Dresen verfilmt.
2008 erschien der Kurzgeschichtenband "Die Nacht, die Lichter", für
den er den Preis der Leipziger Buchmesse erhielt. Neben seiner Arbeit
als Schriftsteller war Meyer als Gastdozent am Leipziger
Literaturinstitut tätig. Sein drittes Buch "Gewalten. Ein Tagebuch"
(2010) versammelt Erzählungen über Zocker, Loser, Barbesucher,
Amokläufer und Menschen in der Psychiatrie.
Clemens Meyer, 1977 in Halle an der Saale geboren, erregte bereits
mit seinem Debütroman "Als wir träumten" 2006 großes Aufsehen. 2015
wurde der Roman von Regisseur Andreas Dresen verfilmt. 2008 erschien
der Kurzgeschichtenband "Die Nacht, die Lichter", für den er den
Preis der Leipziger Buchmesse erhielt. Neben seiner Arbeit als
Schriftsteller war Meyer als Gastdozent am Leipziger
Literaturinstitut tätig. Sein drittes Buch "Gewalten. Ein Tagebuch"
(2010) versammelt Erzählungen über Zocker, Loser, Barbesucher,
Amokläufer und Menschen in der Psychiatrie.
2013 kam sein Roman "Im Stein" heraus, der sich mit Sexarbeit und den
wirtschaftlichen Verwicklungen und Skandalen der Leipziger Realität
der 1990er Jahre beschäftigt. 2015 hatte Meyer die Poetikdozentur an
der Goethe-Universität in Frankfurt am Main inne, die den Titel "Der
Untergang der Äktschn GmbH" trug. 2016 kam der Boxerfilm "Herbert" in
die Kinos, der auf einem Drehbuch Meyers beruht.
Pressekontakt:
ZDF Presse und Information
Telefon: +49-6131-70-12121
Original-Content von: ZDF, übermittelt durch news aktuell